Billion-Tetradrachme des Elagabal

[emieg1]

Ich möchte diese Billion-Tetradrachme des Elagabal trotzdem hier nochmals zur Diskussion stellen, da ich bisher kein Zitat gefunden habe.

Scheinbar Antiochia, doch läuft hier die Rev-Legende DHMARC EX UPATOC TO B offensichtlich gegen den Uhrzeiger!

[Iulia]

Hallo Nummis: hier einige Hintergrundinformationen dazu:
Vor ungefähr 8 Jahren tauchte in Deutschland ein ganzer Fund von diesen Stücken auf. Man erzählte mir von mindestens 100 Exemplaren.
Typ 1: Dein Aversstempel kombiniert mit zwei Reversstempeln.
Typ 2: Zwei noch barbarisiertere Aversstempel kombiniert mit je einem Reversstempel.
Alle Münzen wie Deine mit stark reduziertem Silberanteil (bei Typ 2 war überhaupt kein Silberanteil mehr erkennbar)
Mögliche Erklärung: Zwischen 219 und 241 n. Chr. wurden keine regulären syrischen Tetradrachmen geprägt. So könnten diese Nachprägungen der letzten Tetradrachmen des Elagabal irregulär als Ersatz in der besagten zeitlichen Lücke hergestellt worden sein.
Grüße von Iulia

[emieg1]

Hallo Iulia,

vielen lieben Dank für deine Infos. Ich dachte mir schon, dass dieser Typ eher "irregulär" ist (und somit genau in mein Beuteschema passt).
Der Silberanteil meines Exemplares liegt auch ziemlich weit unten; und auf die Reinigung freue ich mich schon...

[emieg1]

Hier die Fotos nach einer unumgänglichen Reinigung:

[Uncia]

Hey Rainer,
toll gelungen...bitte verrate mal, wie du vorgegangen bist.
Rein mechanisch? Bei Billonmünzen hab ich immer meine Probleme mit der Reinigung

Grüße
Uncia

[emieg1]

Hallo Uncia... dankeschön!

Wenn Billionmünzen von ihrer Grundsubstanz massiv sind dh. die Oberfläche ist nicht porös, kann man sie ohne weiteres in Alufolie wickeln und in die Salzsäure werfen. Dies ist zwar die radikalste, aber gleichzeitig auch die gründlichste Reinigungsmethode. Und bei Münzen wie dieser hier, die nur partiell mit grünen Auflagen bedeckt, ansonsten aber "blank" sind, kommt für mich auch nur die Totalreinigung in Frage. Also da keine halben Sachen, entweder ganz oder gar nicht. Nach dem Säurebad und anschliessender Wässerung habe trotzdem noch einige Reste unter dem Stereomikroskop entfernen müssen. Für die Endbehandlung habe ich dann die Silberdrahtbürste vorsichtig kreisen lassen.

[Uncia]

Danke dir für die ausführliche Beschreibung
Dass man die Salzsäure-Methode auch für Billonmünzen anwenden kann, war mir bisher völlig unbekannt (hab es mir selbst bei Silber noch nicht getraut). Aber dein Beispiel zeigt es ja eindrucksvoll.
Ich werde das zu gegebener Zeit mal testen (natürlich auf eigene Gefahr)
Und eine Silberdrahtbürste kommt auf den Weihnachtswunschzettel

Gruß, Uncia

[areich]

Auf die hatte ich auch (aber zu niedrig) geboten, um zu sehen, wie man die noch reinigen kann. Ist ja echt gut geworden.

[emieg1]

Auf die hatte ich auch (aber zu niedrig) geboten, um zu sehen, wie man die noch reinigen kann. Ist ja echt gut geworden.

Gerade sehe ich, dass man hier noch ein stempelgleiches Exemplar bekommen kann ... wenn der Preis nicht jenseits von gut und böse wäre

http://www.vcoins.com/ancient/ancientco ... oduct=1832

[Laurentius]

Hab ich ja noch garnicht gesehen.

Wunderbar sieht der jetzt aus. Gut gemacht.

Grüße Laurentius