Eindrücklicher Herakles
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Eindrücklicher Herakles
Diese kleine Münze fand ich in einem Kleinsilberlot, das ich in München gekauft habe. Sehr lange habe ich gesucht und sämtliche mir zugängliche Literatur durchforstet. in einem älteren Hirsch-Auktionskatalog wurde ich fündig - Auktion 181 1994, Nr. 329, angepriesen als Unikum und unpubliziert!, der Schätzpreis betrug 1000 DM. Leider habe ich keine Ergebnisliste dazu. Besitzt jemand diese Liste? Scheinbar wurde die Münze verkauft denn sie taucht in keinem der Hirschkataloge mehr auf. Für einen Hinweis wäre ich sehr dankbar.
Nun zur Münze selbst, sie wurde in Isaurien, Isauria Palaia um 333-322 geprägt. Weiter Angaben zur Geschichte der Münze konnte ich nicht eruieren.
AR-Hemiobolon 7/8 mm, 0.33 gr., eckiger Schrötling
AV: Bärtiger Herakles im Löwenskalp en face
RV: Löwenkopf en face (von vorne
Interssant ist der archaisch anmutende Herakleskopf wie auch das Löwenantlitz. Bei letzterem ist die Nasenpartie stark betont, erst wusste ich nicht, was es darstellen sollte. Auch der eckige Schrötling ist etwas ungewöhnlich.
Motto: Manchmal findet auch eine blinde Sau eine Eichel!
Gruss
Roland
Nun zur Münze selbst, sie wurde in Isaurien, Isauria Palaia um 333-322 geprägt. Weiter Angaben zur Geschichte der Münze konnte ich nicht eruieren.
AR-Hemiobolon 7/8 mm, 0.33 gr., eckiger Schrötling
AV: Bärtiger Herakles im Löwenskalp en face
RV: Löwenkopf en face (von vorne
Interssant ist der archaisch anmutende Herakleskopf wie auch das Löwenantlitz. Bei letzterem ist die Nasenpartie stark betont, erst wusste ich nicht, was es darstellen sollte. Auch der eckige Schrötling ist etwas ungewöhnlich.
Motto: Manchmal findet auch eine blinde Sau eine Eichel!
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Roland
- Dapsul
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Hallo Roland,
das ist ja etwas ganz Merkwürdiges und Hübsches! Merkwürdig ist allerdings auch die Hirsch-Angabe Isaurien 333-322. Woher wollen die das wissen?
Die Münze reizt mich sehr, auch Kataloge zu durchwühlen, aber leider muß ich mich gerade sehr auf meine Grabung konzentrieren.
Herzlichen Glückwunsch jedenfalls zu diesem schönen Stück!
Gruß - Frank
das ist ja etwas ganz Merkwürdiges und Hübsches! Merkwürdig ist allerdings auch die Hirsch-Angabe Isaurien 333-322. Woher wollen die das wissen?
Die Münze reizt mich sehr, auch Kataloge zu durchwühlen, aber leider muß ich mich gerade sehr auf meine Grabung konzentrieren.
Herzlichen Glückwunsch jedenfalls zu diesem schönen Stück!
Gruß - Frank
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Hallo Frank,
Das habe ich mich auch gefragt! Erstaunt hat mir auch die Angabe der Prägezeit, wenn vor der Auktion über die Münze nichts bekannt war, woher hatten die Spezialisten damals die Infos. Dem Stil nach würde ich die Münze eher zu Kilikien stellen, und auch der Stil der Prägung würde eher auf eine frühere Ausgabe hindeuten.
Übrigens habe ich zwei neue Seiten hochgeladen:
Münzen von Mysien: http://www.odophil.ch/numismatik/griech ... mysia.html
Münzen von Thessalien: http://www.odophil.ch/numismatik/griech ... alien.html
Weiters habe ich über 100 neue Münzen in bestehenden Seiten eingefügt
Gruss
Roland
Das habe ich mich auch gefragt! Erstaunt hat mir auch die Angabe der Prägezeit, wenn vor der Auktion über die Münze nichts bekannt war, woher hatten die Spezialisten damals die Infos. Dem Stil nach würde ich die Münze eher zu Kilikien stellen, und auch der Stil der Prägung würde eher auf eine frühere Ausgabe hindeuten.
Übrigens habe ich zwei neue Seiten hochgeladen:
Münzen von Mysien: http://www.odophil.ch/numismatik/griech ... mysia.html
Münzen von Thessalien: http://www.odophil.ch/numismatik/griech ... alien.html
Weiters habe ich über 100 neue Münzen in bestehenden Seiten eingefügt
Gruss
Roland
- helcaraxe
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Hallo Roland!
Mir waren die Isaurier bis jetzt auch eher aus der byzantinischen Geschichte bekannt, also gute 800 Jahre später. Zenon war ja als Isaurier byzantinischer Kaiser. (474-491). Damals waren sie eher aus Räuber und Barbaren bekannt - mir scheint es eher unwahrscheinlich, dass sie achthundert Jahre früher dann schon Münzen geprägt haben sollten. Sind denn noch andere Prägungen dieses Stammes bekannt?
Immerhin liegt Isaurien ja zwischen Kilikien und Lykaonien, also liegst Du mit deiner stilistischen Vermutung Kilikien wahrscheinlich ganz gut.
Mir waren die Isaurier bis jetzt auch eher aus der byzantinischen Geschichte bekannt, also gute 800 Jahre später. Zenon war ja als Isaurier byzantinischer Kaiser. (474-491). Damals waren sie eher aus Räuber und Barbaren bekannt - mir scheint es eher unwahrscheinlich, dass sie achthundert Jahre früher dann schon Münzen geprägt haben sollten. Sind denn noch andere Prägungen dieses Stammes bekannt?
Immerhin liegt Isaurien ja zwischen Kilikien und Lykaonien, also liegst Du mit deiner stilistischen Vermutung Kilikien wahrscheinlich ganz gut.
Viele Grüße
helcaraxe
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[i]Höflichkeit ist wie ein Luftkissen: Es mag zwar nichts drin sein, aber sie mildert die Stöße des Lebens.[/i] -- Arthur Schopenhauer
helcaraxe
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1. Da habe ich mich reinlegen lassen, ich dachte, den Angaben einer studierten Numismatikerin bei Hirsch sei voll zu vertrauen. Aus diesem Grunde habe ich eigentliche Recherchen in den Fachkatalogen unterlassen. Jetzt musste ich feststellen, dass es keine so frühen Münzen aus Isaurien gibt. Wie konnte eine solche grundlegend falsche Angabe in einen Auktionskatalog kommen Siehe den scan)
2. Lieber pyrhus. besten Dank für Dein Kompliment. Bei den neu gestalteten Seiten verwendete ich bei den Titeln die Angaben in Deutsch und Englisch "Thessaly". Bei den Statistiken zu meiner hp habe ich festgestellt, dass über 80 % der Benutzer aus den USA stammen, deshalb auch der Versuch, die erklärenden Texte so gut es geht in meinem rudimentären Englisch einzufügen.
Gruss
Roland
2. Lieber pyrhus. besten Dank für Dein Kompliment. Bei den neu gestalteten Seiten verwendete ich bei den Titeln die Angaben in Deutsch und Englisch "Thessaly". Bei den Statistiken zu meiner hp habe ich festgestellt, dass über 80 % der Benutzer aus den USA stammen, deshalb auch der Versuch, die erklärenden Texte so gut es geht in meinem rudimentären Englisch einzufügen.
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Roland
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- helcaraxe
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Lieber Roland!
Solche Statistiken stimmen nicht immer. Der Anteil der aus USA Kommenden ist immer zu hoch, denn alle, die AOL verwenden, auch die europäischen Nutzer, werden unter USA angerechnet, weil die Firma eine amerikanische ist (AOL.com). Jedenfalls habe ich diese Erfahrung gemacht.
Aber die Seite zweisprachig zu gestalten ist natürlich trotzdem ein super Service und sicher viel Arbeit. Deine Seite ist sowieso toll. Bei meinen kleinen Griechen ziehe ich sie immer zuerst zu Rate - noch for Wildwinds, Coinarchives und Konsorten!
Solche Statistiken stimmen nicht immer. Der Anteil der aus USA Kommenden ist immer zu hoch, denn alle, die AOL verwenden, auch die europäischen Nutzer, werden unter USA angerechnet, weil die Firma eine amerikanische ist (AOL.com). Jedenfalls habe ich diese Erfahrung gemacht.
Aber die Seite zweisprachig zu gestalten ist natürlich trotzdem ein super Service und sicher viel Arbeit. Deine Seite ist sowieso toll. Bei meinen kleinen Griechen ziehe ich sie immer zuerst zu Rate - noch for Wildwinds, Coinarchives und Konsorten!
Viele Grüße
helcaraxe
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[i]Höflichkeit ist wie ein Luftkissen: Es mag zwar nichts drin sein, aber sie mildert die Stöße des Lebens.[/i] -- Arthur Schopenhauer
helcaraxe
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Jetzt konnte ich diesen Typ Münze finden, in SNG Turkey I, Nr. 1062.
Auch der Autor dieses Werkes kennt im Moment keine Alternative, als die Münze zu Isauria, Isaura (?) zu stellen. Er weist dabei auf eine weitere Münze dieses Tips hin (siehe unten).
Die Original-Beschreibung von Konuk lautet:
"C335-320
Obv. Head of bearded Herakles facing, turned slightly l.; dotted border.
Rev. Head of lion facing, turned slightly l.; to r., N[Hemiobol?]. The attribution is based on the legend of Hirsch and Göktürk speciemens which may include the beginning of Isaura's ethnic. But further evidence is needed to make the attribution certain.
Acc. 1994. MK 267. G.Hirsch 181 (1994), 329; Göktürk, p. 150, 87."
Göktürk und Konuk sind zwei Spezialisten für die Kleinasiatischen Münzen und haben schon einiges publiziert.
Auch der Autor dieses Werkes kennt im Moment keine Alternative, als die Münze zu Isauria, Isaura (?) zu stellen. Er weist dabei auf eine weitere Münze dieses Tips hin (siehe unten).
Die Original-Beschreibung von Konuk lautet:
"C335-320
Obv. Head of bearded Herakles facing, turned slightly l.; dotted border.
Rev. Head of lion facing, turned slightly l.; to r., N[Hemiobol?]. The attribution is based on the legend of Hirsch and Göktürk speciemens which may include the beginning of Isaura's ethnic. But further evidence is needed to make the attribution certain.
Acc. 1994. MK 267. G.Hirsch 181 (1994), 329; Göktürk, p. 150, 87."
Göktürk und Konuk sind zwei Spezialisten für die Kleinasiatischen Münzen und haben schon einiges publiziert.
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Oder man hat festgestellt, dass die Münze nicht das Interesse findet was man erwartet hatte und es einem Lot beigemischt.gorostiza hat geschrieben:Interessant ist, dass die Münze nachher nie mehr auftaucht. Manchmal werden doch Münzen die nicht verkauft wurden in später Auktionen erneut angeboten - ausser es ist vielleicht aus einer Privatsammlung
- Homer J. Simpson
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