Hilfe bei genauer Zuordnung 1652 Oak Tree Shilling

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Herr Vorragend
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Hilfe bei genauer Zuordnung 1652 Oak Tree Shilling

Beitrag von Herr Vorragend » Fr 08.07.05 12:59

Hallo,

ich habe einen 1652 Oak Tree Shilling (seit ca. 120 Jahren im Familienbesitz) dessen Wert ich genauer spezifizieren möchte.

Leider verfüge ich über keinerlei Literatur, die mir bei diesem Vorhaben hilfreich wäre. Ein Händler, dem ich den Shilling vorlegte, sagte er würde ihn sofort für 10.000,- Euro kaufen. Mir kam das etwas suspekt vor, schliesslich will der ja auch noch seinen Schnitt machen, oder?

Vielleicht kann mir jemand von euch helfen, etwas mehr Licht in das Ganze zu bringen.

Danke schon mal!

Ach ja, hier die Bilder:
Dateianhänge
oak_tree_shilling.jpg

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KarlAntonMartini
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Beitrag von KarlAntonMartini » Fr 08.07.05 14:40

Wenn das Stück echt ist (auch vor 120 Jahren gab es schon Fälschungen oder Nachahmungen, Abgüsse etc. für Sammler), halte ich den Preis nicht für unrealistisch. Das Stück sieht auch ordentlich erhalten und nicht beschnitten aus. Das optimale Ergebnis würdest du wohl bei einem der großen englischen Auktionshäuser erzielen. Grüße, KAM.
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klaupo
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Beitrag von klaupo » Fr 08.07.05 20:31

Hallo,

Stack’s versteigerte am 15. Januar 2002 eine Sammlung von Massachusetts Silber, darunter 40 Oak Tree Shillings. Die Auktion ist in einem hervorragenden Katalog mit mehreren Farbtafeln erfaßt und gibt im Vorspann einen sehr ausführlichen Bericht über die Hintergründe, die zur Einführung der Willow-, Oak- und Pinetree Währung in Neuengland führte. Die Begründer und Betreiber der Münze in Boston, John Hull und Robert Sanderson (beide Goldschmiede und Emigranten aus England) werden biographisch vorgestellt ebenso wie die Technik, mit der sie arbeiteten (rocker press, screw press). Die Prägung dieser Typen endete vermutlich 1682, denn die Boston Mint wurde vor 1683, dem Todesjahr von Hull, geschlossen. Übrigens werden im Katalog auch einige bekannte Kopien aus dem 19. / Anfang 20. Jh vorgestellt.

Zu dem vorgestellten Stück wäre anzumerken, daß zunächst das Gewicht möglichst genau ermittelt werden sollte, um es von Kopien abgrenzen zu können. Die Schrifttypen der Oaktree Shillings variieren sehr stark, ein identischer Typ mit dem vorgestellten Stück ist im Katalog nicht vorhanden. Um eine Expertise wird man also bei einem Verkauf kaum herumkommen, und auch die hat ihren Preis. Daß ein Händler bei einem Ankauf an dem Stück verdienen möchte, gehört zu seinem Beruf, er lebt schließlich davon.

Der langen Rede kurzer Sinn: ich würde mich der Empfehlung von @Kam anschließen. Die Alternative wäre, ihn schnellstmöglich dem interessierten Händler zu verkaufen. Wenn man hier liest, hält sich "sein Schnitt" in Grenzen, und der abgebildete Touristen Shilling kommt dem Stück sehr nah:

http://www.coins.nd.edu/ColCoin/FAQ/oaktree.html

Gruß klaupo

Herr Vorragend
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Beitrag von Herr Vorragend » Mo 11.07.05 10:51

Vielen Dank an euch beide!

Das genaue Gewicht beträt 72,1 Grns (Bekannte ist Goldschmiedin, weiß aber sonst mit Münzen nicht so bescheid). Beschnitten ist er schon ein wenig, aber nicht so stark wie manch andere dieser Münzen.

Das auch der Händler noch daran verdienen möchte ist klar und auch nachvollziehbar. Ich meinte auch nur, dass ich nicht im großen Stil über den Tisch gezogen werde. :wink:

Bezüglich der Expertise würde ich, wenn möglich, gerne einen Circa-Preis wissen.

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Beitrag von KarlAntonMartini » Mo 11.07.05 18:38

Im großen Stil über den Tisch gezogen: das glaube ich nicht, schau dich mal um, wieviele Münzen es gibt, die in dieser Preiskategorie landen, das sind die wenigsten. Und nordamerikanische Kolonien ist ein Sammelgebiet, das der Normalsammler ohnedies meiden muß, weil da alles sehr teuer ist. Der Markt ist also sehr eng. Natürlich ist so eine Münze dann auch mal für ein Überraschungsergebnis in einer Auktion gut, wenn grad zwei finanzstarke Sammler das Stück haben wollen. Grüße, KAM.
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Beitrag von KarlAntonMartini » Mo 11.07.05 18:41

Ja, was ich noch sagen wollte: Wenn dein Händler tatsächlich 10.000 Euro bietet, ohne daß er Gewißheit über die Echtheit der Münze hat, da kämen bei mir eher Zweifel an dessen kaufmännischer und numismatischer Kompetenz auf. Grüße, KAM.
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