Seltsame Randeinfassung

Alles was so unter den Römern geprägt wurde.

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Sir Oly
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Seltsame Randeinfassung

Beitrag von Sir Oly » Mi 09.06.04 00:37

Hallo Leute, habe neulich ein recht netten Dup. von Avgvstvs ersteigert (RIC 72). Dabei ist mir sofort auf der Rückseite die merkwürdige Einfassung aufgefallen 8O . Anstatt der sonst üblichen Punkte kann man hier bogenförmige Gebilde sehen,die ringsherum angeordnet sind. Kann man dabei auf eine bestimmte Prägestätte schließen :roll: ?? Das Bild ist leider etwas dunkel: http://cgi.ebay.de/ws/eBayISAPI.dll?Vie ... :EOAB:DE:6 .Was hat es mit dem stabförmigen Ding vor dem Gesicht auf sich ??
Zuletzt geändert von Sir Oly am Mi 09.06.04 12:44, insgesamt 1-mal geändert.

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chinamul
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Beitrag von chinamul » Mi 09.06.04 09:36

Hallo, Sir Oly,
Das ist ein As und kein Dupondius, da die Strahlenkrone hier noch kein Doppelstück kennzeichnet, sondern die Göttlichkeit des toten Augustus anzeigt. Das Stück wurde posthum unter Tiberius geprägt. Bei der Dame auf der Rückseite soll es sich um Livia als Concordia handeln. Das "stabförmige Ding" auf dem Av. ist ein Fulmen (Blitzbündel), das Attribut des Jupiter, was ein weiterer Hinweis auf die Vergöttlichung des Augustus sein dürfte.
Gruß
chinamul
Nil tam difficile est, quin quaerendo investigari possit

Sir Oly
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Beitrag von Sir Oly » Mi 09.06.04 12:43

Danke chinamul,für Deinen Beitrag! Sind alle "DIVIVS" Prägungen von Avg. Asse :( ?? Im Kankelfitz und Kampmann werden solche Stücke als Dupondien, in den meisten Auktionskatalogen als Asse bezeichnet :roll: !!

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richard55-47
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Beitrag von richard55-47 » Mi 09.06.04 20:22

@Chinamul,
deine Deutung der Strahlenkrone überzeugt mich nícht. Auf die Vergöttlichung des Augustus weist die Legende hin, warum also ein zweiter Hinweis mittels Strahlenkrone? Ich halte mich da lieber an Kankelfitz und Kampmann und denke, es handelt sich um einen Dupondius.
Aber Sir Oly kann ja mal das Gewicht nennen. Dann wäre die Diskussion wohl schnell entschieden.
Schöne Grüße

Richard

@ Sir Oly: dann mal raus mit der Grammzahl.

Richard
do ut des.

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chinamul
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Beitrag von chinamul » Mi 09.06.04 21:48

@richard556-47
ES gibt, wie Du sicher weißt, eine ganze Serie posthumer Kupfermünzen des DIVVS AVGVSTVS PATER. Alle zeigen das Porträt des Augustus mit Strahlenkrone, obwohl sie allesamt Asses sind. Meine Exemplare wiegen 10,04 g, 11,09 g, 10,46 g und 11,23 g. Das ist wohl für Dupondien ein bißchen wenig. Ob allerdings meine Deutung der Strahlenkrone als zusätzliches Zeichen der Vergöttlichung stichhaltig ist oder nicht, will ich hier mal dahingestellt sein lassen. Ein Verdoppelungszeichen wie bei späteren Dupondiusprägungen ist sie jedenfalls ganz offensichtlich nicht. Das vorliegende Stück weist übrigens neben der Umschrift, dem Fulmen und der Strahlenkrone (Sol!) auch noch ein weiteres interessantes Merkmal auf: über der Stirn, wenn auch auf dieser Münze wohl nicht mehr zu erkennen, das sidus Iulium, einen sechsstrahligen Stern, der den unmittelbar nach dem Tode Caesars erschienenen Kometen darstellt.
Gruß
chinamul
Zuletzt geändert von chinamul am So 13.06.04 22:33, insgesamt 1-mal geändert.

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Zwerg
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Beitrag von Zwerg » Mi 09.06.04 22:36

Es gibt eine eigentlich ganz einfache Regel:
Asse sind aus Kupfer (rot)
Dupondien sind aus Messing (gelb)
Sesterzen sind aus Messing (gelb)

Die Strahlenkrone ist ein Zeichen für die Vergöttlichung.

Die Strahlenkrone zeigt den Doppelwert des Dupondius an.
Dies allerdings erst sicher ab Nero. In der Zeit vorher und vor allem unter Nero geht es ab und an durcheinander. Da hilft nur der Griff zur Spezialliteratur (Glauben hilft nicht - sorry richard55-47)

Das Gewicht hilft nicht. Im 2. und 3. Jhd sind die Gewichte von Dupondien und Assen fast identisch. Bei den Damen und den Caesaren kann man die Nominale bei gut patinierten Münzen nicht auseiananderhalten. Selbst das Britische Museum kann es nicht (siehe seine Kataloge)

Viel Spaß!

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