(alte) Nachrichten aus Zeitungen bis 1848/49...

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Chippi
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(alte) Nachrichten aus Zeitungen bis 1848/49...

Beitrag von Chippi » Sa 27.05.06 22:00

...einschl. der Revolution.

Da doch einige Gefallen daran finden, alte Zeitungen und Zeitschriften zu lesen, eröffne ich mal diesen Thread.

Jeder, der alte Zeitungen besitzt aus der bis o.g. Zeit kann hier Artikel reinposten - es werden bestimmt auch sehr kuriose dabei seinen.
Zudem kann man mal sehen, wie unsere Vorfahren die Rechtschreibung in den verschiedensten Teilen Deutschlands so handhabten.

Bitte immer zuerst die Zeitung/Zeitschrift und das Ausgabedatum erwähnen, dann den ausgewählten Artikel.

Ich fang mal kurz mit einem Bsp. an:

"Neue Zeitungen von Gelehrten Sachen", Leipzig, 11.Feb.1726

Paris.

Von der in Englischer Sprache geschriebenen Reise des Joh. Ovingtons nach Suratte und andere in Asien und Africa gelegene Oerther, hat man nunmehr auch den 2 Theil ins Frantzösische übersetzt in 8 heraus gegeben. Es kommen darinn nicht nur merckwürdige Beschreibungen, samt beygefügten Anmerckungen von der Lebensart, Heyrath und Religion der Ost=Indischen Einwohner, sondern auch eine ausführliche Erzehlung der ehedessen in Golconde entstandenen Rebellion vor.

Gruß Chippi, der auf Nachahmer hofft (sogenannte Trittbrettfahrer :wink: )
Wurzel hat geschrieben:@ Chippi: Wirklich gute Arbeit! Hiermit wirst du zum Byzantiner ehrenhalber ernannt! ;-)
Münz-Goofy hat geschrieben: Hallo Chippi, wenn du... kannst, wirst Du zusätzlich zum "Ottomanen ehrenhalber" ernannt.

Chippi
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Beitrag von Chippi » Fr 02.06.06 17:12

"Wochenblatt", Rudolstadt, 8.Sep.1778 (35tes Stück)

Avertissements. No. 1.

Denen Liebhabern, und sonderlich denenjenigen, so Orgeln zu spielen anvertrauet, wird andurch bekannt gemacht, daß der 1ste Theil von verschiedenen innländischen Kirchen=Gesängen gefertigte Choral=vorspiele, nach Kirchen=Gebrauch, leicht, kurz ins Trio fallend, und dergestallt, daß das Subjetum bald im Discant, bald im Tenor, und sodann (Nein, nicht Peter Sodann :wink: ) auch im Baß sich hören läßt, von dem allhiesigen Stadt=Organisten, Hrn. Nicolai, als Verfasser, der Leipziger Breitkopfischen Notendruckerey überlassen werden soll, so, daß dieses Werk nächstkommendes 1779ste Jahr die Presse ohnfehlbar verlassen wird. Nachdem nun, vermöge des, von Hrn. Breitkopf dieserhalb specificirten Kosten=Aufwands, hierzu eine Praenumeration, und zwar auf jedes Exemplar 12. gr.= (Groschen) erfordert wird, ausser dieser Praenumeration aber das Exemplar 18. gr. zu stehen kommt, auch Hr. Breitkopf beym Anfange des Drucks die Hälfte des angesetzten Quanti zur Zahlung verlanget; als können die Herrn Liebhaber hierzu, die 12. gr. entweder sogleich, oder auch auch nur dermalen die Hälfte an 6. gr. und die andere Hälfte an 6. gr. bem Empfang der Exempl. binnen 2. Monaten an obgedachten Organist Hrn. Nicolai gegen Quittung einliefern, damit derselbe das Weitere, und was zur Beförderung dieses Drucks erfordert wird, besorgen könne. Wobey noch zu gedenken, daß wer auf 8. Exemplaria praenumeriret, erhält das 9te gratis.

No.2. Von dem, im 32.Stück (hier als 32. zu lesen) dieser Blätter sub No. 3. avertirten, und beym Herrn Chirugo und Botanico Heyder allhier zu habende Praeservativ-Wund= u. Lebens=Balsam, ist noch anzumerken, daß solcher alle Brandschäden, es mögen solche vom kochenden Wasser, vom Firniß, vom Fett, oder Oel herrühren, sehr bald heile, desgl. auch alle andere frische Wunden, vom Hauen, Stechen, oder Fallen; man giesse solchen nur auf ein leinenes Tüchlein und belege damit die Wunde, feuchte dieses Tüchlein zum öftern mit erwehntem Balsam an, so wird man finden, daß sich sogleich der Schmerz lege, und daß die Wunde alsbald heil werde. Auch thue dieser Balsam gute Dienste im Blutspeyen und beym Nasen=Bluten, wenn man beym erstern Fall 1. oder 2. Löffel voll ennehme und im andern (auch: =zweiten (Fall)) etwas davon in die Hand schütte, und zur nase einschlürfe.

No.3. In dem Gasthofe zur goldenen Gabel allhier, ist gutes Schleizer Höhler=Bier frisch angekommen, und daselbst das Maas für 7. pf. zu haben.

No.4. Es ist aus einem gewissen Hause allhier, ein Truthan diebischer weise entwendet worden; wer Nachricht geben kann, ob er hier oder auswärts verkauft worden, hat sich eines Douceurs zu versprechen.

Anmerkung: die Zahlen sind alle mit einem Punkt am Ende versehen, was allerdings wie ohne Punkt zu lesen ist (Bsp.: 12. = 12).
Wie ihr seht, muss man nicht nur die altdeutsche Druckschrift lesen können (meist Fraktur), sondern auch mit den für uns ungewöhnlichen verschachtelten und grammatikalisch unbekannten Satzbau zurecht kommen.

Gruß Chippi
Wurzel hat geschrieben:@ Chippi: Wirklich gute Arbeit! Hiermit wirst du zum Byzantiner ehrenhalber ernannt! ;-)
Münz-Goofy hat geschrieben: Hallo Chippi, wenn du... kannst, wirst Du zusätzlich zum "Ottomanen ehrenhalber" ernannt.

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