chinesische Gedenkmünze

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herlin
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chinesische Gedenkmünze

Beitrag von herlin » Fr 20.09.13 19:48

In der Nähe der Stadt Baoshan im Westen der chinesischen Provinz Yunnan habe ich mehrere Münzen gekauft. Sie sind nicht sehr sehr alt, stammen aus Gräbern die für ein Neubaugebiet beseitigt werden. Während ich die meisten gut zuordnen kann weiss ich mit einer Münze absolut nichts anzufangen. Es dürfte kein Zahlungsmittel sondern eine Gedenkmünze sein. Mich interessiert vor allem der mit einem "Federbusch-Helm" bekleidete Herr auf der Vorderseite. Kann mir jemand verraten wer das ist und aus welcher Zeit die Gedenkmünze stammen könnte ? Die Münze hat einen Durchmesser von 45 mm und ist etwa 2,5 mm dick.
Nicht weit entfernt verlief die berühmte Burma-Road, möglicherweise gibt es da einen Zusammenhang, obwohl ich vermute dass man während des Befreiungskrieges gegen die Japaner solche Uniformen schon nicht mehr trug. An Ort und Stelle konnte ich nichts entsprechendes erfahren. Von dem gleichen Bauarbeiter habe ich u.a. auch eine Münze gekauft( 1 Tael, FenTien Province), die auf der Rückseite ausser chinesischen Schriftzeichen auch burmesische Schrift enthält, vielleicht ebenfalls ein Hinweis auf die Burma-Road, die ja ein alter Handesweg war.
Mehr Infos kann ich leider nicht beisteuern. Es wäre toll wenn mir hier jemand etwas über die Gedenkmünze mitteilen könnte.
Danke im Voraus !
Gruss, Herbert

[attachment=1]Gedenkmünze-R.jpg[/attachment][attachment=0]Gedenkmünze-V.jpg[/attachment]
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shanxi
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Re: chinesische Gedenkmünze

Beitrag von shanxi » Fr 20.09.13 22:31

http://www.zeno.ru/showphoto.php?photo=92165

http://www.zeno.ru/showphoto.php?photo=110070

Fast immer falsch

Und da dich interessiert, wer da auf der Münze ist, noch wikipedia

http://de.m.wikipedia.org/wiki/Yuan_Shikai

herlin
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Re: chinesische Gedenkmünze

Beitrag von herlin » Fr 20.09.13 22:55

Vielen Dank, Shanxi. Das hat mir schon sehr geholfen. Ich habe dazu auch noch eine Info gefunden: http://www.dragondollar.com/coins/tag/hung-hsien/
Für mich ein interessantes Kapitel chinesischer Geschichte. Ich bin nicht so sehr am Wert der Münzen oder an der Echtheit interessiert. Ich bin seit vielen Jahren häufig in Yunnan unterwegs um den Abriss von historischen Altstädten und das Schicksal der Bewohner fotografisch zu dokumentieren und da sind die Münzen ein Nebenprodukt. Wenn sie falsch ist dann ist sie auf keinen Fall jetzt gefälscht worden (für wen, dort kommen keine Touristen hin ?), sondern schon damals als man dem Toten Geld in´s Grab legte. Es waren auch noch andere Sachen in den Gräbern, kleine Teekessel, Tabakpfeifen, Geschirr usw. Die Münzen eignen sich am besten um ein wenig in der Geschichte Chinas zu blättern, ausserdem sind sie einfach schön. Für 4 solcher Münzen habe ich dem Arbeiter zusammen 30 Yuan gegeben, kein grosses Problem also. Allerdings habe ich bei ähnlichen Grabfunden auch schon recht schöne Stücke für wenig Geld gekauft die sich dann nachher als echte Silbermünzen erwiesen haben. Die Gräber sind jedoch selten mehr als 100 Jahre alt, ganz alte Sachen gibt´s da nicht.
Danke noch mal.
Gruss, herbert

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Re: chinesische Gedenkmünze

Beitrag von fareast_de » Fr 20.09.13 23:22

Interessante Ausführungen. 30 RMB sind in China, insbes. in den Großstädten, heute nicht mehr allzu viel.
Da Du teilweise recht heikle Bereiche dokumentierst: hattest Du noch keine Schwierigkeiten mit der PSO oder anderen "Organen" ?
Schöne Grüße ins Rheinland und weiterhin viel Erfolg !

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Re: chinesische Gedenkmünze

Beitrag von herlin » Sa 21.09.13 00:02

@fareeast_de:
Das mache ich schon seit vielen Jahren, genau gesagt seit 1994. In den ganz armen Gegenden von Yunnan und Guizhou, etwa der Bereich von Zhaotong bis Weining, macht die Polizei recht häufig Probleme. Sie möchten nicht dass man Armut fotografiert (weil es die ja in China offiziell seit 1949 nicht mehr gibt :-)). Aber bisher konnte ich mich da immer recht gut rausziehen. Aber im Süden von Yunnan, südlich von Maguan, habe ich voriges Jahr 2 Stunden in einer Polizeizelle gesteckt. Nicht weil ich Altstadt und Leute fotografiert habe sondern weil es wohl für Ausländer eine 10-km-Sperrzone zu Vietnam gibt und ich war nur noch 1 km von der Grenze entfernt. Aber im grossen und ganzen sind Polizei und Behörden sehr freundlich, speziell in Yunnan.
In den Grossstädten sind 30 RMB wirklich nicht mehr viel, in Qiaojia in Yunnan kriegst Du dagegen für 60 RMB im Hotel ein recht gutes DZ mit Dusche, TV, Telefon, AirCon, kommt eben immer auf den Lebensstandard der Gegend an.
Wenn jemand wirklich was von Münzen versteht der könnte in diesen abgelegenen Gegenden noch Schnäppchen machen, da bin ich sicher. Überall wird gebuddelt, werden neue Baugebiete erschlossen und dafür müssen eben die Felder der Bauern mit den Gräbern der Ahnen weichen und die Bauarbeiter verdienen sich was dazu :-)
Schöne Grüße aus dem Rheinland

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Re: chinesische Gedenkmünze

Beitrag von fareast_de » Sa 21.09.13 21:12

Yap, diese Art von "Problemen" meinte ich.
Zu den Münzen: in jeder halbwegs größeren Stadt Chinas gibt es eigtl. Experten, die Funde auf Echtheit taxieren können und auch aufkaufen. Ob da noch Schnapper zu machen sind, wage ich mal zu bezweifeln. Ich bin mittlerweile völlig davon runter, selbst häufige Yuan Da Tou - Dollars im Lande selbst zu kaufen, da China mit Fälschungen aller Art in den letzten Jahren regelrecht überschwemmt wurde. Das Problem: die Fakes sind mittlerweile so gut, das selbst erfahrene Sammler ihre lieben Probleme damit haben. Auch bei Jade gibt es Fälschungen ohne Ende.
Der Treppenwitz ist, daß wohlhabende Chinesen mittlerweile Bernstein europäischer Provenienz zu sehr guten Preisen aufkaufen. Man gönnt sich ja sonst nichts... :wink:

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Re: chinesische Gedenkmünze

Beitrag von herlin » Sa 21.09.13 22:11

@fareast_de: Du bist Sammler und Kenner und wirst sicher häufiger mit gefälschten Münzen konfrontiert. Da wäre ich auch vorsichtig, besonders bei höheren Preisen. Wie ich oben schon schrieb kann es sein dass auch meine Münzen gefälscht sind, aber dann auf keinen Fall jetzt in neuer Zeit sondern damals vor der Beisetzung, da hat man dem Opa eben etwas "Falschgeld" mit ins Jenseits gegeben. :-)) Mein eigentliches Hobby ist ja auch ganz anderer Art aber ich finde es eben sehr spannend anhand der Münzen mehr über die Geschichte Chinas zu erfahren, mehr als in den meisten Geschichtsbüchern steht, und unserem kleinen Sohn, er ist zur Hälfte Chinese, eines Tages damit einen Teil seiner Kultur zu vermitteln. Ausserdem sehen sie schön aus, in den Gräbern waren sie ja gut geschützt. Wie schon geschrieben, wirklich ganz alte Sachen sind da nicht dabei.
Reiche Chinesen kaufen im Moment nicht nur Bernstein sondern alles Mögliche in Europa auf. Auto-Oldtimer gehen gut, aber auch alte Kameras. Ich habe vor ein paar Wochen eine alte Zeiss Ikon Contarex über ebay verkauft, den höchsten Preis hat ein Chinese aus Xi´an gezahlt. Ich glaube weniger dass es Protz ist als vielmehr Geldanlage, die Inflation ist eben sehr hoch und das bei niedrigen Zinsen. Da setzt man auf steigende Werte. Ich habe dieses Jahr eine Wohnanlage gesehen, ca 100 Einfamilienhäuser, alle leer. Der Investor verkauft sie erst in ca. 5 Jahren und rechnet dabei mit 10 % jährlicher Steigerung der Immobilienpreise. Bis die Blase platzt ! Das wird dann die gesamte Weltwirtschaft interessieren :-(

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Re: chinesische Gedenkmünze

Beitrag von fareast_de » Sa 21.09.13 22:57

Richtig, die Chinesen gehen aufgrund der relativ hohen Inflationsrate seit Jahren verstärkt in Sachwerte.
Im Staatsfernsehen wurde und wird der Bevölkerung sogar ausdrücklich empfohlen, in Gold- und Silberpositionen zu investieren. Die chinesischen Banken schwimmen, bedingt durch hohe Exportüberschüsse, in riesigen Mengen von US- Dollars. Als der US- Finanzminister vor einigen Jahren chinesischen Studenten an der Beidahe versicherte, daß die Dollaranlagen (meist Treasury- Bonds) sicher seien, erntete er schallendes Gelächter. Die Amerikaner drucken Dollars wie Toilettenpapier, und in nicht allzu ferner Zeit wird das Weltfinanzsystem endgültig implodieren.
Auch die chinesische Immobilienblase wird eines Tages platzen. Mir wird von chinesischen Freunden immer wieder empfohlen, in Beijing Immobilien zu erwerben. Ein derart heißes Eisen fasse ich aber nicht mehr an. :puppydogeyes:

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