Zenobia-Auktion

Alles was so unter den Römern geprägt wurde.

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Pscipio
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Zenobia-Auktion

Beitrag von Pscipio » Mo 14.03.05 08:37

Hallo liebe Gemeinde

Was haltet ihr denn von dieser Münze?

http://cgi.ebay.ch/ws/eBayISAPI.dll?Vie ... RK:MEWA:IT
(Fotos auch im Anhang, Verkaufspreis 1'403 $)

Ich stelle das Stück einfach mal zur offenen Diskussion ein, ohne gleich von Beginn an meine eigene Meinung einzustreuen, da so etwas eine Diskussion beeinflussen kann.

Gruss, Pscipio
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donolli
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Beitrag von donolli » Mo 14.03.05 09:57

hallo pscipio!

jetzt musste ich mich gerade erst nochmal vergewissern, wer die gute zenobia überhaupt war :) taucht halt nicht so häufig auf.

also: aufgrund der relativen seltenheit dieser münzen, würden bei mir schon mal sämtliche alarmglocken schrillen. artikelstandort beirut... naja, dass hatten wir ja auch schon. allerdings hat der verkäufer ein makelloses profil. scheint also wieder für ihn zu sprechen.

zur münze: könnte ein guss sein. sehr flaue konturen, der rand besonders auf dem avers gefällt mir auch nicht.
allerdings stammt die münze aus einer zeit, in welcher die römische prägekunst ja auf ihrem tiefpunkt angelangt war. ich besitze einige stücke von aurelianus, die dem hier vorliegenden im aussehen gar nicht mal so unähnlich sind (z.b. das, an dem ich den silbersudtest gemacht habe). und diese sind sicher alle echt.

fazit: ich bin mir nicht sicher, ob echt oder nicht :mrgreen: für das geld, so ich es denn hätte, würde ich mir eine schönere müze kaufen, viellecht nicht so selten, aber dafür in toller erhaltung und sicher echt.

chees donolli
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Beitrag von richard55-47 » Mo 14.03.05 10:38

Ich sehe jetzt zum ersten Mal eine Münze der Herrscherin des "östlichen Sonderreiches" Palmyra, Zenobia, Gattin, Witwe von Odeonathus und seine Nachfolgerin im Amte, die als römische Matrone geendet haben soll. Der Münztypus kann m. E. nicht so selten sein, dafür war der terrritoriale Machtbereich, der mit Umlaufgeld zu versorgen war, zu groß und die Dauer der Regentschaft doch beachtlich. Ich hätte deshalb so viel Geld nicht ausgegeben. Dass dieser Münztypus auf dem europäischen Markt so gut wie nicht vertreten ist, ist allerdings verständlich und lässt natürlich die Preisspirale sich bewegen.
do ut des.

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Zwerg
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Beitrag von Zwerg » Mo 14.03.05 10:47

Möglicherweise hat sich aber auch eine Salonina in eine Zenobia verwandelt - sowas soll vorkommen.

Grüße
Zwerg
ΒIOΣ ΑΝЄΟΡΤAΣΤΟΣ ΜΑΚΡΗ ΟΔΟΣ ΑΠΑNΔΟKEYTOΣ
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Beitrag von Pscipio » Mo 14.03.05 10:53

richard55-47 hat geschrieben:Der Münztypus kann m. E. nicht so selten sein, dafür war der terrritoriale Machtbereich, der mit Umlaufgeld zu versorgen war, zu groß und die Dauer der Regentschaft doch beachtlich.
Das stimmt, doch muss man bedenken, dass das palmyrenische Reich nur Gebiete des hauptsächlich griechischsprachigen Ostens umfasste. Deshalb sind alexandrinische AE-Tetradrachmen mit ihrem Konterfei auch häufiger als Antoniniane, die im Osten wohl auch sonst nicht allzu verbreitet waren. Und schliesslich scheint, jedenfalls soweit ich das überblicke, ein grosser Teil der Münzen im Namen ihres Sohnes Vabalathus geschlagen worden zu sein, dem nominellen Herrscher (Zenobia führte nur die Regentschaft für ihn).

Ich habe jedenfalls meine Zweifel an der Echtheit der Münze. Und die Idee eines umgewandelten Salonina-Antoninians, die Zwerg soeben ins Spiel gebracht hat, hört sich ziemlich plausibel an. Vom Porträt her sind sich die beiden Frauen sowieso ein bisschen ähnlich, und die Rückseite IVNO REGINA existiert bei Salonina freundlicherweise schon. Das Ganze würde auch die besser erhaltene Rückseite sowie die wie aufgetragene Vorderseite erkären, allerdings ist es anhand eines Fotos wie immer gefährlich, endgültig darüber zu urteilen. Auch könnte es sich um eine "normale" Fälschung handeln, da mich der Stil der Rückseite nicht wirklich zu überzeugen vermag.

Gruss, Pscipio
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