China-Mittelalter

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ischbierra
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China-Mittelalter

Beitrag von ischbierra » So 14.04.24 18:38

Liebe Forumulaner,
kürzlich tauchte hier im Münzkabinett bei derZeitaltereinteilung die Frage auf, ob man chinesische Münzen bei der groben Zeiteinteilung wie andere Gebiete nach der Klassifikation: Antike, bis 500; Mittelalter, 500-1500; Neuzeit ab 1500 einteilen könne oder ob man eine andere Klassifizierung brauche weil der Stil der Münzen sich ja bis ins 20. Jhd. nicht ändert. Kann jemand was Erhellendes dazu beitragen?
Gruß ischbierra

shanxi
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Re: China-Mittelalter

Beitrag von shanxi » So 14.04.24 19:43

Oftmals wird unterteilt nach:

Antike: Bis zur Qin Dynastie

Kaiserzeit

Neuzeit: Ab der Republik oder alternativ ab Ende der Ming Dynastie

Mit Münzen hat das aber wenig zu tun
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ischbierra (Mo 15.04.24 21:19) • pingu (Di 16.04.24 14:50)

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pingu
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Re: China-Mittelalter

Beitrag von pingu » So 14.04.24 20:19

Hallo,

ich glaube, diese Einteilung kann man in China nicht verwenden. Antike und Mittelalter sind in China nicht zu tennen, da es kein mit Europa vergleichbares Mittelalter gab.
Wir sagen überheblich - das ist alles Antike! Aber die Historiker wissen eigentlich genau, das Mittelalter Chinas begann schon vor ca. 3500 Jahren....

Eine sinnvolle Einteilung wäre Frühzeit mit Primitivmünzen bis ca.350BC, dann
Zeitalter der Rundmünzen (Käsch) - sprich die ersten Städteausgaben (Gong,Yuan, An Zahng etc. im Staat von Liang...) bis zu den letzten gegossenen Münzen.
Als 3. Unterteilung die Maschienenprägungen der Kaiserzeit und dann Maschienenprägung Republik als letzte Zeiteinheit (rein numismatisch).

Nicht nur der Stil der Münzen ändert sich nicht, auch die Akzeptanz der Münzen im Umlauf hat sich über die Zeit kaum unterschieden. Untergewichtige Münzen oder Münzen aus minderwertigen Materialien wurden immer wieder aussortiert. Aber es fanden sich bis ins 20. Jahrhundert hinein Lochmünzen selbst aus der Zeit Wang-Mang's oder der Tang Dynastie im Umlauf und wurden auch akzeptiert. Wiedergespiegelt wird das in Hortfunden, wo in den Fundmünzen immer wieder komplett zeitfremde Stücke auftauchen.
Es gibt zwar auch Hortfunde, die genau das Gegenteil zeigen, diese bestehen dann aber nahezu immer aus Münzen, die aus einem sehr engen Zeitraum stammen und sehr wahrscheinlich direkt von der Herstellung für ein (größeres) Geschäft verwendet wurden und sofort in einem Hort verbracht wurden.

Ich habe schon einige Kilogramm Münzen aus solchen Funden untersucht und hatte beide Fälle schon mehrfach.:
Zum Beispiel ein Lot aus der Tangdynastie bestand nur aus einem Münztyp (Kaiyuan), obwohl es insgesamt über 2,5kg umfasste (man kann sich vorstellen, wie frustrierend es für mich war genau nur einen Münztyp ohne Abarten in Massen zu finden).
Dagegen habe ich in Lot's aus der auslaufenden Song Dynastie schon Wu-Zhu Münzen aus dem Jahr 25 AD gefunden. Könnte man jetzt sagen, das die Lot's verunreinigt waren, dagegen spricht jedoch, das die Münzen bei mir im Fundzustand ankamen und teilweise noch bis zu über 20 Münzen als "Stick" durch Verwitterungsminerale und Erdreste zusammengebacken waren. In Lots aus Zeiten der Qing Dynastie habe ich schon Mehrfach Münzen der Tang Dynastie gefunden. Daher ist anzunehmen, das da auch alles "bunt durcheinander" im Umlauf war, was nach vollwertiger Münze aussah. Im gleichen Lot fanden sich Schlussmünzen aus dem beginnenden 20. Jahrhundert (Guang-Xu).
Eine deutliche Änderung tritt mit dem Auftreten von Milled Coins auf und mit der Maschienenprägung allgemein. Ab da sind die Münzen schön von einander getrennt - in gegossene und in geprägte Münzen... .

Grüße Pingu
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Wer sein Geld mit Konsum verschwendet, wird die wahren Freuden eines Numismatikers nie kennenlernen....

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Re: China-Mittelalter

Beitrag von ischbierra » Mo 15.04.24 21:19

Herzlichen Dank, Euch beiden, für die Anregungen.

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