Ein Rätsel...

Alles was so unter den Römern geprägt wurde.

Moderator: Homer J. Simpson

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tresviri
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Ein Rätsel...

Beitrag von tresviri » Mo 19.01.04 14:21

In Byzanz eröffnet petzlaff die Rätsel schon mit "Liebe Gemeinde"! :wink:
Ehe wir mit "Brüder und Schwestern..." weiterfahren, eröffnen wir passend zum letzten Rätsel lieber mit:

"Freunde, Römer!"

Sei's Zufall, sei's Absicht, sei's – wie hier – beides: Manche Menschen scheinen eine Vorliebe für bestimmte Monate zu haben.
So der, nach dem wir fragen wollen, für den Januar. Was fällt Euch denn so aus seinem Leben ein zum:

11. I.
17. I.
19. I. (2x)
23. I. (oder schon 22. I.?)

Diese Fragen sind nun ja fast schon beleidigend für die bisher bewiesene Findigkeit, daher ein kleiner, aber gemeiner Nachschlag:

Am 26. I. seines 2. Regierungsjahres nahm der Gefragte Stellung zu einer Frage, die vielleicht manche in diesem Forum betreffen könnte...
Wozu denn? Und was entschied er denn?
(Ergänzend / erweiternd / verschärfend gab es dann noch was am 19. II. des 14. Jahres. Was?)

Fröhliches Suchen
IIIviri

Iotapianus
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Beitrag von Iotapianus » Mo 19.01.04 17:29

Theodosius I.
11. I. 346 oder 347 geboren
17. I. 395 gestorben
19. I. (2x) 379 Proklamation zum Augustus; 383 anlässlich des 4. Jahretages (Quinquennalia) Proklamation seines Sohnes Arcadius zum Co-Augustus
23. I. (oder schon 22. I.?) 393 Proklamation seines jüngeren Sohnes Honorius zum Co-Augustus, damit Voraussetzung für die endgültige Reichsteilung
26. I. seines 2. Regierungsjahres (also 380) weiß ich nicht; am 26.II. war das Religionsedikt zur Durchsetzung des Christentums als Staatsreligion
19. II. des 14. Jahres (also 392): ich passe

Iotapianus

tresviri
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Beitrag von tresviri » Mo 19.01.04 21:50

Lieber iotapianus,

dass die Fragen 1-4 für Dich und Deinesgleichen keine wirkliche Herausforderung sein können, haben wir schon gewusst. Da stimmt natürlich auch alles!

Aber dann gibt es ja noch diese ganz kleine Gemeinheit...
(Übrigens: 26. I. ist kein Tippfehler! Wir meinen nicht das Religionsedikt für die Brüder und Schwestern in XP!)

Freundlichst
IIIviri

Iotapianus
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Beitrag von Iotapianus » Di 20.01.04 09:32

Danke für die Blumen...

Aber meine Weisheit wird hier zu Schanden; das späte 4. Jahrhundert ist auch nicht mehr meine Spezialstrecke. Ich bin sehr gespannt auf die Auflösung, zu der ich nichts mehr beitragen kann :oops:

Iotapianus

secundus
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Beitrag von secundus » Di 20.01.04 20:39

Die noch offenen Fragen beantwortet der Codex Theodosianus (Hrsg. Theodosius II):

CTh.10.19.12 Imppp. valentinianus, theodosius et arcadius aaa. romulo comiti sacrarum largitionum.
Per annos singulos septeni per hominem scripuli largitionibus inferantur ab aurilegulis non solum in pontica dioecesi, verum etiam in asiana.
dat. xi kal. mart. constantinopoli arcadio a. ii et rufino conss. (392 febr. 19).

Leider offentbart er auch meine Bildungslücken. Es Könnte sich um ein Edikt handeln mit dem die Einwohner in Pontica und Asien zur Abgabe von 7 Skrupeln (?) pro Jahr verpflichtet werden oder um etwas ähnliches oder auch etwas ganz anderes :D

Dann haben wir da noch:
E7/1/3. CTh 10.18.2. (ad populum urbis Constantinopolitanae d. 26/25/28/22 Jan 380 Thessalonica) Quisquis thesauros et condita ab ignotis (incognitis H) dominis tempore vetustiore monilia (mobilia HGE Pith.) quolibet casu (causa N) reppererit (repperit S), suae vindicet potestati neque (ne S) calumniae formidinem fiscali aut privato nomine ullis deferentibus pertimescat; non metalli qualitas, non repperti modus sub aliquod (a. EPML Pith. aliquo VHNGOCS) periculum (periculo HGES Pith.) quaestionis incurrat (occurrat Pith.). 1. In hac tamen naturali aequitate animadvertimus quoddam temperamentum adhibendum, ut, si cui (cui Goth. quid Brev. cui quid Momm.app.) in solo proprio huiusmodi contigerit, integro id iure praesumat; cui (cui Hänel qui libri quid Pith.) in alieno, in quartam reppertorum partem eum qui loci dominus fuerit admittat. Nec tamen per hanc licentiam quisquam aut aliena effodiat aut in locis non sui iuris per famam suspecta rimetur.

Zur Übersetzung reiche ich den Stab weiter an...

tresviri
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Beitrag von tresviri » Mi 21.01.04 15:42

Lieber secundus!

BRAVO!
Die Quelle mit den Rechtshinweisen für die Schatzsucher-Fraktion hast Du gefunden!
Jetzt wäre nur noch zu klären: Was hat er denn verordnet?

Aber darauf kommt sicher auch noch jemand.

Freundlichst
IIIviri

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Beitrag von tresviri » Do 29.01.04 12:43

Der Eindruck, niemand wolle sich an die Übersetzung machen, trügt wohl nicht ganz...

Also: Was hat Theodosius verordnet?

Ein nur zu bekanntes Thema war auch ihm nicht fremd:
"Aus der angespannten Finanzlage und der sinkenden Steuermoral erklärt sich vor allem, daß wir eine Reihe von Verordnungen des Theodosius zur Steuerhebung und zur Eintreibung von Schulden an den Fiskus besitzen."

Dabei nahm er sich auch der Schatzfunde an:
"Als eine Konzession an die Steuerzahler mag man es ansehen, daß in einem Erlaß an die Bevölkerung von Constantinopel Schatzfunde auf eigenem Boden dem Finder, auf fremdem Boden dem Finder zu drei Viertel zugestanden wurde, während der Eigentümer des Grundstückes ein Viertel erhalten sollte... (der 1. Erlass). Berufsmäßige Goldsucher allerdings werden ausdrücklich zu bestimmten Abgaben an die Kasse des comes sacrarum largitionum verpflichtet (der 2. Erlass)."
(Zitate aus: A. Lippold, Theodosius, RE Suppl. XIII (1973) 927. 930)

Auf die Problematik der Schatzfund-Regelungen wollen wir lieber gar nicht eingehen, dafür die Aufmerksamkeit auf ein interessantes Phänomen lenken:
Die neueren Sagen und Volkserzählungen sind voll von Berichten über Schatzfunde. Wer z.B. bei der umfangreichsten deutschsprachigen Sagensammlung (http://www.sagen.at) "Schatz" oder "Schätze" eingibt, kann sich vor Einträgen gar nicht mehr retten. Wer sich dagegen in der klassischen Mythologie umsieht, bleibt fast schatzfundlos. Die Vermutung, der Boden sei in den Zeiten der Sagenbildung mit Schätzen noch nicht richtig angereichert gewesen, liegt nahe.
Bis in die römische Kaiserzeit hat sich das offensichtlich schon geändert. À propos könnte man noch eine Zusatzfrage stellen: Wer findet denn in der Antike angeblich den größten Schatz?

Freundliche Grüße
IIIviri

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Beitrag von KarlAntonMartini » Do 29.01.04 18:51

vielleicht nicht der größte Schatz, aber vielleicht die älteste Erwähnung: Moses segnet vor seinem Tod die Stämme Israels und verspricht Sebulon "den Reichtum des Meeres und die verborgenen Schätze im Sande." (5 Mos. 33,19)

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Beitrag von tresviri » Do 29.01.04 22:43

Ein schönes Zitat!
Aber haben sie was gefunden?

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