1 Mark 1924, Fehlprägung / welcher Wert?

1871-1945/48
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wetnor
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1 Mark 1924, Fehlprägung / welcher Wert?

Beitrag von wetnor » Do 14.07.11 17:50

Habe hier eine schöne und seltene Fehlprägung von 1924

Die letzte Zahl des Jahres kann man fast nicht ersehen, aber am Stempelrand neben der 2 kann man eine Ecke der 4 erkennen, da der Stempel oder die Presse nicht korrekt gearbeitet haben wie es scheint.

Auf der Frontseite der Münze steht wie zu sehen, 1 Mark mit der Rundschrift DEUTSCHES REICH und der Prägestätte A

Auf der Rückseite ist der bekannte Reichsadler zu sehen

Was dürfte diese Münze denn so Wert sein?
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S1390006.JPG
S1390005.JPG

Lordhelmlein
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Re: 1 Mark 1924, Fehlprägung / welcher Wert?

Beitrag von Lordhelmlein » Do 14.07.11 21:33

Hallole :9

ich denke, dass das eindeutig Brandbeschätigungen sind (Brandblasen). Also leider keine Fehlprägung....Sorry

Gruß Lord

diwidat
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Re: 1 Mark 1924, Fehlprägung / welcher Wert?

Beitrag von diwidat » Do 14.07.11 21:54

Diese Form von Blasen auf der Oberfläche von Silvermünzen ist eindeutig ein Zeichen von Überhitzung.
Die Ursache läßt sich leicht klären, im WW II sind viele Häuser in Flammen aufgegangen. Bei den späteren Aufräumarbeiten nach dem Krieg sind
solche Stücke gefunden und von den Findern (oder Eigentümern) aufbewahrt worden.
Das Silber war nicht geschmolzen, sondern nur teigig geworden und hat sich verformt.

Gruß diwidat

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Re: 1 Mark 1924, Fehlprägung / welcher Wert?

Beitrag von Numis-Student » Fr 15.07.11 00:15

Hallo,
auch wenn nun schon 2 Antworten in Richtung "Beschädigung" gehen, möchte ich anmerken, dass auch Luftblasen im gegossenen Silberstreifen möglich wären, die dann durch den Walzvorgang länglich verformt wurden.

Dafür spricht meiner Meinung auch die exakt gleiche Richtung aller "Streifen"...

Schöne Grüße,
MR
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Re: 1 Mark 1924, Fehlprägung / welcher Wert?

Beitrag von wetnor » Fr 15.07.11 00:26

Hallo,
also im Moment würde ich am ehesten dem Numis-Student zusprechen, da ich eine solche Münze bisher nirgendwo gesehen habe und für mich diese Äußerung am ehesten zutreffen könnte.
Wenn Im WW2 so viele Münzen in Häusern durch Brand überhitzt worden wären, warum nur einseitig und in die gleiche Richtung?

Hoffe es kann noch jemand weiter helfen.

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Re: 1 Mark 1924, Fehlprägung / welcher Wert?

Beitrag von Lordhelmlein » Fr 15.07.11 07:45

Naja es ist höchst unwahrscheinlich, dass es sich um einen Präge/Walzfehler handelt. Die dunkle Patina ist für mich eher Ruß, die silbernen Stellen sind für mich versuche, den Ruß scharf zu entfernen. Ansonsten hätte die Münze eine gleichmäßigere Patina und die "silbernen Stellen" würden nicht so krass hervorstechen. Einseitige Brandblasen gibt es immer wieder. Ich selber habe auch ein paar dieser Münzen und habe sie einmal verglichen. Jenachdem wie die Münze beim Brand gelegen ist, ist es gut möglich, dass Sie nur Hitze von oben ausgesetzt worden ist, sonst wäre sie mit sicherheit geschmolzen, oder verformt.

Solch gravierende Prägefehler, (wenn es denn einer ist) worden selbst in der Weimarer Rebublik aussortiert und kamen nicht in den Umlauf und wenn es denn doch einmal solch ein Stück existiert haben sollte, dann wäre es sicherlich in einer besseren Verfassung :)

Gruß Lord

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Re: 1 Mark 1924, Fehlprägung / welcher Wert?

Beitrag von dionysus » Fr 15.07.11 09:31

Hallo,

zu dieser Münze direkt kann ich nichts sagen aber die brandbeschädigten Münzen aus dem Krieg haben mich auch schon fasziniert.
Ein Göttinger Händler hat in der Vitrine einen völlig zusammengeschmorten Stapel Kaiserreich Fünfer liegen - sind so 5 bis 8 Stück übereinander, nach Aussage soll das Exponat "Original Dresden" sein. Da stehe ich immer wieder, wenn ich bei ihm im Laden bin, mit einem leichten Schauern vor.

Lieben Gruß,
Maico
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Re: 1 Mark 1924, Fehlprägung / welcher Wert?

Beitrag von Numis-Student » Fr 15.07.11 10:12

Hallo,
hier hänge ich mal eine moderne Medaille an, die auf einem gegossenen Schrötling geprägt wurde. Bei dieser Medaille waren Luftblasen im Schrötling, die erst nach der Prägung zu diesen Blasen führten. Wäre ein Zain gegossen und ausgewalzt worden, hätten sich diese Blasen wohl länglich verformt.

Zur Qualitätskontrolle: Auch damals wurden die Münzen aus der Prägemaschine in Behälter ausgeworfen, und die Kontrolle war nur stichprobenartig. Die Adlerseite ist ja unbeschädigt, selbst wenn der Arbeiter bei der Kontrolle die Münze daneben umgedreht hätte, wäre das Ding durchgerutscht...

Bei modernen Medaillen wird jedes Stück kontrolliert. Meins hat die Kontrolle nicht bestanden ;-) Ich habe es aus der "Schrottkiste" des Künstlers geschenkt bekommen, er hätte das Stück sonst eingeschmolzen und wieder neue Schrötlinge daraus gefertigt...

Schöne Grüße,
MR
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Medaille.jpg
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Re: 1 Mark 1924, Fehlprägung / welcher Wert?

Beitrag von Lordhelmlein » Fr 15.07.11 10:24

Hoi :)

zwischen einer privat hergstellten Münze und einem maschinellen Verfahren liegt doch ein gewaltiger Unterschied. Zum einen wurden die "Bleche" der Ronden schon damals vorgewalzt und gestanzt, sodass ein Lufteinschluss (fast) gar unmöglich gewesen ist, zum Anderen wird ein "Privatmann" kaum die Möglichkeit haben den Schrötling so "eben" und gleichmäßig zu Pressen, wie es mit einem maschinellen Verfahren der Fall ist. (Siehe Dein Bild) Ich werde ein Bild von meiner Münze einstellen (Brandblasen), sobald ich daheim bin.

Außerdem hat Deine Medaille auch nicht die typischen schwarzen "Färbungen" wie die Münze des Threadstellers, die meiner Meinung von einem Brand her stammt.

Trotzdem ne schöne Medaille :)

Gruß Lord

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Re: 1 Mark 1924, Fehlprägung / welcher Wert?

Beitrag von diwidat » Fr 15.07.11 23:00

Ein Bild einer Münzstätte bei der Herstellung von 1 D-Mark Münzen.
Muenzstätte-KA.jpg
Bei der Kontrolle der Zainen - der ausgestanzten Ronden und nach dem Prägevorgang wären deformierte Stücke aufgefallen - soviel Ignoranz gibt es nicht.
@ NS, wen der Künstler der Medaille aus Ö-Land ist und sein Name mit Z beginnt, glaube ich, dass es Absicht war -
nicht die Blasen (sind die echt hohl und federn?) sondern die Verprägung hat der Med. das frühe Ende bereitet.

Gruß diwidat

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Re: 1 Mark 1924, Fehlprägung / welcher Wert?

Beitrag von Numis-Student » Sa 16.07.11 02:02

Hallo Diwidat,
ja, der Künstler ist HZ ;)

Aber die Blasen, und damit das Fast-Einschmelzen hing mit den Luftblasen zusammen, von ihm persönlich habe ich auch das Stück und die Erklärung dazu.

Die Blasen sind aber so tief im Metall, dass sie sich nicht mit dem Fingernagel "bewegen" lassen...

Na gut, dann beuge ich mich der Mehrheit.
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Re: 1 Mark 1924, Fehlprägung / welcher Wert?

Beitrag von diwidat » Sa 16.07.11 18:18

Silber nimmt nur in der flüssigen Schmelze Sauerstoff auf.
Wenn das gegossene Silber in der Form abkühlt, wird der Sauerstoff wieder freigegeben - das nennt der Goldschmied - spratzen
China-Barren-3.jpg
Dass aber Gas (Sauerstoff) im Metall eingeschlossen ist und später mit hohem Druck bei der Verarbeitung Blasen wirft (das Metall muss da verforrmt werden!) - hat mir noch kein Goldschmied erzählt.
Die Verformung des Silbers durch Wärmeeinwirkung ist aber jedem Goldschmied bekannt.

Gruß diwidat

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Re: 1 Mark 1924, Fehlprägung / welcher Wert?

Beitrag von Numis-Student » Sa 16.07.11 18:34

diwidat hat geschrieben:Dass aber Gas (Sauerstoff) im Metall eingeschlossen ist und später mit hohem Druck bei der Verarbeitung Blasen wirft (das Metall muss da verforrmt werden!) - hat mir noch kein Goldschmied erzählt.
Die Verformung des Silbers durch Wärmeeinwirkung ist aber jedem Goldschmied bekannt.

Gruß diwidat
Wie gesagt, mit dieser Begründung habe ich das Stück von Herrn Z. bekommen... Und da er ja auch schon ein paar Jährchen im Beruf ist, habe ich ihm seine Äusserungen erstmal geglaubt ;-)
MR
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Re: 1 Mark 1924, Fehlprägung / welcher Wert?

Beitrag von wetnor » Sa 16.07.11 20:47

Also ich habe mir die Münze mal genau angesehen auf der Seite des Adlers.
Hier ist zu fühlen, dass diese Seite im Bereich der Blase oder was das auf der gegenüberliegenden Seite auch ist, sich in den Bereich des Adlers reindrückt, also gehe ich davon aus, dass es keine Brandblase sein kann, da sich die Adler-Seite etwas unebener anfühlt.
Wie es halt bei einem zu festem Stempeldruck vorkommen kann.
Könnte es mir eventuell ein Juwelier oder Münzsammler konkret sagen was es nun ist wenn er die Münze in der Hand hält?

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Re: 1 Mark 1924, Fehlprägung / welcher Wert?

Beitrag von Wurzel » Sa 23.07.11 20:40

Bei so viel Skepsis empfehle ich den Gang zum Fachmann

Anhand eines Branchenbuches lässt sich sicher einer in deiner Nähe finden:

http://www.bundesweites-branchenbuch.de ... chter.html
http://www.wuppertaler-muenzfreunde.de/

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