Zürcher Auktionsmarathon: Nomos, Hess-Divo und NAC AG

[Uthred]

Hallo liebe Münzfreunde,

in Zürich kommt ein heisser Herbst mit spannenden Auktionen auf uns zu:
8. Nomos Auktion am 22. Oktober im Zunfthaus zur Safran (Antike)
324.-325 Hess-Divo Auktion am 23. Oktober im Baur au Lac (Antike, World Coins, Mittelalter)
73.-74 Numismatica Ars Classica am 18. November im Baur au Lac (Antike, viel Byzanz)

Für mich nur 15 Minuten mit der Tram entfernt werde ich bei der Hess-Divo und NAC vorbei schauen. Alleine schon der Veranstaltungsort „Baur au Lac“ ist sehr eindrucksvoll. Und es sind prächtige Stücke dabei. Angesichts der Preise werde ich wohl wieder leer ausgehen, aber wie heisst es so schön: „Dabei sein ist alles“

Macht sich sonst noch jemand auf den Weg zu diesen Auktion?

Schönes Wochenende und Gruss

Uthred

[Uthred]

Hallo zusammen,

ich habe in meiner Aufstellung ganz die morgige Sincona Auction vergessen, welche diese Woche Hotel Savoy stattfindet (bzw. stattfand) mit Russischen, Persischen, Schweizer, World Coins + Medals +Paper Money. Erwähnenswert ist natürlich auch, dass vom 26. und 27. Oktober die Internationale Münzenmesse im Swissotel in Zürich-Oerlikon stattfindet. Also mannigfaltige Möglichkeiten sich finanziell zu verausgaben als Sammler…

Am Montag erhielt ich die Auktionskataloge der Numismatica Ars Classica auf dem Postweg. Die am 18. November stattfindende 3-Teilige Auktion wird hochinteressant werden. Alleine der Auktionskatalog für die „JDL Collection“ mit antiken Münzen aus Rom und Griechenland ist ein echter Leckerbissen. Mein Favorit hier ist Lot 281 eine von Euainetos geschaffene Dekadrachme mit einem Schätzpreis von 150.000 CHF: http://www.sixbid.com/browse.html?aucti ... lot=925289
(unbezahlbar für mich, aber trotzdem ein schönes Stück).
Ich werde allenfalls beim 3. Teil mit Byzantinern bei einem Solidus mal meinen Arm in die Höhe recken.

[Uthred]

Ich war zwar nur eine gute Stunde vor Ort aber die Hess-Divo-Auktion hat den starken Preistrend bei antiken Goldmünzen untermauert.
Generell auch den Trend, dass hochpreisige Münzen in exzellenter Erhaltung, nochmals überproportional über dem Schätzpreis unter dem Hammer kamen,
während Durchschnittsware generell eher um den Schätzpreis zu haben war. Auf jeden Fall eine interessante Auktion mit einem sympathischen Auktionator.

[Uthred]

Der Zürcher Auktionsmarathon ging mit einem Feuerwerk zur Ende. Die NAC Auktion war wieder einmal ein echtes Highlight. Speziell die Stücke aus der JDL Collection (oftmals mit den Nelson Bunker Hunt als Vorbesitzer) erzielten Ausrufpreise, die zum Teil um einen sechsstelligen Betrag über den Schätzpreisen lag. Im dritten Teil der Auktion mit dem Schwerpunkt Byzanz zeigte sich ein gewohntes Bild: Teure Stücke erzielten zum Teil ein vielfaches des Ausrufpreises. Unter 1000 CHF lief nur gut was entweder selten oder mindestens vorzüglich war. Viele Standard-Solidi jedoch zwischen sehr schön und vorzüglich waren teilweise zum Mindestpreis zu haben oder liefen knapp bis zum Schätzwert. Auf jeden Fall ein Leckerbissen für einen Sammler von Byzanz, ich selbst schnappte mir 2 Solidi, für untypisch niedrige NAC-Preise.

Fazit: Es hat sich gelohnt, ich bin gespannt auf das Frühjahr mit dem nächsten „Zürcher Auktionsmarathon“.

[Quinarius]

Warum erzielen die Züricher Auktionshäusern durchgängig deutlich bessere Preise als z.B. deutsche?

[Locnar]

@ Quinarius

der Name!

Zb, Hess,das ist eine Marke, die für tolle Münzen bürgt.
Da kann ein Hirsch oder Künker und Ko nur zuschauen.

Es sind halt die " alten Häuser"

[Zwerg]

Es sind halt die " alten Häuser"

Ach ja - Hess hat in den letzte 30 Jahren mehrmals den Besitzer gewechselt
Da gab es so
Hess-Divo
Hess-Schramm
Winter in Düsseldorf hatte vor Äonen auch mal einen Anteil

Und zur Zeit hat Künker neben zwei anderen Händlern seinen Anteil - das ist aber bekannt.

Zwerg

[Quinarius]

Also ausnahmsweise haben Künker heute auch gute Preise erzielt. Normalerweise ist es aber einfach nicht das
Niveau der besagten Züricher Auktionshäuser.

Besonders bei hervorragender Ware hätte ich als Einlieferer Angst, dass ich bei deutschen Auktionshäusern
bei weitem nicht das bekomme wie bei der Konkurrenz aus Zürich. Ich denke, dass das sehr hohe Preisniveau,
welches man in Zürich ist bereit zu zahlen, gute Ware anlockt. Deutsche Auktionshäuser werden da meist
leer ausgehen bzw. nur durch puren Zufall an wirklich gute Ware herankommen.

[Locnar]

@zwerg,
wer in den letzten Jahren den Besitzer gewechselt hat ist egal.

Die alten Namen sind immer noch ein Magnet "Marke"

Und Künker kann "noch nicht" da gegen "anstinken"
Zu mal Künker München noch nicht Osnabrück ist, ein Ableger, muss erstmal sich beweisen, ( JR)

[Zwerg]

Da kenne ich eine Zürcher Auktion mit einer Preußen Sammlung die nach der Auktion unter den Händlern noch einmal versteigert wurde.
In Deutschland hätte der Sammler weitaus mehr erzielt.

Aber mittlerweile passen sich die Märkte an

[Quinarius]

Also ich kann da nur von den Römern sagen, dass in der Schweiz deutlich mehr gezahlt wird als in Deutschland.
Schau Dir die NAC Bronzen an. Da waren einige TOP Teile dabei, die würdest Du in Deutschland nie zu
Gesicht bekommen, Ich vermute der entscheidende Grund ist einfach, dass sich die Kundschaft auch trotz Internets
- wie man meinen könnte - eben nicht angeglichen hat. In der Schweiz ist man halt einfach mehr bereit
dafür zu bezahlen, und entsprechend entfaltet die Schweiz eine quasi magnetische Wirkung auf gutes Material.

[Zwerg]

NAC ist eine andere Liga - so wie Alain Baron

Die würden die Preise auch bekommen, wenn die Münzen in Tuvalu versteigert würden.
Das ist Hochfinanz, da spielen Investmentfonts (oder private Investoren) eine Rolle.
In gewissem Rahmen hat sich dies vom Sammeln verabschiedet - wie im Kunsthandel üblich.

Bleiben wir doch bei unseren Münzen
Sollte jemand in der trauten Runde so ein halbe Million übrig haben, dann berate ich gerne

Zwerg

[Quinarius]

Hallo Zwerg,

Hhhmm, interessant, was Du da sagst.

Jetzt nennen wir mal die Kundschaft von NAC und Alain Baron Investoren. Was hält dann diese Investoren
davon ab, beispielsweise auch bei deutschen Auktionshäusern. auf Einkauftstour zu gehen? Oder fragen wir
so: Würden deutsche Auktionshäuser an solche qualitativ hochwertiges Material kommen, würden dann
die Investoren dort auch mitbieten?

Irgendein Geheimnis muss doch hinter diesen wahnsinnigen Preisen stecken.

Gruß,

Quinarius

P.S.: Deinen Kommentar "Bleiben wir doch bei unseren Münzen" fand ich etwas - sagen wir - selbstverleumderisch.
Handeln NAC und Alain Baron denn nicht auch mit "Münzen"? Oder ist dieses gute Material, mit dem sie zweifellos
handeln, irgendetwas anderes, etwas besseres? Oder sind denn unsere "Münzen" nur Schrott?

[antoninus1]

Hallo Zwerg,

Hhhmm, interessant, was Du da sagst.

Jetzt nennen wir mal die Kundschaft von NAC und Alain Baron Investoren. Was hält dann diese Investoren
davon ab, beispielsweise auch bei deutschen Auktionshäusern. auf Einkauftstour zu gehen? Oder fragen wir
so: Würden deutsche Auktionshäuser an solche qualitativ hochwertiges Material kommen, würden dann
die Investoren dort auch mitbieten?

Irgendein Geheimnis muss doch hinter diesen wahnsinnigen Preisen stecken.

Könnte die Schweiz traditionell im Rufe stehen, sehr diskret zu sein?
So diskret, dass man ihr mit der Kavallerie drohen muss

[Uthred]

Der Zürcher Auktionsmarathon geht in die nächste Runde und wieder sind einige Leckerbissen dabei. Hier die Übersicht:
-Sincona startet vom 15. Bis 17. Oktober mit Weltmünzen, Russischen Münzen, Antike und Banknoten im Savoy Hotel
-Numismatica Ars Classica (NAC) am 20. Oktober mit dem zweiten Teil der JDL Collection sowie der C.G Collection, erstklassige Antike Münzen wie immer im Baur au Lac am Montag, den 20. Oktober
-Nomos schliesst sich an am Dienstag, den 21. Oktober mit 345 antiken Losen im Zunfthaus zur Saffran
-Hess-Divo dann am Mittwoch, den 22. Oktober wieder im Bur au Lac mit 500 ausgewählten Stücken

Also wirklich wieder sehr interessant. Insgesamt ist es bei diesen Auktionen aber noch schwieriger geworden, für den kleinen bis mittleren Geldbeutel etwas zu finden. Es überwiegen qualitativ hochwertige Stücke, zu entsprechenden Preisen. Bei der NAC kommt hinzu, dass hier lediglich zwei Spezialsammlungen verkauft werden, in denen sich halt kein „Durchschnittsmaterial“ befindet. Ein grosser Kontrast zur der letztjährigen Byzanz-Auktion, bei der hunderte Münzen im Preisbereich bis 500 CHF unter den Hammer kamen. Trotz geringer Zuschlag-Chancen, werde ich wohl der NAC und Hess-Divo einen kurzen Besuch abstatten.