Meine Chinesen (oder zumindest Asiaten)
- cepasaccus
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Meine Chinesen (oder zumindest Asiaten)
DIe liegen bei mir schon 20 Jahre oder so im Schub. Sind Reisemitbringsel. Nr. 1 und 2 sind normal Muenzdick, Nr. 3 ist ziemlich duenn. Nr. 2 wirkt korrodiert, wobei ich mir nicht sicher bin, dass das natuerlichen Ursprungs ist. Bei Nr. 2 und 3 kann ich nur einseitig Schriftzeichen erkennen. Gefuehlmaessig wuerde ich 1 und 2 fuer recht neue Produkte halten und 3 fuer etwas aelteres.
Soweit die Einleitung. Jetzt die einfache Frage: Was sind das denn fuer Muenzen?
Danke
Edit: 1b und 2a gedreht.
Soweit die Einleitung. Jetzt die einfache Frage: Was sind das denn fuer Muenzen?
Danke
Edit: 1b und 2a gedreht.
Zuletzt geändert von cepasaccus am Fr 22.04.11 18:21, insgesamt 1-mal geändert.
kitty mea felis duodeviginti annos nata requiescat in pace. laeta gaudiumque meum erat. desiderio eius angor.
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Re: Meine Chinesen (oder zumindest Asiaten)
Die beiden oberen stehen Kopf, dreh sie mal bitte um 180 grad.
- cepasaccus
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Re: Meine Chinesen (oder zumindest Asiaten)
So, und die 1a ging irgendwie verloren. Bestimmt auch falsch herum. 
Saenks

Saenks
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Re: Meine Chinesen (oder zumindest Asiaten)
Oben ist Kaiser Kao Tsung 1736 - 1795, mit dem Nien-Hao (Epochenname) Chien lung (der steht auf der Münze, die Zeichen oben und unten), Münzstätte ist Peking (steht auf der Rückseite). Die Zeichen rechts und links auf der Vorderseite bedeuten Tung Pao, gültiges Geld.
Gruß ischbierra
Gruß ischbierra
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Re: Meine Chinesen (oder zumindest Asiaten)
Die erste Münze ist von Ch'ien-lung (Kaiser Kao Tsung), der von 1736 bis 1795 regierte. Die Münzen von ihm sind sehr häufig, Deine hat aber einen ungewöhnlich breiten Rand, der nicht so häufig anzutreffen ist.
Die Münzstätte ist Peking - das "Board of Work" - sozusagen das Arbeitsamt.
Die zweite ist in der nördlichen Sung beheimatet und unter dem Kaiser T'ai tsung um 995 - 998 mit dem Nian hao Chih tao ausgegeben worden.
Die Korrosion ist nicht Standard - hier scheint das Zink im Messing besonders betroffen zu sein.
Die dritte ist ein Phantasie Prudukt mit den Schriftzeichen Chia (vom Kaiser Chia-Ch'ing) und lung (vom Kaiser Ch'ien-lung) zusammen komponiert.
Jetzt wird mich Chinamul gleich nieder machen, da ich nicht die moderne Schreibweise der Chinesen verwende, sondern die alten Transcriptions der chinesischen Großväter.
Unsere Mittelaltermünzen müssen dann aber auch neu bezeichnet werden - nicht mehr Guldengroschen, sondern Großgeldsilbermünze.
Gruß diwidat
Die Münzstätte ist Peking - das "Board of Work" - sozusagen das Arbeitsamt.
Die zweite ist in der nördlichen Sung beheimatet und unter dem Kaiser T'ai tsung um 995 - 998 mit dem Nian hao Chih tao ausgegeben worden.
Die Korrosion ist nicht Standard - hier scheint das Zink im Messing besonders betroffen zu sein.
Die dritte ist ein Phantasie Prudukt mit den Schriftzeichen Chia (vom Kaiser Chia-Ch'ing) und lung (vom Kaiser Ch'ien-lung) zusammen komponiert.
Jetzt wird mich Chinamul gleich nieder machen, da ich nicht die moderne Schreibweise der Chinesen verwende, sondern die alten Transcriptions der chinesischen Großväter.
Unsere Mittelaltermünzen müssen dann aber auch neu bezeichnet werden - nicht mehr Guldengroschen, sondern Großgeldsilbermünze.
Gruß diwidat
Zuletzt geändert von diwidat am Sa 23.04.11 19:13, insgesamt 2-mal geändert.
- cepasaccus
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Re: Meine Chinesen (oder zumindest Asiaten)
Also ...
1) Kaiser Kao Tsung, 1736-1795 weil Epoche Nien-Hao? Und Chien lung ist das Arbeitsamt
2) Kaiser T'ai tsung, 995-998. Was heisst "mit dem Nien hao Chih tao ausgegeben"?
3) Phantasieprodukt heisst die letzten Jahrzehnte gemacht?
Saenks
1) Kaiser Kao Tsung, 1736-1795 weil Epoche Nien-Hao? Und Chien lung ist das Arbeitsamt
2) Kaiser T'ai tsung, 995-998. Was heisst "mit dem Nien hao Chih tao ausgegeben"?
3) Phantasieprodukt heisst die letzten Jahrzehnte gemacht?
Saenks
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- chinamul
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Re: Meine Chinesen (oder zumindest Asiaten)
"Nian hao" heißt Epochename, da der wahre Name der Kaiser aus Tabugründen nicht genannt wurde. Kao Zong regierte also unter dem Nian hao Qian Long (Chien Lung). Die Übersetzung der beiden mandschurischen Schriftzeichen ist rechts "Ministerium für öffentliche Arbeiten" (entspricht also nicht etwa unserem Arbeitsamt) und links "Münze, Geld" entsprechend dem chinesischen "bao".
Die Münze der Nördlichen Song-Dynastie trägt die Zeichen in extremer sogenannter Grasschrift. Es gibt auch Exemplare in gemäßigter Grasschrift und in orthodoxer Schrift. Solche Varianten kommen besonders in der Nördlichen Song recht häufig vor und sollten von einem Chinasammler alle gesammelt werden.
Gruß
chinamul
Die Münze der Nördlichen Song-Dynastie trägt die Zeichen in extremer sogenannter Grasschrift. Es gibt auch Exemplare in gemäßigter Grasschrift und in orthodoxer Schrift. Solche Varianten kommen besonders in der Nördlichen Song recht häufig vor und sollten von einem Chinasammler alle gesammelt werden.
Gruß
chinamul
Nil tam difficile est, quin quaerendo investigari possit
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Re: Meine Chinesen (oder zumindest Asiaten)
Die Erklärung von Chinamul für den Nian hao find ich sehr gut. Mein chinesischer Freund grüßte mich auch immer mit - ni hao - er sagte, daß es guten Tag heißt. Also könnte man den Tempelnamen eigentlich fast - Tagesnamen - nennen.
Mit den Münzstätten hatte sich der Herr Patalas aus Köln schon 1965 stark beschäftigt und diese kleine Tabelle gemalt:
Die Schriftzeichen wurden von den Mandschurischen Herrschern, die schon seit 1616 im Lande waren, übernommen.
Bei den Worten werden die einzelnen Elemente senkrecht untereinander geschrieben.
Der Herr David Hartill, seines Zeichens ein "junger" China Katalog Macher hat in dem Abschnitt Qing Dynastie (jetzt fange ich auch schon an zu radebrechen) seines Kataloges von 2005
über den Herrn Kaiser = Gao Zong mit dem Nian hao = Qian Long folgende Münzen dargestellt.
Seine Bezeichnung für das Zeichen mit den 5 Haken und dem Unterstrich wäre dann -> Board of Works <- was man sich mit einem gängigen English Dictionaire selbst übersetzen kann.
Das Zeichen mit den 6 Haken wäre dann -> Board of Revenue <- wie es chinamul angedeutet hat.
Die Sammlung solcher Münzen wird von mir intensiv gepflegt.
Gruß diwidat
Mit den Münzstätten hatte sich der Herr Patalas aus Köln schon 1965 stark beschäftigt und diese kleine Tabelle gemalt:
Die Schriftzeichen wurden von den Mandschurischen Herrschern, die schon seit 1616 im Lande waren, übernommen.
Bei den Worten werden die einzelnen Elemente senkrecht untereinander geschrieben.
Der Herr David Hartill, seines Zeichens ein "junger" China Katalog Macher hat in dem Abschnitt Qing Dynastie (jetzt fange ich auch schon an zu radebrechen) seines Kataloges von 2005
über den Herrn Kaiser = Gao Zong mit dem Nian hao = Qian Long folgende Münzen dargestellt.
Seine Bezeichnung für das Zeichen mit den 5 Haken und dem Unterstrich wäre dann -> Board of Works <- was man sich mit einem gängigen English Dictionaire selbst übersetzen kann.
Das Zeichen mit den 6 Haken wäre dann -> Board of Revenue <- wie es chinamul angedeutet hat.
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