Bei diesem Denar des Elagabal (ähnlich RIC 91 und RSC 68a) hatte ich bisher rückseitig dem Jupiter ein Zepter zugeordnet, ohne jedoch genau hingeschaut zu haben; tatsächlich handelt es sich doch aber offenbar um einen Speer.
Interessanterweise kann ich eine solche "Speervariante" in keinem Zitierwerk finden, selbst nicht im doch sonst recht gründlichen Saeby (RSC). Logisch, daß mich nun die Neugier plagt, zu wissen, wie es um die Verbreitung dieser Variante bestellt ist (zB."reka Devnia" oder größere Museen).
Für Euer Detailwissen wäre sehr dankbar
mit besten Grüßen
drake
Jupiter mit Speer oder Zepter?
Moderator: Homer J. Simpson
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Jupiter mit Speer oder Zepter?
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Re: Jupiter mit Speer oder Zepter?
Noch immer maßgebend ist hier übrigens der Aufsatz von Andreas Alföldi aus dem Jahre 1959:
Hasta - Summa Imperii:
The Spear as Embodiment of Sovereignty in Rome
Grüße
Zwerg
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Re: Jupiter mit Speer oder Zepter?
Speer mit halber Spitze (Widerhaken nur rechts) kommt in diesem Typ ziemlich oft vor, z.B. Sammlung Roth 433 (Antoninian) und 434 (Denar mit zwei Feldzeichen hinter Jupiter); Eauze 289 (Denar wie deiner mit nur einem Feldzeichen).
Ähnlich, aber halbe Spitze mit Widerhaken nur links, BMC Taf. 87.18 (Antoninian).
Einen Speer mit beidseitiger Spitze habe ich sonst noch nicht notiert, aber ich habe für Elagabals Silber nur zwei Sammlungen, Wien und Oxford, besichtigt. Im Reka Devnia Bericht wurden solche Einzelheiten nicht beschrieben.
Ähnlich, aber halbe Spitze mit Widerhaken nur links, BMC Taf. 87.18 (Antoninian).
Einen Speer mit beidseitiger Spitze habe ich sonst noch nicht notiert, aber ich habe für Elagabals Silber nur zwei Sammlungen, Wien und Oxford, besichtigt. Im Reka Devnia Bericht wurden solche Einzelheiten nicht beschrieben.
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Re: Jupiter mit Speer oder Zepter?
Herzlichen Dank, Curtis, für die Recherche.
Berücksichtigt man neben Deiner Aussage noch das Fehlen dieser Type (mit Speer statt mit Lanze) in allen bekannten Zitierwerken, dann geht man sicher nicht fehl, von großer Seltenheit zu sprechen. Und wenn es sich auch bildlich betrachtet, um eine nur unerhebliche Abweichung handelt, sollte man doch von einer eigenständigen Type sprechen können, ist doch der Speer völlig eindeutig und komplett als solcher zu erkennen. Egal auch, ob es sich um ein Versehen des Graveurs handelt, oder Absicht (bzw. im Auftrag des Vorgesetzten gehandelt). Betrachtet man auch die Exemplare mit nur einseitigem Widerhaken im Komplex, drängt sich der Schluß auf, es könne bei diesen der Graveur bereits nach einem Haken den Fehler bemerkt, dann der Stempel dennoch ohne 2. Haken fertiggestellt worden sein und wegen Geringfügigkeit die Endkontrolle ohne Beanstandung passiert haben. Fehlschnitte mit doppeltem Widerhaken könnten generell zurückgewiesen worden sein (bis auf diesen einen oder ganz wenige). Aber das gehört in den Bereich "Spekulatius" .....
Dank auch Dir, Zwerg, für die Empfehlung der Alföldi-Literatur, die ich leider nicht besitze .....
Grüße von
drake
Berücksichtigt man neben Deiner Aussage noch das Fehlen dieser Type (mit Speer statt mit Lanze) in allen bekannten Zitierwerken, dann geht man sicher nicht fehl, von großer Seltenheit zu sprechen. Und wenn es sich auch bildlich betrachtet, um eine nur unerhebliche Abweichung handelt, sollte man doch von einer eigenständigen Type sprechen können, ist doch der Speer völlig eindeutig und komplett als solcher zu erkennen. Egal auch, ob es sich um ein Versehen des Graveurs handelt, oder Absicht (bzw. im Auftrag des Vorgesetzten gehandelt). Betrachtet man auch die Exemplare mit nur einseitigem Widerhaken im Komplex, drängt sich der Schluß auf, es könne bei diesen der Graveur bereits nach einem Haken den Fehler bemerkt, dann der Stempel dennoch ohne 2. Haken fertiggestellt worden sein und wegen Geringfügigkeit die Endkontrolle ohne Beanstandung passiert haben. Fehlschnitte mit doppeltem Widerhaken könnten generell zurückgewiesen worden sein (bis auf diesen einen oder ganz wenige). Aber das gehört in den Bereich "Spekulatius" .....
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