Generell ist es natürlich richtig, dass Wachsen nicht gleich Wachsen ist. Wenn diese Art von Wachs farblos ist, dann ist es ja nicht gleich ein Verbrechen, es aufzutragen, und sollten nur winzige Poren damit "geglättet" werden, dann würde ich auch sagen: "was soll's". Was mich und übrigens auch die Sammler, die bereit sind, auch mal Tausende von EUR für ein TOP Teil springen zu lassen, so stört, ist die Tatsache, dass Wachs unter anderem auch - oder vielleicht doch im Allgemeinen - dazu benutzt wird, um Mängel an Bronzen zu kaschieren. Dabei wird zunächst nicht farbloses sondern pigmentiertes Wachs (Schuhcreme soll so ähnlich sein) verwendet, um unansehnlichere Narben in der Oberfläche zu füllen. Anschließend wird die gesamte Münze dann natürlich noch Mal mit einem anderen Zeug (ich denke mal, das ist dann normales Wachs - auch Renewax) übertüncht und abgedunkelt, damit man nicht mehr die gefüllten Stellen von der normalen Patina unterscheiden kann.beachcomber hat geschrieben:renwax ist farblos, wird sehr dünn aufgetragen und kann NIX verdecken!
allerdings dunkelt es die patina, und lässt die unnatürlich glänzen. zur konservierung auch nicht wirklich geeignet, bronzepest schlägt nach einer zeit wieder durch. im grossen und ganzen für die mehrheit der münzen nicht zu empfehlen, ausnahmen bestätigen die regel.
grüsse
frank
Bei all dem Schindluder, der mit Wachs getrieben wird und wurde, kann ich nur jeden Sammler raten, zunächst mal zu prüfen, ob die Münze überhaupt unbedingt konserviert werden muss, denn dies wird nämlich in den allermeisten Fällen nicht der Fall sein. Und wenn, dann würde ich mit dem Ding zum Fachmann gehen, der kann sich es noch Mal anschauen und dann eventuell im Vakuumverfahren eine wirklich hauchdünne Konservierungsschicht mit Paraloid B-72 auftragen.
Wer hingegen patu meint, seine Bronze unbedingt wachsen zu müssen, der sollte jedenfalls wissen, dass jeder potentielle Käufer, der nicht nur auf sogenannte Schnäppchen aus ist, sondern auch bereit ist, gutes Geld für qualitativ hochwertiges Material auszugeben, beim Verdacht von Wachs eher vom Kauf der Bronze komplett zurückschreckt. Bei gewachsten Bronzen kauft man die Katze im Sack - und insofern entwertet man mit Wachs seine Münzen.
Übrigens würde ich auch als Händler - schon allein im Kundeninteresse - beim eventuellen Erwerb einer gewachsten Bronze darauf pochen, dass das Wachs komplett entfernt wird. In jedem Fall ist Wachs eindeutig ein Mangel, bei dem ich - im Falle dessen er nicht aufgeführt wird - unbedingt auf Rückabwicklung des Kaufvertrags bestehen würde, denn ansonsten ist die Gefahr, betrogen zu werden, immens groß.