Hallo,
ich bin bei ebay auf Replikate gestoßen.
Die Beschreibung des Händlers lautet:
Römische erotisch Spintria Replik
Neben der Ausprägung von Münzen hatte die römische Prägeanstalt offenbar zu Beginn des 1. Jhs. n. Chr. auch noch andere, münzähnliche Objekte herzustellen. Dazu gehörten zumindest bis etwa 50 n. Chr. das Erzeugen von Getreidemarken aus Messing, die auf einer Seite eine Wertzahl (I bis XVI), auf der anderen einen Getreidescheffel zeigten und für die klaglose Verteilung kostenlosen Getreides eingesetzt wurden. Mit den gleichen Wertzahlen sind andere Prägungen versehen, die aber durch eindeutige Darstellungen auf der Vorderseite belegen, daß sie Eintrittsmarken in ein Bordell waren.
Hier der Link, allzu katholische Forumsbesucher sollten den Link besser nicht öffnen.
http://cgi.ebay.de/Roemisch-erotik-Spin ... dZViewItem
Gab es solche Münzen wirklich, oder sind es Phantasieprägungen?
mfg[/url]
Gab es diese Münzen wirklich?
Moderator: Homer J. Simpson
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Offensichtlich handelt es sich um ein Spiel, zu dem die Römer Spielsteine beauchten, die von 1 bis 16 numeriert waren. Denkt daran, daß es noch keine Spielkarten gab! Solche Steine sind aus Ton, Knochen, Holz etc. bekannt, die Bronzestücke waren die LUXUSVERSION. Die haben einiges Geld gekostet, deshalb waren da auch die Köpfe der kaiserlichen Familie drauf. Nun kann man das mit einem Kartenspiel vergleichen, ich kann auch mit ganz normalen Karten Rommé spielen oder - als besonderer Partygag - mit Spielkarten mit nackten Frauen drauf. Und genau so was waren die Dinger, die heutzutage "Spintriae" heißen. Waren wahrscheinlich noch etwas teuerer als die Marken mit Kaiserköpfen drauf, und unpraktisch waren sie auch noch, denn man hat sie sicher nicht bei jedem Mitspieler gebrauhen können, und später sind viele als "Schweinkram" vernichtet worden. Heute kosten selbst schlechte Exemplare deutlich vierstellig
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Homer

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Zu diesem Thema sei mir ein Hinweis aus meinem anderen Sammelgebiet gestattet: Auch die Chinesen waren in diesem Punkte keineswegs so zimperlich wie wir modernen Europäer. Von ihnen wurde den Abbildungen des lebenspendenden Geschlechtsaktes auf Amuletten ursprünglich die Kraft zur Neutralisierung der dunklen Yin-Mächte zugeschrieben. In der hierbei stattfindenden Vereinigung von Yin und Yang sah man ein Symbol für die Harmonie zwischen Himmel und Erde. Da diese spezielle Art von Amuletten in der westlichen Welt bei Sammlern erotischer Kunst auf ein außerordentliches Interesse stieß, hat man besonders in Taiwan und Hongkong versucht, durch massenhafte Neuanfertigungen von teilweise sogar ansprechender Qualität der Nachfrage gerecht zu werden. Alte Originale sind damit eher selten und werden wie auch die sogenannten Spintrien aus dem alten Rom kaum noch angeboten.
Hier die Scans zweier Neuanfertigung nach alten Vorlagen.
Gruß
chinamul
Hier die Scans zweier Neuanfertigung nach alten Vorlagen.
Gruß
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Nil tam difficile est, quin quaerendo investigari possit
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