"D" ?

Alles was so unter den Römern geprägt wurde.

Moderator: Homer J. Simpson

Antworten
Pipin
Beiträge: 1604
Registriert: Fr 27.02.09 16:32
Hat sich bedankt: 1 Mal
Danksagung erhalten: 1 Mal

"D" ?

Beitrag von Pipin » So 04.07.10 19:53

Hallo Leute,

Auf diesem Fel Temp Revers sehe ich einen "D", Kann mir vielleicht einer erklären für was dieser Buchstabe da steht?
Habe auch schon mit I, M, A gesehen, hat das etwas mit dem Stempelschneider zu tun?
Bin Laïe und stelle mir schon lange diese Frage, schön wenn mich Jemand aufklären konnte.
Im Voraus besten Dank.
Grüsse

Pipin
Dateianhänge
d.jpg

Benutzeravatar
quisquam
Beiträge: 4555
Registriert: Mo 12.09.05 17:22
Wohnort: Rheinland
Hat sich bedankt: 8 Mal
Danksagung erhalten: 7 Mal

Re: "D" ?

Beitrag von quisquam » So 04.07.10 20:27

Hallo Pipin,
mit diesen Zeichen hat man die verschiedenen Münzausgaben gekennzeichnet. Genaueres weiß man wohl nicht und man kann nur spekulieren, warum man ausgerechnet diese Buchstaben gewählt hat.

Ich verstehe dies, ebenfalls etwas spekulativ, auch als eine frühe Form der Qualitätssicherung. Traten Probleme auf, so konnte man anhand dieser Zeichen zurückverfolgen, wer für die Prägung verantwortlich war. Dazu musste man in diesem Fall dann nur schauen, wer in der Münzstätte Arles in der 2. Werkstatt die Ausgabe mit dem D produzierte.

Grüße, Stefan
Eigentlich sammle ich nicht Münzen, sondern das Wissen darüber.

Benutzeravatar
helcaraxe
Beiträge: 3331
Registriert: So 16.07.06 10:33
Wohnort: Nürnberg und Heidelberg
Hat sich bedankt: 0
Danksagung erhalten: 1 Mal
Kontaktdaten:

Re: "D" ?

Beitrag von helcaraxe » So 04.07.10 20:54

Das korrekte Zitat ist übrigens RIC VIII, Arles 215.

Das D ist wahrscheinlich als Emissionskennzeichen zu lesen, wie quisquam schon erwähnt hat. Nach welcher Logik diese Zeichen vergeben wurden, entzieht sich meistens unserer Kenntnis.
Viele Grüße
helcaraxe
________________

[i]Höflichkeit ist wie ein Luftkissen: Es mag zwar nichts drin sein, aber sie mildert die Stöße des Lebens.[/i] -- Arthur Schopenhauer

Pipin
Beiträge: 1604
Registriert: Fr 27.02.09 16:32
Hat sich bedankt: 1 Mal
Danksagung erhalten: 1 Mal

Re: "D" ?

Beitrag von Pipin » Mo 05.07.10 09:32

Hallo Leute,

Herzlichen Dank an Euch Beide für die Aufklärung.
Eine schöne Woche wünsche ich noch.
Liebe Grüsse

Pipin

Anubix2
Beiträge: 20
Registriert: Fr 07.08.09 20:59
Wohnort: Nürnberg
Hat sich bedankt: 0
Danksagung erhalten: 0

Re: "D" ?

Beitrag von Anubix2 » Mo 12.07.10 08:02

Oder die Münze wurde in München geprägt ? :D

Nein im Ernst - könnte eine Emmisionszeichen oder die Kennzeichnung des Münzmeisters sein ...

Lg
Marcus

Benutzeravatar
Arminius
Beiträge: 957
Registriert: Di 30.05.06 14:55
Wohnort: zu Hause
Hat sich bedankt: 3 Mal
Danksagung erhalten: 10 Mal
Kontaktdaten:

Re: "D" ?

Beitrag von Arminius » Mo 12.07.10 09:41

Auf einem spanischen Münzforum las ich mal die Theorie, diese Zeichen gäben das Verhältnis zur Rechengröße "denarius communis" wieder.

Hier der entsprechende original-Text mit einer Tabelle, die Jahr der Emission, Duchschnittsgewicht, Silbergehalt und Kennzeichnung angibt und die galoppierende Inflation widerspiegeln soll:
...............................................................
En lo referente a las letras o números que aparecen en este tipo de moneda en el reverso y anverso, se las llama marcas de valor y he leido en el catálogo de Salgado el siguiente razonamiento que me pareció bastante lógico.
Estas monedas, como sabemos, fueron perdiendo su contenido de plata e incluso reduciendose en tamaño con el correr de los años, aproximadamente de la siguiente forma:

AÑO PESO Cont. de plata Marca de valor
348-350 5.4 gr. 2.5% A=1
350-351 5.4 a 5.2gr 1%(?) II=2
351-352 5.2 a 4.7 gr. 1% (?) " gamma " or III = 3
352-353 4.5 gr. 0% "Delta"=4 or "·S·"=6
353-355 2.5 gr. 0% E=5
355-358 2.2 gr. 0% M=1000
(lamentablemente las tablas no salen como uno las escribe, espero que puedan entenderla)
Además en función de las marcas que aparecen en estas monedas, toma:
A ó I = 1 centenional = 100 denarios comunes
II = 2 = 200 denarios comunes
Gama ó III = 3 = 300 denarios comunes
Delta = 4 = 400 denarios comunes
E = 5 = 500 denarios comunes
·S· = 6 = 600 denarios comunes
M = 1000 denarios comunes
Acreditando las marcas de valor a revaluaciones que fueron sufriendo las monedas en función de la inflación reinante en ese período.
.............................................................

Von Münzen mit (weströmischer) Kennung D gingen dann 400 auf einen "Rechendenar"(??) .

Aber wie gesagt: nur eine Theorie.

:?:
Zuletzt geändert von Arminius am Mo 12.07.10 17:00, insgesamt 1-mal geändert.
meine Zahlungsmittel-Dateien

Ich lasse mich durch Ansichts- und Glaubensfragen nicht in einen Empörungsmodus bringen.

Pipin
Beiträge: 1604
Registriert: Fr 27.02.09 16:32
Hat sich bedankt: 1 Mal
Danksagung erhalten: 1 Mal

Re: "D" ?

Beitrag von Pipin » Mo 12.07.10 14:50

Danke Arminius für diese Erklärung
Grüsse

Pipin

Benutzeravatar
beachcomber
Beiträge: 10728
Registriert: Mi 13.07.05 19:53
Wohnort: portimão,portugal
Hat sich bedankt: 5 Mal
Danksagung erhalten: 155 Mal

Re: "D" ?

Beitrag von beachcomber » Mo 12.07.10 15:14

halte ich aber für ziemlich unwahrscheinlich!
die unterschiede in den gewichten sind einfach zu gering, um solch einen exorbitanten wertverfall auszudrücken.
grüsse
frank

n.......s
Hat sich bedankt: 0
Danksagung erhalten: 0

Re: "D" ?

Beitrag von n.......s » Mo 12.07.10 15:29

ich kann mir auch nur schwer vorstellen, dass man bei den Bronzewinzlingen nur anhand einer "Wertzahl" deren "Nominal" festgemacht hat.
Das wäre sicher sehr sehr schwer vermittelbar gewesen- man stelle sich mal zwei gleich große Bronzewinzlingen mit unterschiedlichem Wert vor...
Und was war mit bereits verbrauchten / abgegriffenen Münzen, bei denen dieses Zeichen nicht oder nur schlecht erkennbar war?

Benutzeravatar
quisquam
Beiträge: 4555
Registriert: Mo 12.09.05 17:22
Wohnort: Rheinland
Hat sich bedankt: 8 Mal
Danksagung erhalten: 7 Mal

Re: "D" ?

Beitrag von quisquam » Mo 12.07.10 16:45

Es gibt sicherlich Beizeichen, die das Nominal bzw. ein Wertverhältnis angeben. Ich denke z. B. an das X/IIΓ auf IOVI CONSERVATORI-Folles oder das LXXII auf Reitersturz-Folles.

Die große Mehrheit der Beizeichen lässt sich aber meines Erachtens so nicht erklären.

Grüße, Stefan
Eigentlich sammle ich nicht Münzen, sondern das Wissen darüber.

Benutzeravatar
Submuntorium
Beiträge: 1073
Registriert: Di 12.05.09 09:29
Hat sich bedankt: 0
Danksagung erhalten: 0

Re: "D" ?

Beitrag von Submuntorium » Fr 16.07.10 18:16

Hier mal noch ein Beispiel für die Wertbezeichnung 12 1/2 denarii communes.Es müsste sich wohl um einen Radiatus handeln,also ein Teilstück des normalen Nummus/Follis der ja auf 25 denarii communes lautete.

AV: IMP C FL VAL CONSTANTINUS PF AUG
Büste des Constantin mit Strahlenkrone nach rechts (RDC)
RV: IOVI CONSERVATORI
Jupiter n.links
Münzstätte: Heraclea (SMHB) 2.Offizin

RIC VII Heraclea 51(R2) Kamp. 136.150
Dateianhänge
münze 046.jpg
münze 042.jpg
viele grüße,
Submuntorium

alexander20
Beiträge: 900
Registriert: So 02.09.07 21:44
Wohnort: Nordrhein-Westfalen
Hat sich bedankt: 0
Danksagung erhalten: 16 Mal

Re: "D" ?

Beitrag von alexander20 » Sa 17.07.10 10:52

Sehr geehrte Sammlerkollegen,

ich stimme da quisquam völlig zu. Es ist einfach so, dass die große Mehrheit der Beizeichen noch nicht wissenschaftlich geklärt sind und somit alles hierzu erstmal Vermutungen sind.Ich finde den Beitrag von Arminius doch sehr interssant. Es ist ein Erklärungsansatz, den ich hier so zum estenmal gehört habe.

Alexander20

Antworten

Wer ist online?

Mitglieder in diesem Forum: 0 Mitglieder und 19 Gäste