Sehr merkwürdiges 1 MArk Stück

1871-1945/48
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Askander
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Sehr merkwürdiges 1 MArk Stück

Beitrag von Askander » Mi 30.10.13 22:20

Hallo Leute,

das Stück habe ich seit Langem, aber es bis jetzt nicht vorgestellt. Und zwar möchte ich einfach mal eure Meinungen zu dieser 1 Mark 1915 hören, was ihr von den Bildern her erkennt und was ihr von ihr haltet.
Wiegen tun beide übrigns nicht das Gleiche ;) (1915 - 5,8g) - Das Stück von 1914 dient nur zum direkten Vergelich mit einem anderen Stück nahem Prägejahres.
Es gibt noch weitere Untersuchungen, die ich aber erst erzähle, nachdem ich ein paar unvoreingenommene Eindrücke von euch habe :).

Bin gespannt, ob sich eine Diskussion einstellt, oder ob vielleicht ein ähnliches Stück kennt.

Grüße,

Askander
_DSC0730.JPG
_DSC0731.JPG

_DSC0734.JPG
_DSC0735.JPG
Zuletzt geändert von Askander am Mi 30.10.13 22:31, insgesamt 1-mal geändert.

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Re: Sehr merkwürdiges 1 MArk Stück

Beitrag von Mynter » Mi 30.10.13 22:25

Welches Markstück befindet sich auf dem Randbild oben und welches liegt unten ?
Grüsse, Mynter

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Re: Sehr merkwürdiges 1 MArk Stück

Beitrag von Askander » Mi 30.10.13 22:27

hey! Also wie man hoffentlich auf dem untersten Bild erkennen kann, ist das von 1915 etwas größer am Rand aber schmaler als das von 1914.

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Re: Sehr merkwürdiges 1 MArk Stück

Beitrag von KarlAntonMartini » Mi 30.10.13 22:30

Das untere ist klar falsch. Also wohl das Stück 1915 G? Zeitgenössische Fälschung? Grüße, KarlAntonMartini
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Re: Sehr merkwürdiges 1 MArk Stück

Beitrag von Mynter » Mi 30.10.13 22:43

Ich gehe auch von einer möglicherweise zeitgenössischen Fälschung aus-
Die erhabenen Striche auf der Adlerseite können Werkzeugspuren sein, die Riffelung ist klar unprofessionell, der grössere Durchmesser erklärt warum das Gewicht des dünneren Schrötlings dennoch stimmt.
Das abgenutzt wirkende Prägebild kann ein Verlust bei der Abnahme vom Original sein.
Interessant ist die Frage, wann das Stück entstanden sein kann. Falls es 1915 bis 18 angefertigt wurde, könnte sich das so deuten lassen, dass dieses Nominal noch eine Rolle im Umlauf gespielt haben könnte. Dann könnte eventuell auch das Muster für diese Fälschung gebraucht gewesen sein oder der Stempel war sehr ewrmüdet ? Ich habe die Mark 1916 F, bei denen ebenfalls nicht alle Details gut ausgeprägt sind, sieht aus wie ss +, ist es aber nicht.
Grüsse, Mynter

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Re: Sehr merkwürdiges 1 MArk Stück

Beitrag von Askander » Mi 30.10.13 22:52

Sehr spannende Frage. ABer ich wäre mir nicht ganz so sicher, ob es sich direkt ume eine Fälschung handelt.

Also zuerst dachte ich auch - merkwürdiges stumpfes Prägebild, komischer Rand (Stempelbruch wäre ja nicht so ungewöhnlich gewesen) - und die Münze wiegt 0,2g mehr als alle meine anderen 1 Markstücke - hat mich aber nicht in Ruhe gelassen (Sammle ja Fälschungen) und habe mal eine Materialanalys beider zu sehenden Stücke machen lassen. (RFA) - Und auch mal eine Legierungberecnung durchführen lassen:
Spektrum.jpg
Grün: 1915 - Rot 1914 - Eisen, Zink und Blei habe ich auchmal mit anzeigen lassen, um zu zeigen, dass diese nicht vorhanden sind. der nicht ausgewiesene Piek links vom großem Silberpiek ist der Rodiumpiek wegen des verwendeten Gerätes, also nicht wichtig, kommt ja auch bei beiden vor. Interessant ist außerdem, dass die "Fälschung" sogar ein wenig über die 900/1000 hinaus geht. Nicht unbedingt relevant, aber auch nicht von der Hand zu weisen. vom Material her ist es also keine Fälschung, da eine identische Legierung.

Eine interessante Frage in diesem Zusammenhang ist die Überlegung, ob das pure Metall weniger oder mehr wert war zu diesem Zeitpunkt, als 1 Mark?

Gruß,

Askander

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Re: Sehr merkwürdiges 1 MArk Stück

Beitrag von KarlAntonMartini » Do 31.10.13 09:39

Silber war ja kein Währungsmetall mehr, also gehe ich davon aus, daß der Metallwert unter einer Mark lag. Trotzdem macht es für einen zeitgenössischen Fälscher keinen Sinn. Das einzige, das mir einfällt ist, daß ein Bastler mal versucht hat, eine Münze nachzugießen. Grüße, KarlAntonMartini
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Re: Sehr merkwürdiges 1 MArk Stück

Beitrag von Mynter » Do 31.10.13 11:15

Folgenden Hinweis auf den Silberwert des Markstückes in Friedenszeiten habe ich in einer zeitgenössischen Zeitung entdeckt:

23.02.1894
Eine interessante Geldfälschung, die um so origineller ist, als die Falsifikate wertvoller sind, wie die von der Reichsmünze geprägten derartigen Geldsorten, übt gegenwärtig ein noch nicht ermittelter Falschmünzer aus. Seit kurzer Zeit sind in Berlin falsche Einmarkstücke im Umlauf, deren täuschende Nachahmung in Prägung, Farbe und Klang bei der zuständigen Behörde allgemeines Aufsehen hervorruft. Die Falsifikate, die sämtlich das Münzzeichen A tragen, sind so vorzüglich geprägt, daß die Fälschung nur durch ein sehr geübtes Auge oder unter der Lupe dadurch erkenntlich wird, daß die Ecken der Schrift nicht ganz so präzis ausgearbeitet sind, wie bei echten Münzen, und daß sich das Falsifikat etwas fettig anfühlt. Wie von fachmännischer Seite mitgeteilt wird, enthalten diese Falsifikate für etwa 40 Pfennige Silber nach dem gegenwärtigen Silberkurs gerechnet, während die echten Markstücke nur 35 Pfennige Silberwert haben. Der unternehmungslustige Fälscher scheint auf den zur Zeit so niedrigen Silberkurs gerechnet zu haben und verfertigt nun flott bessere und wertvollere Markstücke als der Staat, wobei der spekulative Falschmünzer noch immer an jedem Markstück etwa 54 Pfennige verdient.


Insofern kann Silber als Material für eine Fälschung nicht ausgeschlossen werden.
Wir müssen aber auch nicht aus den Augen verlieren, dass es sich um eine Privatbastelei handeln kann, enstanden zu irgendeinem Zeitpunkt aus Jux und Dollerei.
Grüsse, Mynter

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