Abzocke durch Händler

Alles was nichts mit Münzen zu tun hat

Moderator: Locnar

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Abzocke durch Händler

Beitrag von Marco-Coins@email.de » Di 27.02.07 07:56

Hallo zusammen.
Ich war am Sonntag auf der Münzbörse in Trier. Dort ist mir eine Frau aufgefallen, die mit jede Mengen 5DM Gedenkmünzen bei einem Händler stand und nach dem Wert gefragt hat.
Mit dabei waren 1x Germanisches Museum und Markgraf von Baden. Erhaltung war TOP.
Die Münzen stammen von ihrem verstorebenen Mann und sie wollte sich davon trennen.
Sie hat 65 Münzen vorgezeigt (nur einen Bruchteil wie sie mir später sagte) und wollte wissen, was der Händler dafür bietet.
Als ich gehört habe, dass er hierfür 200-220 bieten würde, hat es mir fast die Sprache verschlagen.
Die Münzen gäbe es ja wie Sand am Meer sagte er. Damit hat er sicher Recht was Fichte abwärts betrifft. Aber für die Münzen 1 und 3 der BRD finde ich das ist pure Abzocke.
Die rau war kur davor zu verkaufen so dass ich mich schnell einmischen musste. Bin also schnell dazu und habe nur "Stop, der zieht sie über den Tisch" gerufen.
Anschließend habe ich ihr einen fairen Preis für die beiden ersten Münzen geboten und sie erworben.
Aus Dank gab es noch eine Fichte umsonst und alle anderen Münzen habe ich ihr zum Nennwert abgenommen und werde sie in Koblenz auf die LZB bringen. Hier muss ich sagen lohnt sich der Verkauf nicht, da man wirklich nur den nennwert erzielen würde und bei ebay noch zusätzliche Gebühren anfallen.
Ich hätte nie gedacht das Händler so dreist sein können. Bin echt am überlegen, ob ich den Fall mal dem Verband schildern soll, da ich mir name und Anschrift notiert habe und die Frau das Verhalten auch durchaus bestätigen kann.

GeneralMF
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Beitrag von GeneralMF » Di 27.02.07 09:55

1. Händler müssen von etwas leben oder glaubst du die ernähren sich von Purer Menschenfreude.
2. Der Markgraf von Baden hat nur noch einen Marktwert von knapp 250€ (bei ebay)
3. Wirklich selten sind die Münzen nun aber auch nicht.

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Beitrag von B12 » Di 27.02.07 11:40

Händler müssen von etwas leben, Ja -
aber Sie müssen keine Kunden betrügen.

@marco
Nenne den ruhig mal beim Namen - damit wir wissen
mit wem wir es zu tun bekommen könnten...

Gruss
Daniel

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Wurzel
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Beitrag von Wurzel » Di 27.02.07 11:47

B12 hat geschrieben: @marco
Nenne den ruhig mal beim Namen - damit wir wissen
mit wem wir es zu tun bekommen könnten...

Gruss
Daniel
Bitte den Namen nicht öffentlich nenn, da ich sonst im Interesse des Forenbetreibes editieren müsste. Da wir nicht Nachprüfen können ob die Aussage von Marco-Coins@email.de stimmt sind wir dazu angehalten so etwas zu editieren.
Das ganze ist ansonsten Abmahnwürdig und kann unseren Admin mal leicht einen 4 Stelleigen Betrag kosten...
Ist leider so.
Tauscht euch ggf. per PN aus.

Danke
Micha
http://www.wuppertaler-muenzfreunde.de/

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Beitrag von GeneralMF » Di 27.02.07 12:04

@B12 Wieso Betrügen? Ich sehe in der Beschreibung keinen Betrug. Es ist zwar richtig, das die Münze nicht so häufig ist wie die anderen, aber selten ist sie deshalb noch lange net.

B12
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Beitrag von B12 » Di 27.02.07 12:20

Betrug im juristischen Sinne ist es nicht, im Moralischen schon!

Wenn ein Händler ein derartig schlechtes Angebot für wertvolle
Münzen macht, tut er das nicht aus Versehen. Er übervorteilt
den Anbieter in der Absicht ein "gutes" Geschäft zu machen.

Der Umgekehte Fall wäre Wucherei - im Ankauf ist es juristisch
schwer zu greifen (geht nur über unangemessene Bereicherung).
Trotzdem ist es ein überaus fragwürdiges Verhalten!

Daniel

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Beitrag von Privateer » Di 27.02.07 13:09

Mei oh mei was seid ihr für Juristen...

Wenn der Händler beim Ankauf bewusst dem unwissenden Verkäufer einen falschen Marktpreis nennt, um die Ware weit unter Wert ankaufen zu können, ist das Betrug! Auch der Versuch ist strafbar. Das konkret zu beweisen, ist meistens schwierig aber nicht unmöglich. Da ich im vorliegenden Fall nicht dabei war, wage ich dazu keine Aussage. Ich bitte aber um PN, denn ich möchte generell wissen mit wem ich es evtl. mal zu tun bekomme.

Sehr viele Münzhändler sind - vor allem beim Ankauf! - unseriös, weil sie eine möglichst grosse Gewinnspanne erzielen möchten. Na klar, sie leben schließlich davon, aber mit solchen Leuten möchte ich trotzdem keine Geschäfte machen. In der Regel werden die Münzen runtergemacht, um sie billig ziehen zu können. Nur wenige sagen offen und ehrlich, was eine Münze reell wert ist.

Was meint ihr wohl, warum Ebay & Co. noch immer solchen Zulauf haben?

Gruß Privateer
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Beitrag von B12 » Di 27.02.07 13:26

Wenn der Händler beim Ankauf bewusst dem unwissenden Verkäufer einen falschen Marktpreis nennt, um die Ware weit unter Wert ankaufen zu können, ist das Betrug!
Stimmt, das tut der aber nicht.
Der sagt dann z.B. "Dafür kann ich Ihnen höchstens xxx geben".
Das reicht nicht für Betrug - er sagt ja nicht die Unwahrheit.

Daniel

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Beitrag von tournois » Di 27.02.07 14:10

Ich möchte darum bitten nicht alle Münzhändler über einen Kamm zu scheren!!
Eine Vorverurteilung auf Grund eines uns vorgetragenen Vorfalles ist nicht zu rechtfertigen und trägt nicht zum Ansehen unseres Forums bei.
Sicherlich gibt es das ein oder andere schwarze Schaf auch in dieser Berufsbranche, aber letztlich sind doch die allermeisten Händler seriös zu nennen!

Des Weiteren möchte ich @wurzel beipflichten, eine öffentliche Namensnennung des Händlers können wir nicht dulden. Darauf müßten wir entsprechend reagieren!
[b]tournois[/b]
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Joseph Joubert 1754 - 1824

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Beitrag von Privateer » Di 27.02.07 14:24

@B12

Das wäre noch nicht mal unseriös, sondern so stelle ich mir einen seriösen Händler vor. Z.B. "Der Taler kostet im Handel etwa 200 Euro, ich kann Ihnen aber höchstens 150 geben." Der Händler muss davon leben und will was verdienen, der potentielle Verkäufer weiss aber genau wie er dran ist. Diese Fairness findet man leider eher selten.

Oft klingt das z.B. so: "Aaach, der Taler ist schlecht erhalten, nicht leicht zu verkaufen, naja ich kann Ihnen 50 Euro dafür geben". Auf etwa diese Tour fahren die unseriösen Händler (Du kennst doch sicher auch genug). Ein reeller Preis wird erst gar nicht genannt, denn die wissen schon was gerade noch legal ist. Nachdem jedoch diese Herren im Regelfall auch keine Quittung über den Ankauf ausstellen, kann man ggf. anders erfolgreicher vorgehen...

Gruß Privateer
Zuletzt geändert von Privateer am Di 27.02.07 14:56, insgesamt 1-mal geändert.
Gruß Privateer

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Beitrag von Privateer » Di 27.02.07 14:55

@tournois

Niemand schert hier alle Händler über einen Kamm oder verurteilt irgendjemanden pauschal im Voraus! Natürlich gibt es nur relativ wenige wirklich scharze Schafe, aber meiner Ansicht nach doch etliche graue. ;-)

Beim Ankauf verhalten sich nun mal ziemlich viele Händler zumindestens unfair, und das muss nicht sein. Davon abgesehen muss das noch lange nicht heissen, dass ein Händler beim Verkauf nicht korrekt wäre.

Gruß Privateer
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Beitrag von Marco-Coins@email.de » Di 27.02.07 17:09

Hallo!
Ich hatte nie vor den Namen des Händlers öffentlich zu machen.
Das würde ich höchstens, wenn ich von der Frau eine eidesstattliche Versicherung hätte.
@ GeneralMF: Klar müssen Händler von etwas leben, das sehe ich auch ein und als Kenner weiß ich auch, dass wenn ich Münzen an einen Händler verkaufe mit Abschlägen rechnen muss.
Es waren aber 65 Münzen incl. Museum und Baden: Rechnet man den Nennwert der 63 Münzen liegen wir bei rund 160,00 Euro.
Er bietet zusammen max. 220,00 Euro. Dann hat er am Museum und Baden einen Einkaufspreis von ZUSAMMEN 60,00 Euro.
Ich finde die Spanne ist kaum zu toppen. Es sei denn man bekommt die Münzen kostenlos oder zum Nennwert.

Es gibt aber auch, um mal die Brisanz aus der Diskussion zu holen, viele Händler, die ehrlich sind. Sowohl beim Einkauf als auch beim Verkauf.

Ein Händler hatte sogar Vatikan 5+10Eurp PP aus 2006 unter Ausgabepreis angeboten, weil er einen größeren Posten aus einer Insolvenzmasse ergattern konnte.
da er hier unter Ausgabe anbietet, zeigt meiner Meinung nach von seiner Ehrlichkeit, denn er hätte locker den normalen Preis dafür nehmen können.

Gruß Marco
Gesucht werden:
Vatikan- und Vakanzmünzen jeglicher Art

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Beitrag von sambianer » Di 27.02.07 17:21

Achja, die schwarzen Schafe sind leider unter den Münzhändlern nicht besonders selten. Mein erstes Erlebnis auf einer Münzbörse war auch nicht so toll. Ich durchsuchte zusammen mit meiner Freundin eine Kramkiste mit Weltmünzen zu 50 Cents. Dort waren so komische Stücke mit fremder Schrift drauf. Da ich keinen Katalog hatte, fragte ich, ob dies auch Münzen sein. "Ja, die hat jemand aus der Mongolei mitgebracht" lautete die Antwort. Daraufhin suchte ich mir neben ein paar anderen einen ganzen Stapel raus. Meine Freundin half mir dabei, als ihr plötzlich ein paar Münzen aus 30 cm Höhe aus der Hand in die Kiste (!) fielen. Daraufhin mussten wir uns böse anmachen lassen, was uns denn einfiele, die Münzen könnten doch Randfehler bekommen, etc. Geschockt von dieser rüden Anmache ohne Vorwarnung ließ ich von den "Münzen" ab und verließ den Stand. Zuhause schaute ich dann in meinen Katalog, ohne jedoch diese, wie sich später rausstellte, billigen Metallplättchen wieder zu finden... :?
Zuletzt geändert von sambianer am Di 27.02.07 20:15, insgesamt 1-mal geändert.
Biete gut 2000 verschiedene Münzen aus aller Welt zum Tausch!

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Beitrag von Privateer » Di 27.02.07 18:09

@Marco
Der Vati-Händler ist ganz einfach froh, den Mist los zu sein. Die mag keiner haben weil der Ausgabepreis viel zu hoch ist! Nur die wenigsten würden sie zum Ausgabepreis nehmen, und er hat wahrscheinlich immer noch ein wenig dran verdient. Jedenfalls ein korrektes Angebot.

@sambianer
Da sieht man mal wieder, dass Frauen nur mit Geldscheinen und Kreditkarten wirklich umgehen können... :-) Auch noch bei der Kiloware versuchen die Leute zu besch... dem war wohl nichts zu blöd.

Gruß Privateer
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Beitrag von B12 » Di 27.02.07 18:29

Achja, die schwarzen Schafe sind leider unter den Münzhändlern nicht besonders selten
Das war sehr vornehm formuliert. Ich kenne keine Branche in der so rüde mit Kunden, Mitbewerbern und vermeintlichen Konkurenten (Ebayern) umgegangen wird,
die derart umfangreich betrügt, fälscht und übervorteilt wie das im Münzhandel verbreitet ist.
An den knappen Margen kann es eigentlich nicht liegen, denn allen ernstzunehmenden Händler die ich kenne geht es recht gut. Seltsamerweise verhalten gerade diese sich auch überwiegend korrekt.
Besonders schlimm finde ich, daß einige im Internet sehr aktive Händler der ganzen Sache mit schlechtem Beispiel und dem Niveau der bekannten "Münzhandelshäuser" vorangehen.

@Privateer
Ein reeller Preis wird erst gar nicht genannt, denn die wissen schon was gerade noch legal ist.
Eben! Deshalb ist es ja auch kein Betrug. Das selbe Spiel andersherum wird von den bereits erwähnten bekannten "Münzhandelshäusern" bis zum Excess betrieben - immer Fröhlich am äussersten Rand der Legalität.

Gruss
Daniel (Der sich den Spass am Sammel trotzdem nicht verderben lässt)

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