Münzbestimmung

Asiaten und was sonst noch der Antike zuzuordnen ist

Moderator: Numis-Student

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Sammler07
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Münzbestimmung

Beitrag von Sammler07 » Do 12.01.12 23:55

Hallo,

Ich habe hier 2 unbekannte Münzen(?) die schon vor Jahrzehnten beim Kelleraushub eines Hauses hier in Mitteldeutschland gefunden worden.
Ich wüsste nun gerne um was es sich hier handelt. Die Stücke sind nicht magnetisch und so belassen wie ich sie bekommen habe.
Sie lagen Jahrzehnte im Schrank herum, ob der Vorbesitzer sie mal geputzt hat weiss ich nicht. Material ist vmtl. Bronze(?).
Vielen Dank schon mal im Vorraus.
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ga77
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Re: Münzbestimmung

Beitrag von ga77 » Fr 13.01.12 08:11

Ich fürchte, dass es sich bei beiden Stücken um neuzeitliche Touristenfälschungen handelt. Die rechte orientiert sich in der Darstellung wohl an Münzen aus Syrakus.

Vale
Gabriel

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ischbierra
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Re: Münzbestimmung

Beitrag von ischbierra » Fr 13.01.12 10:59

Ich muß ga77 leider zustimmen. Das linke Stück verwendet ein Motiv aus Aspendos.
Gruß ischbierra

Altamura
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Re: Münzbestimmung

Beitrag von Altamura » Fr 13.01.12 17:54

ischbierra hat geschrieben:... Das linke Stück verwendet ein Motiv aus Aspendos. ...
Aber auch nur die Vorderseite, auf den Stateren aus Aspendos ist auf der Rückseite ein Schleuderer abgebildet. Hier ein paar Beispiele (damit Sammler07 auch mal sieht, wie die Echten aussehen :wink: ): http://www.acsearch.info/search.html?se ... c=&a=&l=#0

Ein Vorbild für die Rückseite dieser Fälschung ist schwieriger zu ermitteln, da es nämlich eine ganze Menge antiker Münzen mit einer Quadriga drauf gibt:
http://www.acsearch.info/search.html?se ... =&a=&l=#36
Da hab' ich mir jetzt nicht die Mühe gemacht, das weiter einzugrenzen :? .

Das Vorbild für die rechte Münze ist, wie Gabriel schon bemerkt hat, aus Syrakus, und zwar eine Dekadrachme: http://www.acsearch.info/search.html?se ... c=&a=&l=#0

Wenn man die so nebeneinander sieht, dann wird der Unterschied zwischen Original und Fälschung schon deutlich :D .

Gruß

Altamura

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tilos
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Re: Münzbestimmung

Beitrag von tilos » Fr 13.01.12 18:48

Sammler07 hat geschrieben:Hallo,

Ich habe hier 2 unbekannte Münzen(?) die schon vor Jahrzehnten beim Kelleraushub eines Hauses hier in Mitteldeutschland gefunden worden.
Ich wüsste nun gerne um was es sich hier handelt. Die Stücke sind nicht magnetisch und so belassen wie ich sie bekommen habe.
Sie lagen Jahrzehnte im Schrank herum, ob der Vorbesitzer sie mal geputzt hat weiss ich nicht. Material ist vmtl. Bronze(?).
Vielen Dank schon mal im Vorraus.
Irgendetwas ist hier nicht stimmig:

1. sehe ich drei Münzen

2. ist die untere Münze höchstens 10 Jahre alt, da bin ich mir relativ sicher - auch ohne Größen- und Gewichtsangabe

3. die beiden oberen Münzen kommen mir zudem irgendwie bekannt vor: Ich muss mal vorsichtig meine Frau fragen, ob das nicht die beiden garantiert echten Münzen aus Tunesien waren, die ich dem Händler nicht abkaufen durfte, obwohl der lediglich umgerechnet 40 Euro haben wollte. Ich war tagelang sauer, weil mir meine Frau diese günstige Gelegenheit link gemacht hatte.

Sei gegrüßt
Tilos

PS: :wink: (nicht, dass es mir wie Andreas geht)

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Re: Münzbestimmung

Beitrag von Sammler07 » Sa 14.01.12 00:03

Also, gegen diese salopp gesagt ,,Verarsche" Vermutung möchte ich mich verwehren, und Tilos hätte seinen Kommentar auch seiner Frau erzählen können.^^
Natürlich kann es sein das es Fälschungen sind ! Zur Bestimmung habe ich die doch hier extra in dieses Forum eingestellt!!!
Danke für die ernsthaften Antworten und besonders für die Links.
Was mich nur wundert: Seit wann werden den solche Münzen gefälscht? Die Münzen stammen definitiv aus der Erde, der Finder hat mir dies nochmals bestätigt und mir erzählt das er nur
die Erde und den Lehm von den Münzen abgewaschen hat. Gefunden wurden die in den 80ern bei einer Kellerausschachtung wo vorher kein Haus stand. Und so weit er sich erinnert war es kein Öberflächenfund.
Vlt. dachte damals schon jemand er hat was wertvolles, und wusste nicht das es sich um Plunder handelt.
Plausibel wäre hier evtl. ein Soldat der in der Gegend dabei war und diesen Plunder dort gekauft hat, und ihn später im Garten vergraben hat zur Sicherheit vor den ,,Besatzern".
Weit hergeholt aber wird wohl nie zu klären sein.
Übrigens hat der Finder auch keinerlei Finanzielles Interesse, also auch keinen Grund mich zu belügen. Ausserdem kenne ich Ihn schon Jahrelang -Arbeitskollege.

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Re: Münzbestimmung

Beitrag von diwidat » Sa 14.01.12 00:54

Nimm es mir nicht übel Sammler, aber die nachstehenden Münzen habe ich gerade aus dem Lehm meiner Fälschungen Kiste gezogen.
Sie werden dadurch nicht echter.
Quadriga-1.jpg
Quadriga-2.jpg
Meine Mutti hatte mir erlaubt, diese Stücke zu erwerben. Sie weiß um meine Sehnsucht nach Unmöglichkeiten.

Gruß diwidat
Zuletzt geändert von diwidat am So 15.01.12 14:21, insgesamt 1-mal geändert.

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Re: Münzbestimmung

Beitrag von Altamura » Sa 14.01.12 08:10

Sammler07 hat geschrieben:Also, gegen diese salopp gesagt ,,Verarsche" Vermutung möchte ich mich verwehren, und Tilos hätte seinen Kommentar auch seiner Frau erzählen können. ..
Dem würde ich jetzt erstmal nicht widersprechen wollen :wink: . Es scheint sehr individuelle Definitionen dessen zu geben, was Humor sein soll 8O .
... Natürlich kann es sein das es Fälschungen sind ! ...
Es kann nicht nur sein, es sind welche. Todsicher!
... Zur Bestimmung habe ich die doch hier extra in dieses Forum eingestellt!!! ...
War unterm Strich bis jetzt ja auch kein Fehler :) .
Was mich nur wundert: Seit wann werden den solche Münzen gefälscht? ...
Wenn man von antiker Falschmünzerei absieht (da gibt es aber sehr viele Schattierungen, der Begriff ist eigentlich zu eindimensional dafür), dann gibt es nach-antike Fälschungen antiker Münzen wohl seit es Sammler gibt.
Ein berühmtes Beispiel sind die sogenannten Becker-Fälschungen, die vor etwa zweihundert Jahren entstanden (aber ungleich besser sind ,als die hier vorgestellten Elaborate): http://www.offenbach.de/offenbach/theme ... ecker.html
Hier ein paar Beispiele dazu: http://www.acsearch.info/search.html?se ... =&a=&l=#46
(Dafür, dass die alle persönlich von Becker verfertigt wurden, würd' ich aber nicht meine Hand ins Feuer legen :? . Womit wir dann schon beim Thema "gefälschte Fälschungen" wären :wink: , Becker-Fälschungen sind mittlerweile nämlich auch begehrte Sammelobjekte.)

Was die Herkunft Deiner Münzen betrifft, kann man das nicht wissen :| . Es gibt angeblich Witzbolde, die falsche Münzen irgendwo verbuddeln, um spätere Finder zu narren. Man hat wohl auch schon echte römische Münzen in Amerika ausgegraben. Da gibt es vielfältige Möglichkeiten, wie sowas entstehen kann.
Auf dem Weg vom Fälscher bis hier ins Forum muss bei Deinen Münzen aber irgendwo mindestens eine Merkwürdigkeit passiert sein. Tja, das Leben ist geheimnisvoll :wink: .

Gruß

Altamura

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Re: Münzbestimmung

Beitrag von Sammler07 » So 15.01.12 20:49

Hab sie mal noch geputzt jetzt sehen sie genauso aus wie Eure Falschen, zum Glück hab ich nichts bezahlt. :D
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