Dreifachprägung?

Alles was so unter den Römern geprägt wurde.

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Peter43
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Dreifachprägung?

Beitrag von Peter43 » Mo 12.05.08 19:58

Hallo!

Hier habe ich eine Münze, mit der ich nicht klar komme. Es findet sich eine Doppelprägung der Vs., aber die erklärt nicht alles. Evtl. eine Dreifachprägung?

Moesia inferior, Nikopolis ad Istrum, Gordian III., 238-244
AE 29, 12.54g
Av.: AVT.K.M.ANT - GORDIANOC.AVG.
Büste, drapiert und cürassiert, von hinten gesehen, belorbeert, n.r.
Rv.: VP CAB MODECT - OV - NIKOPOLITWN PROC IC
im re Feld untereinander T/R/O/N, WN und PR ligiert
Serapis, bärtig, in Himation und mit Kalathos, frontal stehend, Kopf
n.l., hat die Rechte erhoben und hält im li Arm Kleiderbausch und
schräg ein langes Szepter.
Rs. AMNG I/1, 2043 (wie #1 Löbbecke); Vs. AMNG 2045; Varbanov
(engl.) 4226
gut S bis fast SS

Kann mir jemand mehr sagen zu dieser Mehrfachprägung?

Mit freundlichem Gruß
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nikopolis_gordianIII_AMNG2043var(rev)_triplestruck.jpg
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Beitrag von Pscipio » Mo 12.05.08 22:48

Ich sehe da einen einfachen (wenn auch ziemlich heftigen) Doppelschlag.

Gruss, Pscipio
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Beitrag von Peter43 » Mo 12.05.08 22:58

Danke, Lars! Aber was ist mit dem blau gekenzeichneten Areal?
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nikopolis_gordianIII_blau.jpg
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Beitrag von Pscipio » Mo 12.05.08 23:08

Ich sehe da nichts spezielles. Ich habe jetzt noch versucht, die Büsten mit Strahlenkronen (und Ohr) deutlicher einzuzeichnen. Rot&Violett gehören zusammen, Grün&Orange auch.

Gruss, Pscipio
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Beitrag von Peter43 » Mo 12.05.08 23:23

Thanks! Ich habe leider mit den Doppelschägen so meine Schwierigkeiten.

Mit freundlichem Gruß
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Beitrag von richard55-47 » Di 13.05.08 13:07

Ich bin nicht der Meinung von Lars.
Nach seiner Meinung ist der grüne Doppelschlag links erhaben, rechts im Hintergrund, bei dem roten ist es umgekehrt. Das halte ich für ausgeschlossen.
do ut des.

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Beitrag von Pscipio » Di 13.05.08 13:18

Das links "erhabene" ist deshalb sichtbar, weil dort der Stempel inkus war, rechts hingegen war er es nicht, dort zerdrückte das rechte Feld des Stempels den ursprünglich geprägten Kopf fast vollständig. Ein normales Phänomen, dass man bei Doppelschlägen und Überprägungen oft begegnet, siehe z.B. http://www.vcoins.com/ancient/ruttenwie ... oduct=1429 Bei dieser Münze ist auf der Rückseite das Abbild der ursprünglichen Prägung, der Sol, auch erhaben erkennbar, eben weil der Stempel beim zweiten Schlag dort erhaben war, so dass es die ursprüngliche Prägung nicht zerstörte. Gleiches, wenn auch weniger deutlich, auf der Vorderseite, wo man noch die Strahlenkrone des Victorinus erkennt.

Gruss, Pscipio
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Beitrag von Peter43 » Mi 21.05.08 23:59

Hallo Lars!

Ich habe mir Deine Zeichnungen jetzt wieder und immer wieder angesehen. Und ich finde, Deine Theorie erklärt nicht, warum der Bezirk zwischen grün und rot am Hinterkopf ebenfalls zerdrückt ist, obwohl doch der Stempel beim 2.Schlag in diesem Bereich inkus ist. Mit anderen Worten, in diesem Bereich kann kein inkuser Teil des Stempels wirksam gewesen sein!

Wir haben doch 2 zerdrückte Gebiete: Vor dem Gesicht und am Hinterkopf. Das Gebiet vor dem Gesicht kann gut durch den Doppelschag erklärt werden. Doch fehlt dann immer noch die Erklärung für die zerdrückte Fläche am Hinterkopf!

Mit freundlichem Gruß
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Beitrag von Pscipio » Do 22.05.08 00:11

Das ist kein zerdrücktes Gebiet sondern eine Prägeschwäche weil der 2. Schlag dort nicht stark genug war, um die Münze zu prägen - siehe Zeichnung als Querschnitt: grün der erste Schlag, rot der zweite. Wo sie sich überschneiden (blauer Kreis) bleibt ein leerer Raum, weil dort das Inkusum des Kopfes im Stempel beim 2. Schlag zu hoch ist. Was wir dort sehen ist also noch ein Teil des linken Feldes der ersten Prägung. Nur am Rand, wo das Inkusum weniger hoch ist, dringt die 2. Prägung durch, so dass wir den Rand des Kopfes plus das Feld daneben sehen.

Gruss, Pscipio
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