Stempeldrehung 2 Kreuzer 1567 Joachimsthal Maximillian 2

Alles über Varianten, Fehlprägungen und Fälschungen
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mani78
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Stempeldrehung 2 Kreuzer 1567 Joachimsthal Maximillian 2

Beitrag von mani78 » Mo 10.03.14 21:44

Hallo Miteinander!

Habe diese sehr schöne 2 Kreuzermünze kürzlich erstanden.Beim genaueren hinschauen fiel mir auf,daß die Rückseite ca. ein viertel gedreht war.Ich würde sagen ca.

95°.Normal sind ja 0° oder 180°

Hätte diesbezüglich ein paar Fragen:

1. Spricht man bei einer solch alten Münze auch von einer Stempeldrehung?

2. War das früher eher ungewöhnlich oder nichts besonderes?

2. Da ich Leihe bin in diesem Gebiet würde ich überjede professionelle Antwort freuen!

Danke im voraus !

Lg Manuel
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Erdnussbier
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Re: Stempeldrehung 2 Kreuzer 1567 Joachimsthal Maximillian 2

Beitrag von Erdnussbier » Mo 10.03.14 22:46

Hallo mani,

ich weiß nicht ob man bei dieser Auffälligkeit von einer Fehlprägung reden kann, damals war die Technik und Sauberkeit beim prägen der Münzen ja eher bescheiden ;) Ich weiß nicht genau wie das prägen damas abgelaufen ist, aber ich glaube das wird damals sehr oft vorgekommen sein, dass der Stempel gedreht wurde.

Warum ich mich eigentlich melde...hast du die Münze in das Rähmchen verpackt? Da graust es mir leider, weiche Folie und Kleber direkt an der Münze...
Immer wenn ich Münzen in diesen Rähmchen gekauft habe und diese da schon seit 1 oder zwei Jahren drin waren, war ihr Zustand mindestens schmierig, und bei Silbermünzen auch manchmal grünlich angelaufen. Also schlecht für die Münzen :( Und da kann man mir auch erzählen was man will wie Säure- und Weichmachrefrei die Teile sind...die tuen der Münze auf Dauer nicht gut!

Ich würde sie deshalb "befreien"

Grüße Erdnussbier
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Re: Stempeldrehung 2 Kreuzer 1567 Joachimsthal

Beitrag von Gerhard Schön » Di 11.03.14 00:22

Hier wurde der Oberstempel mit der Hand gehalten und die Münze dann mit dem Hammer geschlagen, daher sind beliebige Stempeldrehungen ganz normal.

Gruß,
gs
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mani78
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Re: Stempeldrehung 2 Kreuzer 1567 Joachimsthal Maximillian 2

Beitrag von mani78 » Mi 12.03.14 21:55

Erdnussbier hat geschrieben:Hallo mani,

ich weiß nicht ob man bei dieser Auffälligkeit von einer Fehlprägung reden kann, damals war die Technik und Sauberkeit beim prägen der Münzen ja eher bescheiden ;) Ich weiß nicht genau wie das prägen damas abgelaufen ist, aber ich glaube das wird damals sehr oft vorgekommen sein, dass der Stempel gedreht wurde.

Warum ich mich eigentlich melde...hast du die Münze in das Rähmchen verpackt? Da graust es mir leider, weiche Folie und Kleber direkt an der Münze...
Immer wenn ich Münzen in diesen Rähmchen gekauft habe und diese da schon seit 1 oder zwei Jahren drin waren, war ihr Zustand mindestens schmierig, und bei Silbermünzen auch manchmal grünlich angelaufen. Also schlecht für die Münzen :( Und da kann man mir auch erzählen was man will wie Säure- und Weichmachrefrei die Teile sind...die tuen der Münze auf Dauer nicht gut!

Ich würde sie deshalb "befreien"

Grüße Erdnussbier
Hallo Erdnussbier :D

Danke für deine Antwort!

Ja ich habe die Münze dort reingepackt.Wie bewahrst du deine Münzen auf?

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Re: Stempeldrehung 2 Kreuzer 1567 Joachimsthal

Beitrag von mani78 » Mi 12.03.14 21:58

Gerhard Schön hat geschrieben:Hier wurde der Oberstempel mit der Hand gehalten und die Münze dann mit dem Hammer geschlagen, daher sind beliebige Stempeldrehungen ganz normal.

Gruß,
gs


Hallo Gerhard

Sehr interessant!Danke

Wie lange haben sie die Münzen gehämmert?Ab wann maschinell?

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Re: Stempeldrehung 2 Kreuzer 1567 Joachimsthal Maximillian 2

Beitrag von Erdnussbier » Mi 12.03.14 22:31

mani78 hat geschrieben:Ja ich habe die Münze dort reingepackt.Wie bewahrst du deine Münzen auf?
Die besseren Stücke in selbstgebastelten pH-neutralen Papptabletts mit ebenfalls säurefreien Filzeinlagen :) (Ich weiß nicht, wie sich dein Stück einordnen lässt :? ) Die "normalen" Münzsammler kaufen sich dafür Lindnerboxen, oder gleich Beba-Münzkästen mit einzelnden Schubladen.

Die einfacheren Stücke, also die Weltmünzensammlung werden (endlich bald) in Münztütchen aus säurefreien Papier aufbewahrt. Hast du vlt eine Münze aus Kupfer, die vor 2 oder 3 Jahren in einen solchen Münzrahmen eingepackt hast? Ich bin mir ziemlich sicher, die Münze dürfte mitlerweile schmierig sein. Silbermünzen setzen auch gerne mal grüne Ablagerungen an... Es gibt nach meinem bisherigen Wissen kein flexibles Platik, (und vor allem keinen Kleber) der die Münzen nicht irgendwie verdreckt, bzw sogar angreift. Hatte auf der Numismata in München erst wieder so zwei solcher Fälle gehabt, wo man die Münze auspackt und eigentlich gleich wieder loslassen würde so schmierig war die.

Meine Meinung: Münzrähmchen sind gut für den Versand oder ähnliche kurzfristige Lagerungen, aber nichts für die Sammlung... :)

Gibt sicherlich noch andere Leute die das bestätigen könnten. :wink:

Grüße Erdnussbier
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Re: Stempeldrehung 2 Kreuzer 1567 Joachimsthal

Beitrag von Erdnussbier » Mi 12.03.14 22:34

mani78 hat geschrieben:Wie lange haben sie die Münzen gehämmert?Ab wann maschinell?
Die erste Maschine zur Münzprägung würde ich 1797 festlegen. Datwischen gab es zwar auch noch Verbesserungen zu Hämmern, aber die ersten mit Dampfmaschinen angetriebenen Prägemaschinen standen in England und prägten ab 1797 die ein und zwei Penny Kupfer-Münzen. :)

Grüße Erdnussbier
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Re: Stempeldrehung 2 Kreuzer 1567 Joachimsthal Maximillian 2

Beitrag von ischbierra » Mi 12.03.14 23:52

Hallo Nuß,
schau mal hier: http://de.wikipedia.org/wiki/Walzenpr%C3%A4gung
Gruß ischbierra

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Re: Stempeldrehung 2 Kreuzer 1567 Joachimsthal Maximillian 2

Beitrag von platinrubel » Do 13.03.14 09:04

Matheuw Boulton, der Gründer der Soho Mint, entwickelte die nach ihm benannte Boulton´che Maschine. Ab 1786 produzierte sie dampfbetrieben Münzen.
Erster Auftraggeber war die East-India Company, kurz darauf folgten Frankreich und die nordamerikanischen Kolonien.
1797 prägte er dann das erste mal für die englische Krone die kupfernen Pennywerte. Vorteil war neben der schnelleren Prägevorgänge auch die bessere Fälschungssicherheit. Die Münronden waren alle gleich hoch und gleichförmig rund. Sie konnten mit einer Randschrift/Randmuster versehen werden, was ein verfälschen durch abfeilen der Edelmetalle nun auffällig erscheinen lies.
Grüsse

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Re: Stempeldrehung 2 Kreuzer 1567 Joachimsthal Maximillian 2

Beitrag von Erdnussbier » Do 13.03.14 13:50

Danke euch beiden, wieder was gelernt :)
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Re: Stempeldrehung 2 Kreuzer 1567 Joachimsthal Maximillian 2

Beitrag von mani78 » So 23.03.14 15:20

Danke für eure interessanten Beiträge

Lg Manuel

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