Wem fällt etwas auf?

Alles was so unter den Römern geprägt wurde.

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Wem fällt etwas auf?

Beitrag von einlieferer » Sa 11.08.12 00:29

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Re: Wem fällt etwas auf?

Beitrag von Numis-Student » Sa 11.08.12 00:46

das SEV sieht eigenartig aus... Broschier-/Lötspur ?
Immerhin ist es vorstellbar, dass wir vielleicht genug Verstand besitzen, um,
wenn nicht ganz vom Kriegführen abzulassen, uns wenigstens so vernünftig zu benehmen wie unsere Vorfahren im achtzehnten Jahrhundert. (A.H. 1949)

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Re: Wem fällt etwas auf?

Beitrag von Numis-Student » Sa 11.08.12 00:49

oder doch gelocht ? unter dem A von AVG und auf der Rs neben/über dem Strauss ganz links ?
Immerhin ist es vorstellbar, dass wir vielleicht genug Verstand besitzen, um,
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Re: Wem fällt etwas auf?

Beitrag von Invictus » Sa 11.08.12 06:35

Die Lunkern li. und re. des Halsabschnitts sowie hinter dem "SEVERVS" würde ich eher als auffälliges Merkmal deuten wollen.
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Re: Wem fällt etwas auf?

Beitrag von einlieferer » Sa 11.08.12 08:30

Könnten diese Lunker auf dem Avers am Ende doch von irgend etwas anderem (als Ihr wisst schon) herrühren?
Ich denke da an chemische Behandlung oder korrodierten Stempel.

Was mir Kopfzerbrechen bereitet, ist die Tatsache, dass man auf der Rückseite keine sieht.

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Re: Wem fällt etwas auf?

Beitrag von Invictus » Sa 11.08.12 09:42

Nach chemischen Reinigungen müssten wohl eher Löcher statt Erhebungen auf der Oberfläche zu sehen sein, aber Gold ist ja ohnehin wenig reaktiv. Korridierte Stempel kann man getrost ausschliessen, da die Römer bei ihren Goldmünzen immer die größte Sorgfalt walten ließen (die besten Stempelschneider werden wohl kaum minderwertigeres Matrizenmaterial zur Verfügung gestellt bekommen haben).
Und die Oberfläche einer Rückseite muss ja nicht zwangsläufig wie die Vorderseite aussehen.
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Re: Wem fällt etwas auf?

Beitrag von Pscipio » Sa 11.08.12 09:59

Rostige Stempel können auch bei Goldmünzen vorkommen, und das würde ich auch hier vermuten. Dass die Rückseite von einem frischen Stempel ist, spielt dabei keine Rolle.

Gruss, Pscipio
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Re: Wem fällt etwas auf?

Beitrag von beachcomber » Sa 11.08.12 10:03

welcher fälscher, der in der lage ist solch stilistisch perfekte stempel hinzubekommen, wäre wohl so blöd dann den stempel nicht so zu glätten,dass am ende ein perfektes produkt rauskommt? :wink:
grüsse
frank
p.s. lunker sind lufteinschlüsse die bei (schlechten) güssen auftreten,also kleine löcher an der oberfläche hinterlassen.hier hat es erhabene stellen!

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Re: Wem fällt etwas auf?

Beitrag von Invictus » Sa 11.08.12 10:21

Ich kann mir beim besten Willen nicht vorstellen, dass korridierte Stempel die Ursache sein sollen. Die Stempel waren doch in Gebrauch (korrosionshemmend) und lagen nicht monatelang in der Ecke herum (korrosionsfördernd). Außerdem hätten die Löcher in der Matrize schon recht tief sein müssen (siehe das Aureus-Bild) und das braucht seine Zeit.

Damit kein Mißverständnis aufkommt: ich behaupte nicht, dass das Stück eine Fälschung ist. :D Es geht nur um die Ursache der unebenen Oberflächenstruktur.
@Frank: Danke für den Hinweis!
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Re: Wem fällt etwas auf?

Beitrag von Pscipio » Sa 11.08.12 10:56

Geh mal auf www.acsearch.info und gib dort "die rust" ein, oder suche nach "Stempel rostig*". Rostige Stempel finden sich häufig, insbesondere bei griechischen Münzen, aber durchaus auch bei Römern. Gut beobachten lässt sich dies z.B. bei den Dekadrachmen aus Syrakus, die nun wirklich auch nicht gerade alltägliche Münzen waren, und trotzdem finden sich häufig Rostspuren - die Stempel waren wohl einfach zu wertvoll, um sie wegzuwerfen.

http://www.acsearch.info/record.html?id=582758
http://www.acsearch.info/record.html?id=576444

Ein normales Phänomen also, welches bei römischem Gold zwar seltener, aber nicht unbekannt ist.

Gruss, Pscipio
Nata vimpi curmi da.

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Re: Wem fällt etwas auf?

Beitrag von Invictus » Sa 11.08.12 11:21

Hallo Pscipio,
die Bilder der Au- und Ag-Dekadrachmen sind in der Tat sehr überzeugend.
Deshalb vielen Dank für dein hilfreiches statement! :D
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Re: Wem fällt etwas auf?

Beitrag von einlieferer » Sa 11.08.12 12:33

beachcomber hat geschrieben:p.s. lunker sind lufteinschlüsse die bei (schlechten) güssen auftreten,also kleine löcher an der oberfläche hinterlassen.hier hat es erhabene stellen!
Ich kenne eine Schleudergußfälschung mit einer Oberfläche, bei der die Lunker erhaben waren. Es hatte den Anschein, als kämen sie aus dem Material heraus. Was ist der Unterschied zu den Bläschen bei dem Aureus?
Zuletzt geändert von einlieferer am So 12.08.12 04:23, insgesamt 1-mal geändert.

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Re: Wem fällt etwas auf?

Beitrag von areich » Sa 11.08.12 13:31

Wenn es denn ein Guß wäre dann wäre er von so einer wahnsinnigen Qualität, daß solche Dinger (eben nicht Lunker aber wie nennt man die dann?) wohl nicht vorkämen. Auf dem Bild von Sixbid kann ich nichts davon erkennen, das ist zwar groß aber von schlechter Qualität.

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Re: Wem fällt etwas auf?

Beitrag von Invictus » Sa 11.08.12 14:01

Bei dem Postumus kann ich erhabene Bläschen auch nicht wirklich erkennen, nur Löcher

PS:
Wenn man verrostete Matrizen verwendet hat, so hieße das doch bei dem Severus im Klartext, dass der Stempel zwar zur Zeit der Decennalien geschnitten, aber erst Jahre später damit geprägt wurde. Es darf ja wohl davon ausgegangen werden, dass der Stempelschneider vorher den Untergrund plangeschliffen hat, bevor er zu gravieren anfing.
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Re: Wem fällt etwas auf?

Beitrag von einlieferer » Sa 11.08.12 16:20

Ich habe mehrere Ausschnitte eines größeren Fotos von dem Postumus mit angehängt. Das gesamte Foto möchte ich nicht posten, da es mir vom Auktionshaus zur Verfügung gestellt wurde.

Bei dem Stück handelt es sich ganz zweifellos um eine Schleudergußfälschung (eine gutgemachte wohlgemerkt, was ich zu meiner Ehrenrettung anmerken möchte. :wink: ) Das Stück hatte ich mit mehreren Experten durchgesprochen. Es sind keine Vertiefungen vorhanden, die Oberfläche ist an manchen Stellen eher leicht "grieselig". Es sieht so aus, als ob winzige Bläschen aus der Oberfläche herausquellen. An der zweiten Strahlenkrone sieht man im zweiten Bild von unten eine richtige große Blase.

Für mich sind die Bläschen auf beiden Münzen ähnlich. Allerdings bin ich nicht 100% davon überzeugt, dass es sich bei den Aureus um einen Fake handelt, da die Rückseite perfekt ist. Außerdem hätte sich ja der Fälscher die Mühe gemacht und die Bläschen auf der Vorderseite weggeglättet.

Deswegen meine Fragen:

1. Wenn solche Bläschen auf der Oberfläche vorhanden sind, ist dies dann nicht zwingend ein Grund ein Fake zu vermuten?
2. Wie unterscheiden sich Bläschen, die von einem "rust die" herrühren, von denen, die bei einem Schleuderguß verursacht werden?
3. Könnten die Bläschen beim Postumus evtl. von etwas ganz anderem herrühren? Ich denke an eine Oberflächenbehandlung nach dem Guss?
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