Klebende Münzen
Moderator: Homer J. Simpson
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Klebende Münzen
Guten Morgen,
mein letzter Kauf brachte mir zwei ganz nette Provinziale (einmal Neapolis, einmal Bostra, siehe Bilder) ein. Schon beim Kauf war mir klar, dass sie wohl entpatiniert und dann mit Plaka-Farben oder Ähnlichem malträtiert worden waren. Entsprechend günstig waren sie.
Als sie nun bei mir ankamen, klebten sie zu meiner Überraschung (ich hab' schon einiges an Münzen in der Hand gehabt - klebend ist neu). Es fühlt sich ähnlich an wie nicht ganz fertig getrockneter Lack, aber auch einige Stunden an der frischen Luft und ein Bad nebst leichter Zahnbürstenbereibung führten zu keiner Änderung. An den Kanten waren zunächst sogar relativ dicke Anlagerungen dessen, was der Angelsachse als "goo" bezeichnen würde - eine Masse aus grüner Farbe und Kleb, die mit dem Fingernabel entfernbar ist.
Daher nun zur Farbe: Kennt jemand die Masse, die zu dieser doch recht ekligen Haptik führt oder führen könnte - und habt Ihr eine Idee, mit welchen Bestandteilen meines Chemiebaukastens ich sie (am besten einschließlich der künstlichen Farbgebung) wieder los werde.
Viele Grüße & Merci
Thilo
mein letzter Kauf brachte mir zwei ganz nette Provinziale (einmal Neapolis, einmal Bostra, siehe Bilder) ein. Schon beim Kauf war mir klar, dass sie wohl entpatiniert und dann mit Plaka-Farben oder Ähnlichem malträtiert worden waren. Entsprechend günstig waren sie.
Als sie nun bei mir ankamen, klebten sie zu meiner Überraschung (ich hab' schon einiges an Münzen in der Hand gehabt - klebend ist neu). Es fühlt sich ähnlich an wie nicht ganz fertig getrockneter Lack, aber auch einige Stunden an der frischen Luft und ein Bad nebst leichter Zahnbürstenbereibung führten zu keiner Änderung. An den Kanten waren zunächst sogar relativ dicke Anlagerungen dessen, was der Angelsachse als "goo" bezeichnen würde - eine Masse aus grüner Farbe und Kleb, die mit dem Fingernabel entfernbar ist.
Daher nun zur Farbe: Kennt jemand die Masse, die zu dieser doch recht ekligen Haptik führt oder führen könnte - und habt Ihr eine Idee, mit welchen Bestandteilen meines Chemiebaukastens ich sie (am besten einschließlich der künstlichen Farbgebung) wieder los werde.
Viele Grüße & Merci
Thilo
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Re: Klebende Münzen
Es könnte sein, dass die nach dem Entpatinieren ein paar Jahrzehnte in einem billigen, weichmacherhaltigen Album steckten... Solche Münzen kleben oft.
Ich würde sie zuerst mal in Aceton einlegen, das hilf in zahlreichen Fällen.
MR
Ich würde sie zuerst mal in Aceton einlegen, das hilf in zahlreichen Fällen.
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- Reinhard Wien (Sa 04.05.24 08:38) • andi89 (Sa 04.05.24 08:39) • Furius (Sa 04.05.24 18:05)
Immerhin ist es vorstellbar, dass wir vielleicht genug Verstand besitzen, um,
wenn nicht ganz vom Kriegführen abzulassen, uns wenigstens so vernünftig zu benehmen wie unsere Vorfahren im achtzehnten Jahrhundert. (A.H. 1949)
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Re: Klebende Münzen
Versuch macht kluch ...
Ich würde polar (Isopropanol oder Spiritus) anfangen, mich zu Aceton vorarbeiten und unpolar mit Testbenzin enden.
Viel Erfolg. Und berichte bitte, was wie geholfen hat.

Ich würde polar (Isopropanol oder Spiritus) anfangen, mich zu Aceton vorarbeiten und unpolar mit Testbenzin enden.
Viel Erfolg. Und berichte bitte, was wie geholfen hat.
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Re: Klebende Münzen
Klingt plausibel. Der sich auflösende Kunststoff hat sich auf der Münze abgelagert.Numis-Student hat geschrieben: ↑Sa 04.05.24 08:36Es könnte sein, dass die nach dem Entpatinieren ein paar Jahrzehnte in einem billigen, weichmacherhaltigen Album steckten...
MR

Jetzt weiß ich und eigentlich habe ich es immer schon geahnt, dass ich auch in Zukunft das Mineralwasser in Glasflaschen heim bringen werde. (In südlichen Ländern nicht immer möglich.)
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- Furius (Sa 04.05.24 18:06)
Mancher sieht nur das Blumenbeet, aber nicht den Spaten.
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Re: Klebende Münzen
Das Problem mit den schmierigen grünlichen Belägen tritt leider regelmäßig bei in Weich-PVC-Alben gelagerten Münzen auf. Hierdurch sind schon große Sammlungen nahezu vernichtet worden. Verantwortlich für den Zersetzungsprozess auf den Münzoberflächen sind die dem PVC beigemengten sogen. Weichmacher.
Gruß
Tilos
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Tilos
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Re: Klebende Münzen
Ja, ist mir bekannt. Aber dass die Münzen regelrecht "plastiniert" werden und die Rückstände des sich zersetzenden Kunststoffs fühlbar sind und anhaften, ist wieder eine eigene Dimension.
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Re: Klebende Münzen
Plastiniert werden sie nicht sein, aber es entsteht tatsächlich ein fühlbar schmieriger Film mit einem typischen Geruch. Die Schmiere lässt sich i.d.R. abwischen und mit organ. Lösemitteln entfernen. Die Oberflächen der Münzen zeigen dann oft unschöne Flecken gelegentlich sogar leichte Korrosionsbilder.
: Die hier erkennbare grüne Farbe muss nicht zwingend durch das Weich-PVC entstanden sein. Evtl. sind hier gleich zwei problematische Fragestellungen zusammen gekommen.
: Die hier erkennbare grüne Farbe muss nicht zwingend durch das Weich-PVC entstanden sein. Evtl. sind hier gleich zwei problematische Fragestellungen zusammen gekommen.
Zuletzt geändert von tilos am Sa 04.05.24 17:19, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Klebende Münzen
Die Anführungszeichen standen nicht zufällig da. 
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Re: Klebende Münzen
Euch Allen erst einmal herzlichen Dank. Aceton hat dann letztlich geholfen, sowohl die Klebemasse als auch das Grünzeug sind weg. Gerade letzteres war z.T. recht dick, so dass ich von einer absichtlichen Aufbringung ausgehen würde.
Der bostrenischen Münze tat das ganze gut, sie ist jetzt eben ein blankes Stück AE, wobei der Avers nach wie vor etwas dunkle Patina hat. Die Münze aus Nablus ist hingegen eine ziemliche Ruine zumal das messingartige Metall (mehr als nur) blank ist und da zumindest mal Korrosion dran war - ob sie noch aktiv ist, werde ich beobachten. Bilder folgen, wenn ich sie endlich mache
.
Der bostrenischen Münze tat das ganze gut, sie ist jetzt eben ein blankes Stück AE, wobei der Avers nach wie vor etwas dunkle Patina hat. Die Münze aus Nablus ist hingegen eine ziemliche Ruine zumal das messingartige Metall (mehr als nur) blank ist und da zumindest mal Korrosion dran war - ob sie noch aktiv ist, werde ich beobachten. Bilder folgen, wenn ich sie endlich mache

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Re: Klebende Münzen
Ja, wäre wirklich interessant, wie eine solche Münze nach der Reinigung aussieht. Früher habe ich Stücke mit dieser Oberfläche gar nicht so selten gesehen. Ich war damals immer von beabsichtigter wenn auch missglückter "Verschönerung" ausgegangen, manche kochten ja auch ihre Münzen in Schuhpasta (versetzt mit aufgelösten grünen Wachsmalstiften) um eine Patinierung vorzutäuschen. Hier habe ich gelernt, dass diese Oberfläche durch die lange Lagerung in billigen Kunststoffalben entstanden sein dürfte.Furius hat geschrieben: ↑Mo 06.05.24 10:02Euch Allen erst einmal herzlichen Dank. Aceton hat dann letztlich geholfen, sowohl die Klebemasse als auch das Grünzeug sind weg. Gerade letzteres war z.T. recht dick, so dass ich von einer absichtlichen Aufbringung ausgehen würde.
Bilder folgen, wenn ich sie endlich mache.
Bin auf die Bilder gespannt.
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