Hat hier jemand Weinkenntnisse

Alles was nichts mit Münzen zu tun hat

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Wurzel
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Hat hier jemand Weinkenntnisse

Beitrag von Wurzel » Di 14.03.06 22:54

Entschuldigt die dumme Frage, aber ich habe gerade eine Flasche Wein geschenkt bekommen und leider gar keine Ahnung von Weinen.
Für mich gibts da nur süß und lecker oder nicht süß und schmeckt nicht :oops:

Würde gerne wissen bei welcher Temperatur und zu welchem Essen man meinen Trinkt, und viel wichtiger wie Lager ich den?

Hier die Angaben vom Etikett:

Herrgots-Tröpfchen
Gold-Lackkapsel
Niersteiner Schlosskellerei Jakob Gerhard
Rheinhessen
Bereich Nierstein
Müller-Thurgau, Silvaner, Scheurebe, Faber und Bacchus
Spätlese

Jahrgang 1975

Da das Tröpfchen nur 3 Jahre jünger als ich ist, möchte ich Ihn mit der nötigen würde genießen.

Danke schonmal.

Liebe Grüße Wurzel ( Michael )
Zuletzt geändert von Wurzel am Di 14.03.06 23:30, insgesamt 1-mal geändert.
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Beitrag von tournois » Di 14.03.06 23:21

@wurzel
Was den Wein angeht.....
Er wird wohl nicht mehr trinkbar sein. Ich hatte auch mal durch Zufall ein paar Flaschen milde Spätlese (73er, 74er, 76er) bekommen. Die Flaschen waren durchgängig nicht mehr trinkbar. Sie hatten mittlerweile einen gold/honigfarbenen Ton angenommen und schmeckten nach etwas was zwischen Essig, Zuckerwasser und Azeton lag.
Versuchen würde ich es mal, mußt die Flasche ja nicht austrinken.
Weißwein trinkt man mit einer Temperatur von 8° - 12°, ist ein bißchen vom Geschmack und dem Magen abhängig! ;)

Außerdem muß ich Dich korrigieren! Es heißt nicht Nierenstein, sondern Nierstein, ohne "en"! :wink:

Da fällt mir noch ein Trinkspruch ein:

Hast Du Steine in der Galle,
hilft ein Rezept in jedem Falle,
jeden Tag ein Gläschen Wein,
denn steter Tropfen höhlt den Stein....... ;)
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"Wir leben in einem Zeitalter, in dem die überflüssigen Ideen überhand nehmen und die notwendigen Gedanken ausbleiben!"
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Beitrag von tournois » Di 14.03.06 23:28

P.S.: Weine sollte man allgemein kühl (nicht kalt) und dunkel lagern........
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Beitrag von Wurzel » Di 14.03.06 23:30

Er wird wohl nicht mehr trinkbar sein.
Das währe sehr Schade, der Schenker wollte mir wirklich etwas gutes, bekam Ihn von einem Patienten, als Dankeschön, den ich in einem seelischen Tief aufbauen konnte. Hatte gottseidank die Zeit dazu was leider immer weniger der Fall ist.
Werde mal sehen.
Ich danke dir Trotzdem für deine Antwort.
Außerdem muß ich Dich korrigieren! Es heißt nicht NierENstein, sondern Nierstein!
:oops: Tschuldigung, arbeite auf einer urologischen Station, mir geht da halt die Arbeit nicht aus dem Kopf :wink:

Danke nochmal.

Wurzel
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Beitrag von Oettlalb » Di 14.03.06 23:33

Servus Wurzel,
der Wein ist mit 99,99% iger Sicherheit hinüber.
Es handelt sich um einen qualitativ nicht besonders hochwertigen Massenwein,
der "zum alsbaldigen Gebrauch" aus verschiedensten Weinen zusammengemischt
wurde (wohlmeinender "Cuvee" genannt).

Mein Ratschlag: Aufmachen und probieren. Sei aber nicht allzusehr enttäuscht,
wenn der Wein mausetot und hinüber ist und halte Dir eine gute Flasche in
Reserve.

LG
Albert Öttl
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Beitrag von tournois » Di 14.03.06 23:43

@oettlalb,
ich weiß nicht was Ihr in Österreich für Qualitätseinstufungen für Wein habt.
Aber wenn man hier Wein mischt und íhn als Spätlese ausbaut, dann wird das nicht unbedingt irgendein "Massenwein" sein.

Hier mal die Qualitätsstufen bei deutschem Wein:

1. (unterste Qualitätsstufe): Deutscher Tafelwein und Landwein

2. (mittlere Qualitätsstufe): Qualitätswein ohne Prädikat

a) Q.b.A. = Qualitätswein bestimmter Anbaugebiete

3. (oberste Qualitätsstufe): Qualitätsweine mit Prädikat (dazu zählen)

a) Kabinett (ist die unterste Qualitätsstufe bei Prädikatweinen)

b) Spätlese

c) Auslese

d) Beerenauslese

e) Trockenbeerenauslese

f) Eiswein (oberste Qualitätsstufe bei Prädikatweinen)


Zu den Trinktemperaturen noch eine kleine Anmerkung:

Weißweine und Roséweine 10° bis 12°

Prädikatsweine, z.B. Spätlese 12° bis 14°

leichte Rotweine 15° bis 16°

schwere und ältere Rotweine 16° bis 19°
Zuletzt geändert von tournois am Mi 15.03.06 00:37, insgesamt 3-mal geändert.
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Beitrag von Wurzel » Di 14.03.06 23:49

Verstehe die Angabe auf dem Etikett auch eher so das die Verschiedenen Trauben zusammen gekeltert wurden ( nennt man das So? )

Der Wein wird auch als: Qualitätswein mit Prädikat ausgwiesen.

Gruß Wurzel
Zuletzt geändert von Wurzel am Mi 15.03.06 00:26, insgesamt 1-mal geändert.
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Beitrag von tournois » Di 14.03.06 23:56

Mach doch mal einen Scan vom Etikette........
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Beitrag von Oettlalb » Mi 15.03.06 00:11

@tournois: wie @Wurzel bestätigte, handelt es sich um einen "Qualitätswein mit
Prädikat" und nicht um einen Prädikatswein.
Wenn verschiedene Traubensorten zusammen gelesen, gepreßt und vergoren wurden,
so nennt man das einen "gemischten Satz", im Gegensatz zu einer Cuvee oder dem
Verschnitt, bei dem fertige Weine assembliert werden.

IMHO ist der gemischte Satz in .de eher unüblich (obwohl es ihn früher öfter
gegeben hat), selbst in .at gibt es ihn nur in der Form des Gumpoldskirchners.
Weil bei einem gemischten Satz die einzelnen Rebsorten nicht angegeben werden
(man weiß nämlich gar nicht, welche Rebsorten in welchen Verhältnis beteiligt sind),
habe ich einmal angenommen, daß es sich um einen Verschnitt handelt.

Die in .at gesetzmäßig festgelegten Qualitätsabstufungen sind den deutschen
sehr ähnlich, wenn auch bedeutend strenger.

LG
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Beitrag von Wurzel » Mi 15.03.06 00:22

Hier die Bilder.
Habs mit der Digicam Gemacht, der Scanner wehrt sich gegen "Rundes" :wink:

Nebenbei, hätte nicht gedacht das meine ersten Bilder hier nicht von einer Münze Stammen 8O

[/b]
Dateianhänge
Flasche Kleiner.jpg
Ettikett kleiner.jpg
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Beitrag von tournois » Mi 15.03.06 00:23

Oettlalb hat geschrieben:@tournois: wie @Wurzel bestätigte, handelt es sich um einen "Qualitätswein mit
Prädikat" und nicht um einen Prädikatswein.
Hallo Öttlalb,
wenn ich kurz korrigieren darf! Denn in seinem ersten Posting schrieb er.......
Wurzel hat geschrieben:Hier die Angaben vom Etikett:
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Und das ist ja auch in Ordnung, denn ein "Qualitätswein mit Prädikat" ist ein "Prädikatswein" wie zum Beispiel ein Kabinett, eine Spätlese, eine Auslese, eine Beerenauslese etc.......
Zum besseren Verständnis habe ich mein Posting bezüglich der Qualitätsstufen überarbeitet. Ich hoffe es ist nun ersichtlicher! ;)

Verwundert war ich allemal über die "Anhäufung" der verschiedenen Rebsorten in einer Spätlese.........
Gut, in den Siebzigern war alles noch ganz anders! Da hat man ja auch noch das GRAS :silly: wachsen gehört! :mrgreen:
Zuletzt geändert von tournois am Mi 15.03.06 00:55, insgesamt 2-mal geändert.
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Beitrag von Oettlalb » Mi 15.03.06 00:33

Servus tournois,
ich glaube, daß man in den Siebzigern das Wort "Spätlese" nicht als
Qualitätsbezeichnung verwendet hat, sondern daß es schlicht und einfach
bedeutete, daß die Trauben "später als üblich" gelesen wurden.

Es war ja früher sehr viel mehr erlaubt, als heutzutage und daß es erst der
diversen Weinskandale bedurfte, um eine eine einigermaßen vernünftige
Qualität zu garantieren.

LG
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Beitrag von tournois » Mi 15.03.06 00:44

Oettlalb hat geschrieben: Es war ja früher sehr viel mehr erlaubt, als heutzutage und daß es erst der
diversen Weinskandale bedurfte
, um eine eine einigermaßen vernünftige
Qualität zu garantieren.
Ich kann mich an einen Skandal erinnern der an der Mosel passiert ist.......
Ich sage nur "Glykolwein"! War der Tankwagen aus Österreich oder aus Italien..... ich weiß es nicht mehr genau! 8)

Ich wohne 15 Km vom Deutschen Eck (Koblenz) entfernt. Rhein-Mosel-Lahn... alles vor der Haustür! ;)
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Beitrag von Lutz12 » Mi 15.03.06 10:45

Hallo Wurzel,
zu Trinbarkeit Deines Weines.
Es gibt eine Reihe von Faktoren die auf die Haltbarkeitsdauer Einfluss haben:
1. Alkoholgehalt (je höher, je haltbarer)
2. Zuckerhgehalt (eine Spätlese hat meist - aber nicht immer - einen höheren Zuckergehalt) auch hier je höher - je haltbarer
3. Säuregehalt (je nach Traubensorte unterschiedlich, bei dem Gemisch schwer abschätzbar)
4. Mineralstoffgehalt, die Qualität des Anbau-Bodens ist dafür verantwortlich

Alles nützt aber nicht, wenn die Lagerung unsachgemäß erfolgte. Wein sollte liegend gelagert werden, d.h. der Korken bleibt feucht und dicht. Bei schlechter Korkenqualität kann Wein durch diffundieren und Luft eintreten. Man sieht es am Füllstand der Weinflasche, der idealerweise nicht niedriger als 1 cm unter Korken sein sollte.
Bei aller Weinphilosophie hilft am Ende aber nur eins - zum entsprechenden Anlass öffnen und trinken (versuchen zu trinken). Egal wie, alle von mir geköpften Flaschen aus den 70iger haben bisher äh.... geschmeckt, einzige Ausnahme eine Riesling Auslese von der Mosel.
Gruß Lutz12
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Beitrag von KarlAntonMartini » Mi 15.03.06 10:56

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