Laterarius hat geschrieben:Sollten die Antonius-gekloonten Kleopatra-Porträts dieser Denare einigermaßen realitätsnah sein, so wäre es leicht zu verstehen, dass Kleopatra nur wenige Jahre später (30 v. Chr.) von dem jungen Octavian als "Auslaufmodell" angesehen wurde
Mit meinem keineswegs ersthaft gemeinten Kommentar wollte ich Kleopatras unbestreitbare Anziehungskraft besonders auf gebildete Männer in keiner Weise in Frage stellen. Die Ptolemäerin war offenbar sehr intelligent und sprach mehrere Sprachen. Insgesamt scheint ihr eine enorme Ausstrahlung eigen gewesen zu sein. Ganz abgesehen davon sah sie sicher nicht wie ein gekloonter Antonius aus. (Das ist eine Besonderheit dieser Denare, deshalb mein Kommentar.) Auf den ptolemäischen Münzen, die ihr Porträt zeigen, sieht sie ganz anders und zudem deutlich attraktiver aus. Die Nase auf diesen ägyptischen Bronzen ähnelt damit allerdings immer noch nicht der der Asterix-Kleopatra.
Beste Grüße
Laterarius
hier nochmal zwei Elagabaldenare und ein Antoninian des Elagabal aus meiner Sammlung. Ich meine, man kann sehr schön daran sehen wie sich Elagabal im Laufe der nur wenigen Jahre seiner Regierung negativ verändert hat.
Elagabal hat von 218 - 222 regiert, was Dir sicher bekannt ist. Und nun schau Dir die Entwicklung der Münzporträts von Elagabal in diesen vier(!) Regierungsjahren an. Das ist kein "normaler" Alterungsprozeß. Da spiegelt sich das exzessive Leben des Elagabal deutlich wieder wie ich meine. Und genau dies zeigt sich dann bei den Münzporträts.
Tja und wie weit hier ein Vergleich mit Dorian Gray passt, na da hab ich so meine Zweifel.
Hallo Alexander,
der Knabe war zum Zeitpunkt der Imperartorakklamation etwa 14 Jahre alt. Klar verändert man zwischen dem 14ten und dem 18ten Lebensjahr sein Äußeres (nicht nur Bartwuchs verändert das Aussehen). Frage: Angenommen Du kenntest die aus diversen Gründen extrem Elagabal-unfreundlichen literarischen Quellen nicht, würdest Du nur über die aus den Münzporträts erschlossenen Veränderungen des Aussehens auch zu diesen Deinen Ergebnissen kommen? Mit anderen Worten: Interpretierst Du vor dem Hinterfrund Deiner aus anderen Quellen geschöpften Informationen vielleicht nicht doch etwas zu viel in die Porträts hinein? Bitte versteh mich nicht falsch: Ich möchte deshalb Elagabal noch lange keinen Persil-Schein ausstellen.
Beste Grüße
Laterarius