auch nen hausarbeitsproblem
Moderator: Locnar
auch nen hausarbeitsproblem
ich habe in meinen Quellen eine Angabe, daß es sich 1868 um einen Betrag von 706 Reichtalern, bzw. 396 Reichtalern handelt.
Vermutlich aus Hamburg, oder allgm. Preußen (falls das einen Unterschied macht)
Jetzt habe ich mich gefragt, ob diese Angaben irgendwie in DM/Euro anzugeben möglich sind.
Kann mir da jemand weiterhelfen?
Vielen Dank!
Vermutlich aus Hamburg, oder allgm. Preußen (falls das einen Unterschied macht)
Jetzt habe ich mich gefragt, ob diese Angaben irgendwie in DM/Euro anzugeben möglich sind.
Kann mir da jemand weiterhelfen?
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- Zwerg
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Hallo Gast
Leider kann man keine Umrechnung (wie z.B. USDollar - Euro) machen
Ein Beispiel aus der Neuzeit.
Vergleich einmal den Preis für ein Pfund Kaffee und einem Herrenanzug aus den 50er-Jahren mit heutigen Preisen. Der Kaffee ist billiger geworden, der Anzug hat sich mindesten verzwanzigfacht.
Was war also die DM wert im Vergleich zum Euro??
Man kann nur mit Vergleichswerten hantieren.
Was verdiente ein Bauer/ Frabrikarbeiter / Beamter, wie hoch waren bestimmte Lebenshaltungskosten, was kostete ein Haus, ein Brot, usw.
Unbefriedigend - ist aber leider so.
Grüße
Zwerg
Leider kann man keine Umrechnung (wie z.B. USDollar - Euro) machen
Ein Beispiel aus der Neuzeit.
Vergleich einmal den Preis für ein Pfund Kaffee und einem Herrenanzug aus den 50er-Jahren mit heutigen Preisen. Der Kaffee ist billiger geworden, der Anzug hat sich mindesten verzwanzigfacht.
Was war also die DM wert im Vergleich zum Euro??
Man kann nur mit Vergleichswerten hantieren.
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- KarlAntonMartini
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wenn eine Quelle aus Preußen oder Hamburg von 1868 tatsächlich noch "Reichstaler" erwähnt, handelt es sich hierbei um eine Rechnungseinheit, denn ausgeprägt wurden solche Taler lange nicht mehr. Tatsächlich im Umlauf war der preuß. Taler, der etwa 80 % des Wertes der alten Reichstaler hatte. Das ist das erste Problem. Das zweite Problem sind die Relationen zur heutigen Währung. Es gibt Fachleute, die sich da Gedanken gemacht haben. Herbert RITTMANN: Auf Heller und Pfennig, München 1976 enthält eine aus amtlichen Statistiken erarbeitete Tabelle, die für Lebensmittelpreise ausgehend vom Basisjahr 1913=100 Werte angibt. 1868 ist dabei mit 70 Punkten, 1973 mit 358,8 Punkten angegeben. Versuchen wir eine Annäherung: 1 Reichstaler entspricht 1868 1,23 preuß. Thalern, diese wiederum ca. 3,70 Mark (1871), dann hätte ein Reichsthaler 1973 den Gegenwert von ca. 19 DM gehabt. (wie gesagt, bei Lebensmitteln). Aus ca. 1850 stammt die Angabe, daß ein Weber pro Woche gut 2 preuß. Thaler verdiente, entsprechend 6,30 Mark von 1871. (Wert für 1850=37 Punkte), dann entsprach dieser Wochenlohn 1973 dem Betrag von 61 DM. Du siehst die Problematik dieser Vergleiche. Für 1900 gibt es die folgenden Monatslöhne: Hafenarbeiter in Hamburg: 61 Mark, Chemiearbeiter bei Hoechst: 120 Mark, in Reichstaler umgerechnet: 16,53 bzw. 32,52. Die beiden von dir genannten Beträge waren also jedenfalls für kleine Leute viel Geld, mehr als ein Jahreseinkommen.
Viele Grüße, KAM
Viele Grüße, KAM
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Ich finde es kommt immer auf die Sichtweise an. Will man wissen was ein Taler heute wert wäre, halte ich den Goldpreis für die beste Vergleichsbasis. Die Berechnung ist denkbar einfach, weil in Deutschland ja 1871 die Goldwährung eingeführt wurde. Der Taler wurde dem 3 Markstück gleichgesetzt. Das 20 Markstück enthielt etwa 7,2 Gramm Gold. Dementsprechend hätte man für 3 Mark ca. 1,1 Gramm Gold erhalten. Das entspricht in heutiger Währung ca. 12 € und kommt den 19 DM vom Herrn Rittmann verdammt nahe
Willst du aber wissen was ein Taler für die Menschen wert war, sollte man sich die Löhne von damals anschauen. Für 1868 habe ich leider keine Daten gefunden, erst für 1891. Daher sind Abweichungen möglich. 1891 verdiente ein Arbeiter etwa 25 Pfennig pro Stunde. Für einen Taler (= 3 Mark) musste er somit 12 Stunden arbeiten. Heute liegt der Durchschnittslohn bei etwa 15 Euro/Stunde. Ein Taler war für einen Arbeiter von 1891 also soviel wert wie für dich heute 180 €. Was diese Rechnung noch verfälscht sind die Sozialabgaben, die heute annähernd 50% des Lohns ausmachen, 1868/1891 aber praktisch nicht vorhanden waren. Wenn wir diese noch abziehen kommen wir auf 90 €.
Willst du aber wissen was ein Taler für die Menschen wert war, sollte man sich die Löhne von damals anschauen. Für 1868 habe ich leider keine Daten gefunden, erst für 1891. Daher sind Abweichungen möglich. 1891 verdiente ein Arbeiter etwa 25 Pfennig pro Stunde. Für einen Taler (= 3 Mark) musste er somit 12 Stunden arbeiten. Heute liegt der Durchschnittslohn bei etwa 15 Euro/Stunde. Ein Taler war für einen Arbeiter von 1891 also soviel wert wie für dich heute 180 €. Was diese Rechnung noch verfälscht sind die Sozialabgaben, die heute annähernd 50% des Lohns ausmachen, 1868/1891 aber praktisch nicht vorhanden waren. Wenn wir diese noch abziehen kommen wir auf 90 €.
- KarlAntonMartini
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"abgefahren" sind diese Dinge nicht, da beschäftigt sich ein ganzer Zweig der Wirtschaftsgeschichte damit. Wenn man historische Quellen interpretiert, wird man um die Diskussion ihres Umfelds nicht herumkommen, sonst kann man es gleich bleiben lassen. Also nur Mut zur schwierigen Aufgabe! Grüße, KAM
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Ich sitze ebenfalls vor einem Umrechnungsproblem in Euro.
Meine Quellen beziehen sich auf das Jahr 1857 in der preußischen Rheinprovinz. Ein Hüttenarbeiter verdiente als Kohlenzieher 11Taler und 20 Silbergroschen im Monat (ca. 75 Arbeitsstunden pro Woche). Für 39 Zentner Kartoffeln hätte der Kohlenzieher 40 Tage arbeiten müssen. Kann mir jemand in etwa sagen wieviel 1 Taler heute etwa wert wäre.
Meine Quellen beziehen sich auf das Jahr 1857 in der preußischen Rheinprovinz. Ein Hüttenarbeiter verdiente als Kohlenzieher 11Taler und 20 Silbergroschen im Monat (ca. 75 Arbeitsstunden pro Woche). Für 39 Zentner Kartoffeln hätte der Kohlenzieher 40 Tage arbeiten müssen. Kann mir jemand in etwa sagen wieviel 1 Taler heute etwa wert wäre.
Nein
(klingt jetzt hart nur mit einem Wort zu Antworten, aber siehe Beitrag von Zwerg. 2001 währe niemand mehr bereit für Kaffe das Geld auf den Tisch zu legen was er 1950 hätte müssen, aber 2001 verkaufte BMW auch keine Neuwagen mehr für unter 1.000 DM. Alle Vergleich zu modernen Geld hinken. Wenn ich den Wert einer Summe beschreiben will, ist der Vergleich mit einem Durchschnittseinkommen damals und heute wohl noch der aussagekräftigste, aber auch er hinkt)
(klingt jetzt hart nur mit einem Wort zu Antworten, aber siehe Beitrag von Zwerg. 2001 währe niemand mehr bereit für Kaffe das Geld auf den Tisch zu legen was er 1950 hätte müssen, aber 2001 verkaufte BMW auch keine Neuwagen mehr für unter 1.000 DM. Alle Vergleich zu modernen Geld hinken. Wenn ich den Wert einer Summe beschreiben will, ist der Vergleich mit einem Durchschnittseinkommen damals und heute wohl noch der aussagekräftigste, aber auch er hinkt)
Ein anderes Beispiel um die Frage an sich ad absurdum zu führen:
In den Jahren 1945 bis 1947 waren (sogar einzelne) amerikanische Zigaretten gültige Währung. Für EINE Zigarette konte man mehr "kaufen" als für einen Groschen, z.B. wie ich von meinem Vater weiss, einen Eimer Rübensaft (wirklich lecker), oder einen Sack Kartoffeln oder ein Brot.
Damals war das Geld nicht einmal das wert, was draufstand, und deswegen darf man niemals das, was heute und früher draufstand miteinander vergleichen.
Der Fehler in der Betrachtungsweise ist auch heute ungemein populär. Alle diejenigen, die Euro in DM umrechnen haben nicht begriffen, dass der Wert des Euro NICHT mit dem Wert der DM zu vergleichen ist, ganz einfach deswegen, weil er international und nicht wie früher die gute alte DM national mit Reserven hinterlegt ist.
Währung ist immer nur soviel wert, wie die reale Wertreserve, die letztendlich das Geld deckt, abzüglich der Zinsen für die jeweilige Staatsverschuldung (bzw. Staatengemeinschaftsverschuldung).
petzlaff
In den Jahren 1945 bis 1947 waren (sogar einzelne) amerikanische Zigaretten gültige Währung. Für EINE Zigarette konte man mehr "kaufen" als für einen Groschen, z.B. wie ich von meinem Vater weiss, einen Eimer Rübensaft (wirklich lecker), oder einen Sack Kartoffeln oder ein Brot.
Damals war das Geld nicht einmal das wert, was draufstand, und deswegen darf man niemals das, was heute und früher draufstand miteinander vergleichen.
Der Fehler in der Betrachtungsweise ist auch heute ungemein populär. Alle diejenigen, die Euro in DM umrechnen haben nicht begriffen, dass der Wert des Euro NICHT mit dem Wert der DM zu vergleichen ist, ganz einfach deswegen, weil er international und nicht wie früher die gute alte DM national mit Reserven hinterlegt ist.
Währung ist immer nur soviel wert, wie die reale Wertreserve, die letztendlich das Geld deckt, abzüglich der Zinsen für die jeweilige Staatsverschuldung (bzw. Staatengemeinschaftsverschuldung).
petzlaff
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Dann sollten wir aber alle sofort soviel Schulden machen wie nur irgendWährung ist immer nur soviel wert, wie die reale Wertreserve, die letztendlich das Geld deckt, abzüglich der Zinsen für die jeweilige Staatsverschuldung (bzw. Staatengemeinschaftsverschuldung).
möglich und Gold oder andere Wertbeständige Anlagen dafür kaufen!
Nach dieser Definition ist der Euro nicht das Metall wert, auf dem er geprägt ist
Gruss
Daniel
- helcaraxe
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zum Glück stimmt das nun auch so wieder nicht. Denn die Währung ist so viel wert und stabil, wie die Volkswirtschaft zu leisten vermag - und da ist Europa gottseidank nicht schlecht - auch wenn es genug Unkenrufer gibt. Aber hier in Deutschland haben eigentlich vor allem ein Problem, und das ist die kollektive Depresseion, die alles immer ganz schlecht sehen lässt, wobei es uns insgesamt besser geht als zu 90 % der deutschen Geschichte, auch finanziell!B12 hat geschrieben:Dann sollten wir aber alle sofort soviel Schulden machen wie nur irgendWährung ist immer nur soviel wert, wie die reale Wertreserve, die letztendlich das Geld deckt, abzüglich der Zinsen für die jeweilige Staatsverschuldung (bzw. Staatengemeinschaftsverschuldung).
möglich und Gold oder andere Wertbeständige Anlagen dafür kaufen!
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Viele Grüße
helcaraxe
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[i]Höflichkeit ist wie ein Luftkissen: Es mag zwar nichts drin sein, aber sie mildert die Stöße des Lebens.[/i] -- Arthur Schopenhauer
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Stimmt, aber mir ist das eigentlich ganz recht - soll der Staat, das Geld, das er dardurch spart, lieber für sinnvollere Dinge ausgeben....
Es ist ja auch denkbar (wenn auch für Münzsammler schade), dass eines Tages (fast) ganz auf geprägtes und gedrucktes Geld verzichtet wird, weil alles elektronisch abläuft. Ob das immer gut gehen kann, sei dahin gestellt, aber in einer stabilen Volkswirtschaft - warum nicht?
Es ist ja auch denkbar (wenn auch für Münzsammler schade), dass eines Tages (fast) ganz auf geprägtes und gedrucktes Geld verzichtet wird, weil alles elektronisch abläuft. Ob das immer gut gehen kann, sei dahin gestellt, aber in einer stabilen Volkswirtschaft - warum nicht?
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