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von Peter43 » Mo 20.12.04 23:40
@Task Force:
So fehlen z.B. vollständig die 'flow lines' (deutsch: Flußlinien?). Das sind die vielen engen radiären Linien, die von der Legende zum Rand gehen, und dadurch entstehen, daß beim Prägeschlag überstehendes Silber nach außen gedrückt wird. Diese Linien sind ein wichtiges Zeichen dafür, daß eine Münze geprägt wurde. Natürlich können auch Fälschungen geprägt sein, aber Prägungen ohne diese Linien sind meines Wissens nicht möglich! Falls doch, bitte, Experten, korrigiert mich!
Ich habe einmal eine einfache Silbermünze eingestellt, die diese Linien deutlich zeigt.
Weiterhin haben die geprägten Buchstaben eine charakteristische Form: Sie sind an der Basis, wo sie aus der Oberfläche herauskommen, ein wenig breiter als oben. So wären sie im Querschnitt eher dreieckig oder zumindestens trapezförmig. Auch das kann man an der eingestellten Münze gut sehen.
Weier besteht eine erhebliche Diskrepanz zwischen der glatten Oberfläche und der auffallenden Rauhheit der hochstehenden Teile. Diese zeigen außerdem alle eine Porosität, die typisch ist für gegossene Münzen, wenn eingeschlossene Luftbläschen eine gleichmäßige Metalloberfläche verhindern. Deshalb vermute ich, daß Deine Münze gegossen ist, wobei später die Oberfläche geglättet worden ist.
Das ist das, was ich dazu sagen kann. Von Stilfragen, die auch eine wichtige Rolle spielen, habe ich leider keine Ahnung.
Mit freundlichem Gruß
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Omnes vulnerant, ultima necat.