wie ich feststellen konnte, hat Sylvaine Estiot auf ihrer ric.mom.fr-website die ausgaben des CLAUDIUS GOTHICUS mit SPQR im abschnitt 2 verschiedenen münzstätten zugeordnet, nämlich Cysicus und Smyrna!
auf grund der unterschiedlichen porträts kann man das auch sehr gut nachvollziehen!
diesen unterschied konnte ich allerdings auch schon bei den münzen des gallienus mit SPQR im abschnitt feststellen, sodass ich mittlerweile überzeugt bin (wie auch andere spezial-sammler östlicher galieni), dass auch unter gallienus diese ausgaben in den beiden städten geprägt wurde, anders als Göbl das gesehen hat, der nur Cysicus annahm.
allerdings muss man dazu sagen, dass die östlichen prägestätten eher stiefmütterlich von Göbl behandelt wurden, was einmal an mangelndem material liegen könnte, und zum anderen, dass er diesen band zum ende seines lebens fertiggestellt hat, und die erscheinung desselben schon posthum war!
ähnliches gilt für die münzen die Göbl Samosata zuordnet, auch da gibt es so gravierend unterschiedlich stile, sodass ich auch für diese 2 münzstätten vermutete, (was mir von besagtem ost-münzstätten-spezialisten bestätigt wurde, er schlägt Emesa als zweiten prägeort vor).
immerhin ist auch Göbl schon aufgefallen, dass es unterschiedliche stile gibt, er hat in seinem tafelteil die verschiedenen büsten (die er unter einer nummer aufführt) dann mit xxxx(1) xxx(2) xxx(3) abgebildet.
ich hänge mal fotos an, die diese unterschiedlichen stile verdeutlichen. die CONSERVATOR AVG erinnert sehr an die porträts des claudius de Estiot Smyrna zuordnet, ganz anders als die VIRTUS AVG die ich eher nach Cysicus verorten würde.
für die 2 stile der münzen die Göbl Samosata zuordnet, nehme ich zwei mit identischen büsten und legenden, sowohl im av, als auch im rv, RESTITUT ORIENTIS.
grüsse
frank
neue münzstätten für gallienus?
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Re: neue münzstätten für gallienus?
Interessante Denkanstöße und Ansichten, aber leider werden die ungelösten Fragen wohl immer ein offener Streitpunkt bleiben.
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Re: neue münzstätten für gallienus?
mag sein, dass immer darüber gestritten wird (wie man weiter oben ja gerade merken konnteArminius hat geschrieben:Interessante Denkanstöße und Ansichten, aber leider werden die ungelösten Fragen wohl immer ein offener Streitpunkt bleiben.


grüsse
frank
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Re: neue münzstätten für gallienus?
Eine wenig wissenschaftliche Bemerkung:
Ich glaube nicht, dass das römische Münzwesen ständig Stempelschneider aus dem am Ort einer Münzstätte befindlichen "Menschenmaterial" generiert hat. Ich stelle mir das eher so vor, dass bei einer Münzstätte ein "Chefstempelschneider" (oder der Schaffer einer Plastik als Vorlage) die Stilrichtung vorgegeben hat und seine "Unterstempelschneider" diesen Stil nachvollziehen mussten. Weiter stelle ich mir vor, dass bei Gründung einer weiteren Münzstätte aus dem Kreis dieser "Unterstempelschneider" einer als "Chefstempelschneider" an die neue Münzstätte versetzt wurde. Dieser hat - befreit von bisherigen Vorgaben - seinen eigenen Stil entwickelt und vorgegeben, was ich als nachvollziehbar und auch als von staatlicher Stelle erwünscht betrachte. Die Bestimmung der Herkunft der (eventuell fehlerhaften) Münzen stellte sich erheblich leichter. Jedenfalls leichter, als eine Bestimmung an Hand von Münzzeichen (wer hatte damals schon einen Göbl?
).
Dieser Gedanke kam mir beim Beispiel Antiochia und Samosata. Samosata ist, wie Dr. Göbl unter Verweis auf Alföldi ausführt, eine Ausgliederung aus Antiochia. Sicherlich hätten auch andere Münzstätten das Personal abstellen können, aber warum schwierig, wenn es auch einfach geht. Samosata und Antiochia liegen nicht weit voneinander entfernt. Es wäre Blödsinn gewesen, Stempelschneider aus beispielsweise Rom kommen zu lassen.
Nebenbei: Der Stil Antiochiens ist nicht allzu elegant, der von Samosata fast als grob zu bezeichnen. Da scheinen einige wenig begabte Künstler aus Antiochia entsorgt worden zu sein.
Ich glaube nicht, dass das römische Münzwesen ständig Stempelschneider aus dem am Ort einer Münzstätte befindlichen "Menschenmaterial" generiert hat. Ich stelle mir das eher so vor, dass bei einer Münzstätte ein "Chefstempelschneider" (oder der Schaffer einer Plastik als Vorlage) die Stilrichtung vorgegeben hat und seine "Unterstempelschneider" diesen Stil nachvollziehen mussten. Weiter stelle ich mir vor, dass bei Gründung einer weiteren Münzstätte aus dem Kreis dieser "Unterstempelschneider" einer als "Chefstempelschneider" an die neue Münzstätte versetzt wurde. Dieser hat - befreit von bisherigen Vorgaben - seinen eigenen Stil entwickelt und vorgegeben, was ich als nachvollziehbar und auch als von staatlicher Stelle erwünscht betrachte. Die Bestimmung der Herkunft der (eventuell fehlerhaften) Münzen stellte sich erheblich leichter. Jedenfalls leichter, als eine Bestimmung an Hand von Münzzeichen (wer hatte damals schon einen Göbl?

Dieser Gedanke kam mir beim Beispiel Antiochia und Samosata. Samosata ist, wie Dr. Göbl unter Verweis auf Alföldi ausführt, eine Ausgliederung aus Antiochia. Sicherlich hätten auch andere Münzstätten das Personal abstellen können, aber warum schwierig, wenn es auch einfach geht. Samosata und Antiochia liegen nicht weit voneinander entfernt. Es wäre Blödsinn gewesen, Stempelschneider aus beispielsweise Rom kommen zu lassen.
Nebenbei: Der Stil Antiochiens ist nicht allzu elegant, der von Samosata fast als grob zu bezeichnen. Da scheinen einige wenig begabte Künstler aus Antiochia entsorgt worden zu sein.
do ut des.
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