Antike Münze?

Alles was so unter den Römern geprägt wurde.

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steiermark
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Antike Münze?

Beitrag von steiermark » Fr 13.02.09 19:59

Hallo,

habe in einem Münzlot diese antike Münze gefunden. Kenn mich da allerdings absolut nicht aus. Kann das jemand zuordnen?

Durchmesser: ca. 25mm
Material: Bronze?

Entziffern kann ich nicht wirklich was, es scheint als stünde groß "SC" drauf (Sport-Club kann das aber net heißen, oder? :lol: ). Und am Rand: ...ECILI...

Auf der Rückseite kann man gar nix mehr erkennen.

Danke!
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Chippi
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Beitrag von Chippi » Fr 13.02.09 20:34

Sieht wie ein Münzmeister-As des Augustus aus:
http://www.wildwinds.com/coins/bigpic.c ... tus/i.html .

Gruß Chippi
Wurzel hat geschrieben:@ Chippi: Wirklich gute Arbeit! Hiermit wirst du zum Byzantiner ehrenhalber ernannt! ;-)
Münz-Goofy hat geschrieben: Hallo Chippi, wenn du... kannst, wirst Du zusätzlich zum "Ottomanen ehrenhalber" ernannt.

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Beitrag von steiermark » Sa 14.02.09 14:39

Danke für den Link.

Das könnte sie sein. Allerdings: bei meiner ist die Umschrift nicht an der gleichen Stelle wie beim anderen Beispiel (das kleine C rechts vom großen C ist bei mir fast zur gänze über dem großen C, beim anderen Beispiel ist es deutlich tiefer). Wie wurden diese Münzen geprägt bzw. wurden die überhaupt geprägt? Oder wurden die gegossen?

Und was kann ich jetzt mit der Münze machen?
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areich
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Beitrag von areich » Sa 14.02.09 15:52

Die wurden per Hand geprägt und die Stempel per Hand geschnitzt.
Da sind solche Abweichungen ganz normal und ohne Bedeutung.
Bei solchen Münzen wurde eine Vielzahl von Stempeln benutzt, die alle etwas anders aussehen. Online ein Bild von einer Münze zu finden, wo einer oder gar beide Stempel identisch sind ist praktisch sinnlos.

Bei einigen Provinzmünzstätten ist es ganz anders, weil die VIEL kleinere
Auflagen geprägt haben, da gibt es von einem Typ oft nur wenige, manchmal nur ein Paar Stempel.

Was Du damit machen sollst, kann ich nicht sagen.
Der Zustand ist leider sehr schlecht, sieht aus, als wenn die ganz brutal gereinigt wurde, dadurch ist sie, finanziell gesehen, völlig wertlos.
Bei Ebay kannst Du mit Glück 1-2€ dafür bekommen.

Andreas

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Beitrag von steiermark » Sa 14.02.09 16:20

Okay, vielen Dank! Dachte ich mir fast, das mit dem Handprägen...

Naja, verkaufen werd ich sie nicht. Hab ich halt in meiner 20.Jhdt.-Sammlung eine "etwas" ältere Münze dabei, auch net schlecht.

Gibts von solch antiken Münzen eigentlich Zahlen, wieviele davon ungefähr geprägt wurden?

Und welche "Währung" bzw. welchen Nominalwert hat diese Münze jetzt eigentlich?
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Beitrag von soggi » Sa 14.02.09 17:24

Bei antiken Münzen muß man etwas umdenken...das ist nicht so wie bei Münzen des 20. Jh. - areich hat da schon ein paar Infos in die Richtung gegeben. Soweit ich weiß gibt es keine Auflagenzahlen in dem Sinne. Es gibt auch keine Kataloge in denen explizite Bewertungen drin stehen, weil das eh keinen Sinn machen würde...eben weil es ein und die selbe Münze mit zig unterschiedlichen Stempeln und mit zig Arten von Patina gibt...da kann es schonmal sein, daß ein richtig gut erhaltenes Stück aufgrund einer richtig schönen Patina das mehrfache der gleichen Münze mit einer nicht so schönen Patina bringt.

Gruß
soggi
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Beitrag von taurisker » So 15.02.09 16:24

steiermark hat geschrieben: Und welche "Währung" bzw. welchen Nominalwert hat diese Münze jetzt eigentlich?
... das Nominal deiner Münze nennt sich "As" (von lat. Aes für Bronze) ... die römischen Nominale lauten:

Aureus
Antoninian (Doppeldenar eingeführt von Caracalla)
Denar
Sesterz
Dupondius
As (Grundeinheit)
Semis
(Quadrans)

1 Aureus = 12,5 Antoninian = 25 Denar = 100 Sesterz = 200 Dupondius = 400 As = 800 Semis

Bei den Gewichten gilt nach der Münzreform des Augustus 22 vuZ. folgendes System:

Aureus 1/42 Pfund oder ca. 7,42g Gold (Teilung 25 Denar)
Denar 1/84 Pfund oder 3,89g Silber (Teilung 16 As)
Sesterz 1 Unze oder 27g Messing (Teilung 4 As)
Dupondius 5/10 Unze oder 13,64g Messing (Teilung 2 As)
As 4/10 Unze oder 10,92g Kupfer/Bronze (Grundeinheit)
Semis 2/10 Unze oder 5,40g Kupfer (Teilung 1/2 As)
Quadrans 1/10 Unze oder 2,70g Kupfer (Teilung 1/4 As)

Ich verschiebe den thread mal in das richtige Unterforum Römer.

Gruß
taurisker

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Beitrag von steiermark » So 15.02.09 20:48

Danke für die Infos.

Klingt jedenfalls alles sehr komplex bei diesen Römern. Da bleib ich wohl (vorerst) lieber bei meinen 20.Jhd-Münzen...
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Beitrag von areich » So 15.02.09 21:57

Aber das ist doch das Tolle daran!

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Homer J. Simpson
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Beitrag von Homer J. Simpson » So 15.02.09 22:05

Übrigens, mit dem Legendenfragment ...AECILI... kann man die Münze ganz gut zuordnen; das ist ein As, das auf der anderen Seite den Kopf des Augustus nach re. oder nach li. zeigt (gibt es bei diesem Typ beides), auf dieser Seite ein großes SC für Senatus Consulto ([geprägt] mit Zustimmung des Senates), darum M MAECILIUS TULLUS IIIVIR AAAFF; also eine Münze, die der Münzmeister Marcus Maecilius Tullus im Jahre 7 v.Chr. für Augustus prägen ließ.

Homer
Wo is'n des Hirn? --- Do, wo's hiig'hört! --- Des glaab' i ned!

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