Agde liegt am Ufer des Hérault, heute knapp vier Kilometer Luftlinie von dessen Mündung ins Mittelmeer entfernt. Die Stadt steht auf einer Art Basaltzunge, die Teil eines schmalen ehemaligen Lavastroms ist, der sich von Norden nach Süden durch das Département Hérault zieht.
Da die älteren Häuser aus diesem dunklen Basalt erbaut wurden, sieht es an manchen Stellen dort auch etwas düster aus (positivere Naturen bezeichnen Agde aber als "die schwarze Perle des Mittelmeers"
. .
Besiedelt war die Gegend um Agde bereits in der Steinzeit, etwa im siebten Jahrhundert v. Chr. begannen Griechen dort Handel zu treiben. Um über eine feste Niederlassung zu verfügen, wurde etwa 525 v. Chr. Agde gegründet, das in einigen antiken Texten unter dem Namen Agàthe erwähnt wird.
Hier fängt es aber schon an, unscharf zu werden. Lange war nicht einmal geklärt, wo das griechische Agàthe denn genau lag, in Agde gab es nämlich keinerlei erkennbare Reste antiker Gebäude. Erst als 1938 beim Verlegen von Gasleitungen eindeutig griechische Artefakte zum Vorschein kamen (bemerkt hatte dies Raymond Aris, der ortsansässige Apotheker
Seitdem hat es im Stadtgebiet eine ganze Reihe Grabungen gegeben, die aber meist nur wenige Quadratmeter Fläche umfassten. Man hat zwar weitere Bestätigungen einer griechisch dominierten Besiedlung gefunden, ein halbwegs klares Bild der Stadtstruktur ergab sich dabei aber nicht. Auch über den Standort eines Hafens weiß man bis heute nichts
Die momentan wohl aktuellste Chronologie der Geschichte von Agde ist nun diese:
- Um 650-625 v. Chr. beginnen griechische Händler die Gegend zu bereisen, was man am Auftauchen von griechischen Vasen in Nekropolen aus dieser Zeit erkennen kann.
- Um etwa 525-500 v. Chr. wird Agde als feste Niederlassung gegründet. In den Jahrzehnten danach entwickelt sich die Stadt, auch aufgrund der Rolle als Hafen für das etwa 22 Kilometer westlich gelegene, etwas ältere Béziers.
- Um 350 v. Chr. fällt Béziers in eine tiefe Krise, die bis etwa 300 zur Aufgabe der Stadt führte. Dies riss die gesamte Region mit sich, so dass auch Agde zumindest einen sehr starken Bevölkerungsschwund erlebte.
- Etwa 150 v. Chr. wurde Agde unter dem Einfluss Marseilles wiederbelebt, um dessen Handelsinteressen in der Region zu vertreten. Im Hintergund stand hier vermutlich schon Rom, damals ein Verbündeter von Marseille.
- Bis etwa 50 v. Chr. blühte Agde wieder auf. Nachdem sich aber im Konflikt zwischen Caesar und Pompeius Marseille auf die "falsche" Seite gestellt hatte, verlor Agde dessen Unterstützung und verlor wieder an Bedeutung. Hinzu kam, dass die Provinzhauptstadt Narbonne zu diesem Zeitpunkt selbst ein System von Häfen aufgebaut hatte und Agde für den Handel in der Region nicht mehr benötigt wurde.
- Der stetige Niedergang führte dazu, dass die Stadt etwa 50 n. Chr. nahezu verlassen war, archäologische Spuren finden sich erst wieder im fünften Jahrhundert n. Chr. Ein kaiserzeitliches Agde gibt es sozusagen nicht. Es gibt auch keinerlei lateinische Inschriften aus Agde.
Trotz meiner vielleicht enttäuschend klingenden Vorrede zu Agde, hat die Stadt sehr wohl Antikes zu bieten
. .
Die Figur wurde dann, wie damals in einem zentralistischen Staat wie Frankreich üblich, nach Paris in den Louvre gebracht und dort konserviert, restauriert und analysiert. Sie fand ihren Platz damals dann in der Nähe der Nike von Samothrake. Da dieses aber ein feuchter und eher zugiger Standort im Treppenhaus war (aber einem sehr imposanten, das muss man schon sagen), begann die Figur weiter zu korrodieren und musste erneut konserviert werden (was nicht die letzte Restaurierung war, es folgten weitere).
In dieser Zeit entstand dann in Agde der Wunsch, den Epheben wieder heimzuholen. Nachdem die Stadt zugesichert hatte, ein geeignetes Museum zu bauen (und auch eine Konservatorenstelle einzurichten
. .
Es wurde viel darüber spekuliert, wen die Figur denn darstellen soll, eine beliebte Deutung ist Alexander der Große. Da kann man allerlei darüber lesen, das verkauft sich natürlich auch gut
. .
Eine halbwegs sichere Datierung des Epheben gibt es nicht, das geht vom Ende des vierten Jahrhunderts bis zum zweiten v. Chr., unklar ist auch, ob es sich um ein griechisches Original oder eine römische Kopie handelt. Es könnte gut sein, dass die Figur aus Griechenland stammt, wo nach der Eroberung durch Rom Mitte des zweiten Jahrhunderts v. Chr. Statuen in Massen gen Westen verfrachtet wurden, um die Villen reicher Römer zu schmücken. Eine Theorie besagt daher auch, dass der Ephebe in einer Hand eine (eventuell nachträglich angebrachte) Vorrichtung zum Anbringen einer Fackel oder ähnlichem erhielt und somit zum Leuchter degradiert wurde
-