Raubgräber: Die Anbieter werden immer dreister.

Alles was so unter den Römern geprägt wurde.

Moderator: Homer J. Simpson

s69_de
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Beitrag von s69_de » So 29.08.04 18:09

wusst ich es doch, dass es irgendwann mal jemandem auffällt ;-)
Wobei ich nach wie vor zu meinem obigen Beitrag stehe. Solche Dinger sind natürlich immer vorsortiert und schon beim ersten Drüberschauen habe ich einige gesehen, die ganz deutlich mit einer Feile bearbeitet waren.
Die Brüder sortieren mit Sicherheit ganz kräftig aus.
Für moralisch verwerflich halte ich einen solchen Kauf nicht und damit stehe ich hier im Fred sicher nicht allein. Ungereinigte Römer werden auf ebay überall angeboten und ständig wird behauptet, sie seien völlig undurchsucht. Das obige Angebot war durch die Menge halbwegs günstig, deshalb habe ich nach einigem Zögern zugeschlagen.
Mal schauen, was dabei herauskommt. Sie werden erst einmal ein Jahr lang in Olivenöl liegen.
Wahrscheinlich ist es schon einigen Lesern aufgefallen, daß ich sie erstanden habe - nur hat es noch keiner der Erwähnung für wert gehalten.

viele Grüße
Stephan

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questor
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Beitrag von questor » So 29.08.04 19:18

Kannst mir ja son Päckchen verschäuern! Höhöhö 8) :lol:
Wenn A für Erfolg steht lautet die Formel A=x+y+z. x steht für Arbeit,y für Muße und z heißt Mund halten (Albert Einstein)

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Beitrag von s69_de » So 29.08.04 20:55

Sorry, bin kein Händler... Was ich kaufe, kaufe ich nicht um es wieder zu verramschen, sondern weil ich einfach nur Freude an Münzen habe (Wie wahrscheinlich die meisten hier im Forum)
Aber wenn Du Interesse hast, findest Du auf Ebay bestimmt etwas ähnliches... ;-)

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questor
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Beitrag von questor » So 29.08.04 21:02

War ja auch nur ein Scherz!Aber im grossen und ganzen stimm ich dir zu!
Wenn A für Erfolg steht lautet die Formel A=x+y+z. x steht für Arbeit,y für Muße und z heißt Mund halten (Albert Einstein)

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Beitrag von agrippa » Mo 30.08.04 19:49

Hallo s69_de,

das ist doch eine günstige Gelegenheit, meine bereits mehrfach gestellte, aber hartnäckig unbeantwortete Frage zu wiederholen. Was ist bei Deinen tausend Münzen Schrott (bzw. mit hoher Wahrscheinlichkeit), wieviel werden ungefähr ss oder besser sein und wieviele sind nicht kleine Bronzespätrömer?

Ich biete gerne nochmals meine Erfahrungen an:
Ich habe ca. 50 ungereinigte Münzen bei unterschiedlichen Ebayern ersteigert. Davon waren ca. 7-9 in Erhaltung ss, wobei 43 davon kleine bronzene Spätrömer waren, ein Aurelianus in ss und der Rest Großbronzen in ss (hier leider für super schlecht stehend :roll: ).

Vielleicht beißt ja jetzt mal jemand an und berichtet Näheres von seinen Zahlen. :wink:

Gruß
agrippa

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Beitrag von questor » Mo 30.08.04 20:14

agrippa hat geschrieben:Hallo s69_de,

das ist doch eine günstige Gelegenheit, meine bereits mehrfach gestellte, aber hartnäckig unbeantwortete Frage zu wiederholen. Was ist bei Deinen tausend Münzen Schrott (bzw. mit hoher Wahrscheinlichkeit), wieviel werden ungefähr ss oder besser sein und wieviele sind nicht kleine Bronzespätrömer?

Ich biete gerne nochmals meine Erfahrungen an:
Ich habe ca. 50 ungereinigte Münzen bei unterschiedlichen Ebayern ersteigert. Davon waren ca. 7-9 in Erhaltung ss, wobei 43 davon kleine bronzene Spätrömer waren, ein Aurelianus in ss und der Rest Großbronzen in ss (hier leider für super schlecht stehend :roll: ).

Vielleicht beißt ja jetzt mal jemand an und berichtet Näheres von seinen Zahlen. :wink:

Gruß
agrippa

Aber es ist um so schöner wenn man dann doch mal ein schönes Stück findet!
Ich zum Beispiel hatte einen Denar des Septimus Severus dabei!
Ist zwar kein knaller von der Erhaltung her, aber immerhin der Mensch freut sich. 8)
Wenn A für Erfolg steht lautet die Formel A=x+y+z. x steht für Arbeit,y für Muße und z heißt Mund halten (Albert Einstein)

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Beitrag von s69_de » Mo 30.08.04 20:39

Hallo Agrippa,

diese Frage wäre sicherlich sehr interessant zu beantworten - zu den 1000 aus besagtem Lot kann ich leider noch nichts sagen. Die liegen erstmal in Olivenöl und werden da wahrscheinlich (von gelegentlichen Ölwechseln mal abgesehen) auch noch ein Jahr bleiben. Momentan könnte ich nur zu bereits vor einiger Zeit gekauften "ungereinigten" etwas sagen. Das einzige Problem dabei ist: Ich kann die Erhaltung schlecht einschätzen. Bei modernen Münzen habe ich mittlerweile schon eine Vorstellung, was vz, ss, s oder geringer ist. Bei antiken Stücken fehlt mir da etwas die Einschätzung. Man könnte vielleicht sagen: Gut lesbar, schlecht lesbar, gar nicht lesbar, schwer etwas zu erkennen und gar nichts zu erkennen. Bei denen, die ich schon seit längerem besitze und die ich so langsam aus dem Öl hole, liegen die meisten im unteren Bereich. Von etwas 10 Stück, die bis jetzt richtig gereinigt wurden, konnte erst 1 exakt bestimmt werden (siehe ebay Münzcafe) Das war lustigerweise ein Osmane, der in einem Römerlot war. Wasv ihn für mich allerdings nicht weniger interessant macht. zeigt er doch eher die wechselhafte Geschichte eines Landstriches. Könnte ich antike Münzen richtig gut nach dem Erhaltunggrad bestimmen, würde ich tatsächlich gerne mal die 1000 Stück einschätzen. Wie definiert man eigentlich die Erhaltungsgrade bei antiken Münzen? Irgendwie kann ich da nicht so recht die Definition wie bei modernen Münzen anlegen :-(
viele Grüße
Stephan

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Beitrag von richard55-47 » Mo 30.08.04 21:14

Bei der Einschätzung des Erhaltungszustandes gewinnt Pi mal Daumen an Charme; kürzlich wurde hier im Forum eine Münze der Sabina als vz vorgestellt - für mich war sie zweifelsfrei vz -. Ein Mitglied stellte die Auktionsdaten vor, da war sie mit nur "gutes ss" bewertet.
Bei allen objektiven Bewertungskriterien: das Subjektive ist offensichtlich immer dabei.
do ut des.

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Beitrag von Peter43 » Mo 30.08.04 21:23

Hallo!

Hier habe ich ein Link zu einem Forum, das sich gerade mit diesem Thema beschäftigt: Was kann ich für meine paar Dollar erwarten?
http://www.forumancientcoins.com/board/ ... adid=12644
Es ist zwar auf Englisch, aber ich kann es nicht genug empfehlen!

Mit freundlichen Grüßen
Omnes vulnerant, ultima necat.

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Beitrag von agrippa » Mo 30.08.04 21:23

Bei Kampmann und Kankelfitz finden sich ja Kriterien.
Vereinfacht gesagt nehme ich die folgende Definition für mich:

In jedem Fall bestimmbar, stärker abgegriffen und auch meist ein paar Buchstaben weg: das ist für mich schön (s).

Bei sehr schön sollten schon alle Buchstaben da sein, aber es können auch mal ein oder zwei weg sein. Der Rest sollte gut erkennbar und erhaben sein, etwas abgegriffen oder sonstiger Fehler hats es meistens.
Das ist für mich sehr schön (ss).

Vorzüglich ist für mich: alles da ohne Einschränkungen.

Ich weiss, das entspricht nicht der Kankelfitz-Definition, aber da soll bereits eine schöne Münze die Lengende komlett zeigen. Das finde ich doch etwas übertrieben.
Aber wie erwähnt, das ist so meine Definition.

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Beitrag von richard55-47 » Di 31.08.04 08:43

@agrippa:
Meine Rede; subjektive Einschätzung spielt eine Riesenrolle. Ich bewerte meine Münzen auch nicht nach den "offiziellen" Vorgaben, sondern so, wie es mir passt.
do ut des.

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Beitrag von Andreas » Di 31.08.04 10:18

richard55-47 hat geschrieben:@agrippa:
Meine Rede; subjektive Einschätzung spielt eine Riesenrolle. Ich bewerte meine Münzen auch nicht nach den "offiziellen" Vorgaben, sondern so, wie es mir passt.
Aus dieser Ideologie resultieren auch solche Ebay-Auswüchse, wie gering erhaltene oder schöne Stücke als "vorzüglich" anzupreisen.
Gruß
Andreas

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Beitrag von donolli » Di 31.08.04 11:02

@ Andreas:

ich glaube nicht, dass richard 55-47 das so meint. ihm "ideologie" zu unterstellen finde etwas hart. ich gebe dir allerdings recht, was die ebay-auswüchse betrifft. was da einem manchmal als vorzüglich angeboten wird, ist schon grausam :bad-words: andererseits haben wir alle augen im kopf und auch der blutigste laie sollte erkennen, dass vz doch etwas anderes meint.
trotzdem finde ich, dass die bewertung antiker münzen immer einer gewissen subjektivität unterliegt. allein schon die tatsache, dass es sich um handgeschlagene einzelstücke handelt, bei denen praktisch nie ein stück dem anderen gleicht, macht die anwendung moderner erhaltungsgrade auf solche münzen schwierig.

die skala nach der agrippa einteilt, finde ich gut. es gibt für mich somit immer eine geringe toleranz was abweichungen anbelangt innerhalb dieser skala.

wie bewertet man z.b. ein stück, dass nachweislich makellos in der erhaltung ist, der stempel aber herausgebrochenen buchstaben aufweist, oder einfach nur flau ist, wie es ja öfter bei rückseitenstempeln der fall ist? diese stücke können ja im prinzip von der erhaltung her prägefrisch sein, von der lesbarkeit und erkennbarkeit aber höchstens s.

wie gesagt, die erhaltung wäre hier perfekt, die münze ist es aber trotzdem nicht...
mich würde eure meinug zu dem thema sehr interessieren.

cheers donolli

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Beitrag von chinamul » Di 31.08.04 12:00

Hallo Freunde!

Diese Diskussion bleibt rein akademisch, solange wir sie nicht anhand von Bildbeispielen führen. Was spricht also dagegen, daß wir mal Bilder von Münzen einstellen, deren Erhaltungsgrade wir dann gemeinsam beurteilen. Besonders interessant wären dann wohl solche, die nicht eindeutig in die eine oder andere Kategorie fallen. Das würde vor allem auch unseren weniger erfahrenen Sammlerfreunden helfen. Außerdem dürfen wir nicht vergessen, daß die Kriterien bei Silbermünzen strenger als bei AE-Münzen sind.

Gruß

chinamul

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Beitrag von donolli » Di 31.08.04 12:41

gut, ich fange an.
stelle einen antoninian des philippus ein, der meiner meinung nach von der erhaltung her FDC ist. die rüchseite weist aber einen müden stempel auf, so dass ich der meinug bin, dass man hier auch zwei formen des "zustandes" anführen könnte:

von der erhaltung her sicherlich prägefrisch, wobei ich die rücksite von mit s bewerten würde. dies liegt für mich aber wie gesagt nicht an der erhaltung, sondern am "ausgangszustand" der rückseite, die eben nie besonders war.

cheers donolli
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philippus2 av..jpeg
philippus2 rv..jpeg

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