Medaillen-Suite von Simon
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Medaillen-Suite von Simon
Habe 5 Medaillen einer Medaillenserie von Simon. Wer weis etwas zum Medailleur und zur Serie selbst (wann enstanden, wieviel Stücke insgesamt, Motive der Medaillen, ev. Link usw. ).
Bilde nur ein Stück ab, da sich die Stücke sehr ähnlich sind.
Numismatische Angaben:
Bronze, 46 mm, Gewicht 42,0 bis 50,9 g
Mir bisher unbekannt ist auch die eigenartige Schreibweise der Jahreszahl MVCLXVIII (soll das 1668 heißen?). V anstelle D? Wo und wann war diese Schreibweise üblich (Holland?).
Warte gespannt auf Eure Tipps.
Gruß Lutz12
Bilde nur ein Stück ab, da sich die Stücke sehr ähnlich sind.
Numismatische Angaben:
Bronze, 46 mm, Gewicht 42,0 bis 50,9 g
Mir bisher unbekannt ist auch die eigenartige Schreibweise der Jahreszahl MVCLXVIII (soll das 1668 heißen?). V anstelle D? Wo und wann war diese Schreibweise üblich (Holland?).
Warte gespannt auf Eure Tipps.
Gruß Lutz12
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Hallo Lutz, der Forrer schreibt dazu (übersetzt): "SIMON, Jean Henri, französischer Steinschneider und Medailleur, geboren in Brüssel 1752, gestorben ebenda 1834. ... Sein wichtigstes Werk ist die Serie bedeutender Männer der Niederlande, 'Galerie métallique des hommes qui ont illustré les Pays-Bas', auf die er sechs Jahre harter Arbeit verwendete. Diese Serie besteht aus 100 Medaillen. Man kann nicht sagen, daß Simon großen Ruhm als Künstler erwarb, aber er war sicherlich ein geschickter Steinschneider (gem-engraver), und wird als solcher gelobt. ..."
Die hier gezeigte Medaille bildet den niederländischen Maler Antonio Moro ab. Weder sein Geburts- noch sein Todesjahr ist genau bekannt, aber er ist zwischen 1515 und 1525 in Utrecht geboren (Utrecht wird in lateinischer Form auf der Rückseite der Medaille auch genannt) und zwischen 1576 und 1578 gestorben. Die Zahl auf der Medaille gibt mir auch Rätsel auf.
Die hier gezeigte Medaille bildet den niederländischen Maler Antonio Moro ab. Weder sein Geburts- noch sein Todesjahr ist genau bekannt, aber er ist zwischen 1515 und 1525 in Utrecht geboren (Utrecht wird in lateinischer Form auf der Rückseite der Medaille auch genannt) und zwischen 1576 und 1578 gestorben. Die Zahl auf der Medaille gibt mir auch Rätsel auf.
Gruß mumde
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Hallo Lutz, das GUS ist offenbar eine Abkürzung von GUillelmuS, lateinische Form von Wilhelm. Ohne das Portrait gesehen zu haben, tippe ich auf Wilhelm den Schweiger, *1533 Dillenburg in Nassau, +1584. Er war Graf von Nassau, erbte Oranien, wurde Statthalter der Niederlande, und organisierte den Aufstand gegen die Spanier. Paßt also gut in eine Reihe der bedeutenden Männer der Niederlande. Nur bringt uns das bei der seltsamen Zahl noch nicht weiter. Ich überlege noch.
Gruß mumde
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Vielleicht eine etwas ketzerische Überlegung: diese Medaillen-Serien scheinen im vom mumde genannten Zeitraum eine ausgesprochene Modeerscheinung gewesen zu sein. Da z.B. für Antonio Moro die genauen Lebensdaten zwar unbekannt sind, aber sein Todesjahr dennoch explizit genannt wird, wäre hier eine unzureichende Recherche im Vorfeld der Gestaltung der Medaille denkbar. Das würde auch auf Wilhelm Ludwig von Nassau-Dillenburg passen. Ebenso denkbar wäre eine unzureichende Kenntnis der Datierung in lateinischen Zahlen, also statt D für 500 einfach V für 5. Das würde den Gesamteindruck der Jahreszahl nicht beeinträchtigen.
Es gab ganz offensichtlich gleichartige Serien im selben Zeitraum. Auf einer Börse erwarb ich einmal bei einem Franzosen ein völlig verstaubtes Tableau, das sich aber mit einem Pinsel mühelos in den Originalzustand verwandeln ließ. Stücke aus zwei Serien waren vertreten Galerie Metallique Des Grands Hommes Francais und Series Numismatica Universalis Virorum Illustrum.
Gruß klaupo
Es gab ganz offensichtlich gleichartige Serien im selben Zeitraum. Auf einer Börse erwarb ich einmal bei einem Franzosen ein völlig verstaubtes Tableau, das sich aber mit einem Pinsel mühelos in den Originalzustand verwandeln ließ. Stücke aus zwei Serien waren vertreten Galerie Metallique Des Grands Hommes Francais und Series Numismatica Universalis Virorum Illustrum.
Gruß klaupo
- Lutz12
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ja Medaillen-Serien sind sehr in Mode gewesen (auch schon vor dieser Zeit, und auch heute gibt es ja fleißige Herausgeber
), ich kenne nur wenige der alten Serien (es sind vielleicht 10 Serien aus denen ich auch Belegstücke habe).
Die Jahreszahl kommt so nur auf 2 meiner 6 Medaillen dieser Serie vor. Eine Systematik kann ich daraus nicht erkennen, ich nenne nur mal die Jahreszahlen: MCCCCLXXXV, MDXCII, MDCLXIX, MDLX und die schon zittierten: MVCLXVIII undMVCXX.
Kennt jemand Internet-Seiten über Serienmedaillen?
Gruß Lutz12

Die Jahreszahl kommt so nur auf 2 meiner 6 Medaillen dieser Serie vor. Eine Systematik kann ich daraus nicht erkennen, ich nenne nur mal die Jahreszahlen: MCCCCLXXXV, MDXCII, MDCLXIX, MDLX und die schon zittierten: MVCLXVIII undMVCXX.
Kennt jemand Internet-Seiten über Serienmedaillen?
Gruß Lutz12
"Wenn Sie glauben, mich verstanden zu haben, dann habe ich mich falsch ausgedrückt" ( Alan Greenspan)
- mumde
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Hallo Lutz. es gab einen Wilhelm Ludwig von Nassau, der was mit den Niederlanden zu tun hatte und 1620 starb: http://www.onb.ac.at/sammlungen/bildarc ... tto02.html Wenn Du auf "Biographie" klickst, gibt's noch ein paar Informationen.
OBIIT MVCXX, also: Gestorben MVCXX, könnte demnach bedeuten, daß hier das V für fünfhundert stehen soll. Das wäre aber nicht üblich, und mir will es auch nicht in den Kopf, daß ein Medailleur um 1800 sich nicht mit römischen Zahlen auskennt. Aber es gibt Dinge zwischen Himmel und Erde ...
Mit Antonio Moro hilft uns das aber auch noch nicht weiter, denn der hat ja gar nicht bis ins 17. Jh. gelebt. Also: Ich bin im Augenblick ratlos.
Es scheint kaum Literatur zu solchen Medaillensuiten zu geben. Hauke/Henning, Bibliographie zur Medaillenkunde, die alles bis 1990 erfaßt haben, nennen nur einen Aufsatz zur Series numismatica universalis virorum illustrum, 120 Medaillen, geprägt 1822-1830, in der Numismatischen Zeitung 23 (1856), einer numismatischen Zeitschrift, die vor knapp 150 Jahren erschienen ist.
OBIIT MVCXX, also: Gestorben MVCXX, könnte demnach bedeuten, daß hier das V für fünfhundert stehen soll. Das wäre aber nicht üblich, und mir will es auch nicht in den Kopf, daß ein Medailleur um 1800 sich nicht mit römischen Zahlen auskennt. Aber es gibt Dinge zwischen Himmel und Erde ...
Mit Antonio Moro hilft uns das aber auch noch nicht weiter, denn der hat ja gar nicht bis ins 17. Jh. gelebt. Also: Ich bin im Augenblick ratlos.
Es scheint kaum Literatur zu solchen Medaillensuiten zu geben. Hauke/Henning, Bibliographie zur Medaillenkunde, die alles bis 1990 erfaßt haben, nennen nur einen Aufsatz zur Series numismatica universalis virorum illustrum, 120 Medaillen, geprägt 1822-1830, in der Numismatischen Zeitung 23 (1856), einer numismatischen Zeitschrift, die vor knapp 150 Jahren erschienen ist.
Gruß mumde
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Hallo Mumde und Lutz,
für die Galérie Métallique Des Grands Hommes Français habe ich etwas gefunden: einen kommerziellen Anbieter, der als Service für Sammler den Bestand dieser Serie mit Medailleuren und Ausgabejahr listet - leider ohne Abbildungen - und auch auf seine Quelle verweist. Erwähnt wird dort auch, daß diese Medaillen in späteren Jahren nachgeprägt wurden - mit vergleichbaren Randpunzen, wie sie von den Napoleonischen Medaillen bekannt sind.
http://www.btinternet.com/~malcbenn/galmet.htm
Gruß klaupo
für die Galérie Métallique Des Grands Hommes Français habe ich etwas gefunden: einen kommerziellen Anbieter, der als Service für Sammler den Bestand dieser Serie mit Medailleuren und Ausgabejahr listet - leider ohne Abbildungen - und auch auf seine Quelle verweist. Erwähnt wird dort auch, daß diese Medaillen in späteren Jahren nachgeprägt wurden - mit vergleichbaren Randpunzen, wie sie von den Napoleonischen Medaillen bekannt sind.
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Gruß klaupo
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