Pseudo-autonome Provinzprägungen

Alles was so unter den Römern geprägt wurde.

Moderator: Homer J. Simpson

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helcaraxe
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Beitrag von helcaraxe » So 13.07.08 19:13

Ein wunderschönes Stück, gratuliere! :D
Viele Grüße
helcaraxe
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[i]Höflichkeit ist wie ein Luftkissen: Es mag zwar nichts drin sein, aber sie mildert die Stöße des Lebens.[/i] -- Arthur Schopenhauer

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Peter43
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Beitrag von Peter43 » So 13.07.08 22:23

Ich bin mal meine pseudo-autonomen Münzen durchgegangen und glaube, daß diese es wert ist, hier gezeigt zu werden.

Lydien, Bageis, pseudo-autonom, 198-239
AE 21, 4.36g
Av.: DHMOC
Büste des jugendlichen Demos, Draperie auf der li. Schulter,
belorbeert, n.r.
Rv.: EPI GAIOV ARX A / BAGNWN (HN ligiert)
Flußgott Hermos, in Himation, nackt bis zur Hüfte, n.l. lehnend, hält
im li. Arm den Faltenwurf seines Gewandes und stützt sich auf Gefäß,
aus dem Wasser fließt, hält in der vorgestreckten re Hand lange
Wasserpflanze über der re Schulter.
im Abschnitt ERMOC
BMC 8
Selten, SS, dunkelgrüne Patina, leichte Rauhigkeit

Unter Gaius wurden Münzen geprägt für Julia Doma (Imhoof-Blumer, KM, X, 7), Caracalla als jungem Augustus (SNG Leypold 914) und Geta als Caesar (SNG Leypold 15). Deshalb kann man die Ausgabezeit dieser Münze einschränken (Dank an Pscipio)

Mit freundlichem Gruß
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bageis_BMC8.jpg
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Beitrag von Dapsul » Mo 14.07.08 09:25

Die Frisur ist wirklich toll. Steht denn auf der Rückseite hinter ΔΟΚΙΜΕΩΝ noch ΜΑΚΕΔΟΝΩΝ? Wenn ja, könnte es sich durchaus um einen unpublizierten Typ handeln. Herzlichen Glückwunsch!

Frank

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areich
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Beitrag von areich » Mo 14.07.08 10:13

Danke.
Ich bin mir ziemlich sicher, daß da tatsächlich ΜΑΚΕΔΟΝΩΝ steht.
Münzen aus der Stadt waren ja eine Handvoll zu finden, so daß ich
mir die Legende zusammenreimen konnte.
Jetzt habe ich nochmal bei RPC online nachgesehen und da gibt es die nur ohne.
Viel schöner ist meine auch.

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Pscipio
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Beitrag von Pscipio » Di 04.11.08 23:17

Lang ists her seit dem letzten Beitrag in diesem Thread, hier nun mein neues pseudo-autonomes Lieblingsstück:

Herakleia Salbake, Karien, AE30, 161-169 n. Chr.
Av: IEPA CVNKΛHTOC, drapierte Büste des jungen Senates nach links.
Rev: HPAKΛEΩTΩN, Marcus Aurelius und Lucius Verus als Togati mit Schriftolle, reichen sich die Hände.
29-30 mm, 15.47 g
Imhoof-Blumer, KM, p. 134, 9

War leider teuer, aber ich konnte nicht widerstehen.

Pscipio
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la_provinz_15,47g_29-30mm_.jpg
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Beitrag von Peter43 » Di 04.11.08 23:22

Wunderschön, beide Seiten! Congrats!
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Papinian
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Beitrag von Papinian » Di 04.11.08 23:38

Für solche Stücke lohnt es sich lange zu warten. Zudem steigern sie durch den Lustgewinn das Interesse an den bereits in der Sammlung schlummernden Stücken.

Gratuliere dir Lars!!!
Herzlichst,
Papinian

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Beitrag von beachcomber » Mi 05.11.08 00:08

War leider teuer, aber ich konnte nicht widerstehen.
erstens sehr verständlich, und zweitens nach einer weile schon nicht mehr relevant.
was bleibt, ist das schöne stück in deiner sammlung! :)
grüsse
frank

n.......s
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Beitrag von n.......s » Mi 12.11.08 10:27

...kann mir zu diesem Thema vielleicht eine Literatur-Empfehlung geben?
Von Interesse wäre nicht nur ein reines Bestimmungswerk sondern auch Hintergrundinformationen.

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Beitrag von Pscipio » Mi 12.11.08 10:37

Es gibt nicht sehr viel an Hintergrundinformationen spezifisch zu pseudo-autonomen Münzen. Empfehlen kann ich dir allenfalls Ann Johnston, The so-called "pseudo-autonomous" Greek Imperials, in: American Numismatic Society Museum Notes 30, 1985, S. 89-112.

Gruss, Pscipio
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n.......s
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Beitrag von n.......s » Mi 12.11.08 10:50

Pscipio hat geschrieben:Es gibt nicht sehr viel an Hintergrundinformationen spezifisch zu pseudo-autonomen Münzen. Empfehlen kann ich dir allenfalls Ann Johnston, The so-called "pseudo-autonomous" Greek Imperials, in: American Numismatic Society Museum Notes 30, 1985, S. 89-112.

Gruss, Pscipio

vielen Dank! das ist doch schon mal ein Anfang.

Kennt jemand dieser Werk:
SNG Universitätsbibliothek LEIPZIG
- Band 1. Autonome griechische Münzen. (1993)

Oder trifft dieses Buch nicht das o.g. Thema?

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Beitrag von Pscipio » Mi 12.11.08 10:55

Ich kenne es nicht, aber wenn der Terminus korrekt verwendet wurde, dann bezeichnet "autonome griechische Münzen" Stücke, die vor der römischen Herrschaft geprägt wurden.

Es gibt nur wenige Kataloge, die sich ausschliesslich mit pseudo-autonomen Münzen beschäftigen; sie werden eben meistens zusammen mit dem "normalen" Provinzmünzen publiziert.
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n.......s
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Beitrag von n.......s » Mi 12.11.08 10:58

...ich bin mir eben nicht sicher, da ja Provinzial-Prägungen oftmals unter den griechischen Münzen "abgelegt" werden. (siehe u.a. zahlreiche Auktionskataloge)

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Beitrag von Pscipio » Mi 12.11.08 11:02

gorostiza besitzt das Werk: http://www.odophil.ch/numismatik/griech ... ratur.html

Ich wäre doch sehr erstaunt, wenn damit pseudo-autonome Münzen gemeint wären.
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Beitrag von Pscipio » Mi 12.11.08 11:09

Siehe: http://www.hirmerverlag.de/controller.p ... ummer=4285

Die Provinzialprägung wird also explizit im 2. Band behandelt. Und: Der zweite Teil enthält rund 230 Nach-träge und Berichtigungen zum 1. Band aus dem Jahr 1993 (Neuerwerbungen etc. aus archaischer, klassischer und hellenistischer Zeit bis Kaiser Augustus).
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