Der Eindruck, niemand wolle sich an die Übersetzung machen, trügt wohl nicht ganz...
Also: Was hat Theodosius verordnet?
Ein nur zu bekanntes Thema war auch ihm nicht fremd:
"Aus der angespannten Finanzlage und der sinkenden Steuermoral erklärt sich vor allem, daß wir eine Reihe von Verordnungen des Theodosius zur Steuerhebung und zur Eintreibung von Schulden an den Fiskus besitzen."
Dabei nahm er sich auch der Schatzfunde an:
"Als eine Konzession an die Steuerzahler mag man es ansehen, daß in einem Erlaß an die Bevölkerung von Constantinopel Schatzfunde auf eigenem Boden dem Finder, auf fremdem Boden dem Finder zu drei Viertel zugestanden wurde, während der Eigentümer des Grundstückes ein Viertel erhalten sollte... (der 1. Erlass). Berufsmäßige Goldsucher allerdings werden ausdrücklich zu bestimmten Abgaben an die Kasse des comes sacrarum largitionum verpflichtet (der 2. Erlass)."
(Zitate aus: A. Lippold, Theodosius, RE Suppl. XIII (1973) 927. 930)
Auf die Problematik der Schatzfund-Regelungen wollen wir lieber gar nicht eingehen, dafür die Aufmerksamkeit auf ein interessantes Phänomen lenken:
Die neueren Sagen und Volkserzählungen sind voll von Berichten über Schatzfunde. Wer z.B. bei der umfangreichsten deutschsprachigen Sagensammlung (
http://www.sagen.at) "Schatz" oder "Schätze" eingibt, kann sich vor Einträgen gar nicht mehr retten. Wer sich dagegen in der klassischen Mythologie umsieht, bleibt fast schatzfundlos. Die Vermutung, der Boden sei in den Zeiten der Sagenbildung mit Schätzen noch nicht richtig angereichert gewesen, liegt nahe.
Bis in die römische Kaiserzeit hat sich das offensichtlich schon geändert. À propos könnte man noch eine Zusatzfrage stellen: Wer findet denn in der Antike angeblich den größten Schatz?
Freundliche Grüße
IIIviri