Gab es 100-Mark-Stücke vor dem Krieg ?
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Gab es 100-Mark-Stücke vor dem Krieg ?
Ich lese gerade den Häberle über die Ulmer Münz- und Geldgeschichte und finde da einen interessanten Absatz, der mich stutzig macht:
"Zwischen 1635 und 1640 wurden nur Dukaten und Taler geprägt, 1639 außer diesen auch Doppeldukaten und 1640 Doppeltaler. Die beiden letzten Sorten sind weniger als Curante-Münze anzusehen, als vielmehr als Geschenk- oder Sammlerstücke, ähnlich wie dies vor dem Krieg auch bei uns bei den 5- und 100-Mark-Stücken in Gold der Fall war".
Nun ist das Buch von 1937, also vor dem Zweiten Weltkrieg. Demzufolge kann es sich nur um den Ersten Weltkrieg handeln, und das würde bedeuten, dass vor 1914 100-Markstücke in Gold geprägt wurden.
Das war mir bisher nicht bekannt. Oder stehe ich da auf dem Schlauch ?
"Zwischen 1635 und 1640 wurden nur Dukaten und Taler geprägt, 1639 außer diesen auch Doppeldukaten und 1640 Doppeltaler. Die beiden letzten Sorten sind weniger als Curante-Münze anzusehen, als vielmehr als Geschenk- oder Sammlerstücke, ähnlich wie dies vor dem Krieg auch bei uns bei den 5- und 100-Mark-Stücken in Gold der Fall war".
Nun ist das Buch von 1937, also vor dem Zweiten Weltkrieg. Demzufolge kann es sich nur um den Ersten Weltkrieg handeln, und das würde bedeuten, dass vor 1914 100-Markstücke in Gold geprägt wurden.
Das war mir bisher nicht bekannt. Oder stehe ich da auf dem Schlauch ?
hegele
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Das Geschlecht spielte sicherlich auch eine Rolle.
Hier mal ein Auszug aus einer Erzählung eines Arbeiters um 1890:
[ . . . ] Ich selbst, um damit zu beginnen, bekam als Neuling und Handarbeiter 20 Pfennig Lohn für die Stunde, den gewöhnlichen Anfangslohn, der aber auf Bitten, namentlich Verheirateter, bald um 1 bis 2 Pfennig erhöht zu werden pflegte. Das machte bei mir täglich mit Ausnahme des Montags und Sonnabends, wo eine Stunde weniger gearbeitet wurde, 2,13 Mark, an den beiden genannten Tagen 1,93 Mark, in der ganzen Woche genau 12,78 Mark. Davon gingen stets fast 2 Mark ab an Krankenkassenbeiträgen, Strafgeldern für Verspätungen und Arbeitsversäumnissen, so daß ich selten mehr als 11 Mark Verdienst auf die Woche herausbekam. Die übrigen Handarbeiter verdienten 12 bis 15 Mark, durchschnittlich wohl 14 Mark die Woche, Schlosser 15 bis 21, ihre Monteure 22 bis 28, Bohrer, die um Lohn arbeiteten, 15 bis 19 Mark. Dagegen kamen die Akkordarbeiter bedeutend höher: Hobler im Durchschnitt bis auf 25, Dreher von 20 bis 30, Stoßer und Bohrer von 20 bis 30, 35, einzelne gar bis 40 Mark in der Woche. Der Maschinist an der großen Dampfmaschine verdiente nach seiner eigenen Angabe bei vierzehnstündiger täglicher und regelmäßiger Sonntagsvormittagsarbeit 24 Mark die Woche. Bei den Monteuren wird ebenso wie bei einigen Meistern das Einkommen bedeutend durch sogenannte Prozente für von ihnen fertiggestellte Maschinen erhöht. Das Jahreseinkommen der letzteren sollte nach Angaben der Leute im Durchschnitt 1800 bis 2000 Mark betragen. Unter den starken Verdienern sind viele junge Leute mit einem angeblichen Mindestverdienst von 100 Mark im Monat. Ein Teil dieser Angaben kann eher noch zu niedrig als zu hoch gegriffen sein. In einigen anderen Maschinenfabriken sollte der Lohn noch höher sein, aber auch die Arbeit länger und anstrengender. Doch vermochte ich selbstverständlich die Richtigkeit dieser Angaben nicht zu prüfen[...]
Grüße
Hier mal ein Auszug aus einer Erzählung eines Arbeiters um 1890:
[ . . . ] Ich selbst, um damit zu beginnen, bekam als Neuling und Handarbeiter 20 Pfennig Lohn für die Stunde, den gewöhnlichen Anfangslohn, der aber auf Bitten, namentlich Verheirateter, bald um 1 bis 2 Pfennig erhöht zu werden pflegte. Das machte bei mir täglich mit Ausnahme des Montags und Sonnabends, wo eine Stunde weniger gearbeitet wurde, 2,13 Mark, an den beiden genannten Tagen 1,93 Mark, in der ganzen Woche genau 12,78 Mark. Davon gingen stets fast 2 Mark ab an Krankenkassenbeiträgen, Strafgeldern für Verspätungen und Arbeitsversäumnissen, so daß ich selten mehr als 11 Mark Verdienst auf die Woche herausbekam. Die übrigen Handarbeiter verdienten 12 bis 15 Mark, durchschnittlich wohl 14 Mark die Woche, Schlosser 15 bis 21, ihre Monteure 22 bis 28, Bohrer, die um Lohn arbeiteten, 15 bis 19 Mark. Dagegen kamen die Akkordarbeiter bedeutend höher: Hobler im Durchschnitt bis auf 25, Dreher von 20 bis 30, Stoßer und Bohrer von 20 bis 30, 35, einzelne gar bis 40 Mark in der Woche. Der Maschinist an der großen Dampfmaschine verdiente nach seiner eigenen Angabe bei vierzehnstündiger täglicher und regelmäßiger Sonntagsvormittagsarbeit 24 Mark die Woche. Bei den Monteuren wird ebenso wie bei einigen Meistern das Einkommen bedeutend durch sogenannte Prozente für von ihnen fertiggestellte Maschinen erhöht. Das Jahreseinkommen der letzteren sollte nach Angaben der Leute im Durchschnitt 1800 bis 2000 Mark betragen. Unter den starken Verdienern sind viele junge Leute mit einem angeblichen Mindestverdienst von 100 Mark im Monat. Ein Teil dieser Angaben kann eher noch zu niedrig als zu hoch gegriffen sein. In einigen anderen Maschinenfabriken sollte der Lohn noch höher sein, aber auch die Arbeit länger und anstrengender. Doch vermochte ich selbstverständlich die Richtigkeit dieser Angaben nicht zu prüfen[...]
Grüße
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