Thasos Tetradrachme Echt?

Griechische Münzen des Altertums

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Thasos Tetradrachme Echt?

Beitrag von Doppelgroschen » Sa 08.07.17 12:10

Hallo liebe Münzfreunde,

was haltet Ihr von dieser Tetradrachme?

https://sixbid.com/browse.html?auction= ... ot=3188972

eine Stempelgleiche wurde von Solidus bereits schon mal Angeboten.

https://www.acsearch.info/search.html?t ... 379&lot=42

Deutlich zu erkennen an diesem Halbkreis überm Arm.
Solidus ist eigentlich ein guter Händler.
Was ist eure Meinung
LG

Altamura2
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Re: Thasos Tetradrachme Echt?

Beitrag von Altamura2 » Sa 08.07.17 13:38

Da es sich hier um eine seltene Variante der Thasos-Tetradrachmen handelt, die im Namen von Q. Braetius Sura geprägt wurde, ist es nicht verwunderlich, wenn stempelgleiche Exemplare auftauchen.
In François de Callataÿ, "The coins in the name of Sura", werden diese Münzen beschrieben: https://www.academia.edu/344967/The_coi ... me_of_Sura
Callataÿ kannte dabei nur zwei Vorder- und drei Rückseitenstempel.

Allerdings ist dieser Bogen über dem Arm des Herakles (Stempelfehler?) schon merkwürdig, auf den Münzen bei Callataÿ kommt das nicht vor.
Es gibt dann übrigens noch ein Exemplar mit diesem Bogen: https://www.acsearch.info/search.html?id=1166960

Der Rückseitenstempel scheint mir ein anderer zu sein, als die bei Callataÿ aufgeführten.

Schaut man sich die drei Münzen an, dann scheinen auch die Krümel auf der Münzoberfläche, die man auf den ersten Blick für Korrosionserscheinungen halten würde, identisch auf zweien der Münzen vorzukommen. Die sind also schon im Stempel so drin, was aber auch vorkommen kann ("rusted dies" heißt das im Englischen).

Da diese Sura-Varianten selten und damit teuer sind, werden sie schon auch mal gefälscht.

Insgesamt weiß ich also nicht so recht, was ich davon halten soll, wäre da also eher vorsichtig :? .

Gruß

Altamura

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Re: Thasos Tetradrachme Echt?

Beitrag von Doppelgroschen » Sa 08.07.17 16:18

Hallo Altamura,
danke für die schnelle Antwort.

Es ist schon ein wenig merkwürdig.
Die Münzen scheinen vom identischen Stempel zu stammen ,haben aber immerhin unterschiedliche Gewichte und Abnutzungsspuren.

Soweit ich weiß, war Dr.Stark früher bei Helios tätig.
Das heißt es wurden 2011 , 2015 sowie 2017 also mindestens 3 mal eine eher seltener Münztyp vom selben Anbieter veräußert ? :(

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Re: Thasos Tetradrachme Echt?

Beitrag von Numis-Student » So 09.07.17 13:57

Doppelgroschen hat geschrieben: Die Münzen scheinen vom identischen Stempel zu stammen ,haben aber immerhin unterschiedliche Gewichte und Abnutzungsspuren.
Hallo,
dies ist aber doch ganz normal und eher ein gutes Zeichen:

Bei antiken Münzen schwanken die Gewichte der Schrötlinge immer etwas, da schon die Herstellung nicht industriell genormt war und nicht so perfekt wie heute abläuft.

Und wenn stempelgleiche Münzen die Münzstätte verlassen, wandert nun mal eine Münze unzirkuliert in einen (späteren ;) ) Münzfund, eine wandert in eine Gegend mit weniger Handelsaktivitäten und überdauert die Geschichte in ss-vz, und die dritte bleibt 120 Jahre im Umlauf und landet in unseren Sammlungen in s-

Schöne Grüße,
MR
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Re: Thasos Tetradrachme Echt?

Beitrag von Doppelgroschen » So 09.07.17 15:27

Hallo Numis,

das war von mir eigentlich auch wohlwollend gemeint und als gute Merkmale aufgeführt.
(es sollte " und immerhin unterschiedliche Gewichte und Abnutzungsspuren" heißen) :)

Mich macht nur stutzig , das der selbe Anbieter 3 sehr seltene Münzen dieses Typs anbietet.
Vom selben Stempel ,der nicht im Callataÿ erwähnt wird.

LG

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Re: Thasos Tetradrachme Echt?

Beitrag von Numis-Student » So 09.07.17 16:14

Möglicherweise ein Fund (oder ein Teil eines größeren Fundes) ?

MR
Immerhin ist es vorstellbar, dass wir vielleicht genug Verstand besitzen, um,
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