unbekanntes kleinsilber
Moderator: Numis-Student
unbekanntes kleinsilber
beiliegend das bild eines mir unbekannten kleinsilbers (wobei das nicht viel heisst, wenn es MIR unbekannt ist) größe und gewicht ziemlich genau wie die manchinger kleinsilberlinge.
über die orientierung der rueckseite bin ich mir überhaupt nicht im klaren.
zweckdienliche hinweise erbeten!
danke im voraus.
über die orientierung der rueckseite bin ich mir überhaupt nicht im klaren.
zweckdienliche hinweise erbeten!
danke im voraus.
das silber hat so seine macken, ist insbesondere auf der rückseite ziemlich zerfurcht, so als haette es oberflächenrisse in der art von craquele (aber alles alt oder im laufe der jahrtausende geworden)
ich ging auch von einem pferd aus, aber wann immer ich versuche, aus dem vorhandenen einen körper, beine und kopf zu sehen...
wie gesagt, ich komm mit dieser muenze auf keinen gruenen zweig.
ich ging auch von einem pferd aus, aber wann immer ich versuche, aus dem vorhandenen einen körper, beine und kopf zu sehen...
wie gesagt, ich komm mit dieser muenze auf keinen gruenen zweig.
- harald
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biatec bingo!!!
Es handelt sich dabei um den mit dem Manchinger eng verwandtem
Typ Roseldorf II mit einem der verschiedenen Kopfaverse aus Erststempel und dem springenden Stier auf dem Avers aus abgenützdem Stempel .
Der bei dieser Rückseite sehr häufig auftauchende Stempelriss zwischen den Hörnern ist hier ebenfalls gut zu erkennen.
Es handelt sich dabei um den mit dem Manchinger eng verwandtem
Typ Roseldorf II mit einem der verschiedenen Kopfaverse aus Erststempel und dem springenden Stier auf dem Avers aus abgenützdem Stempel .
Der bei dieser Rückseite sehr häufig auftauchende Stempelriss zwischen den Hörnern ist hier ebenfalls gut zu erkennen.
- harald
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Hallo Kollboy!
Ja sowohl Avers, als auch Reversstempel sind bekannt.
Vom Aversstempel Deiner Münze sind mir ca. 12 Stücke bekannt .
Wie bei den anderen Aversstempeln dieses Typs wurde das Bild am Stempel nach dessen Abnutzung nicht mehr nachgeschnitten.
Das führte dazu, daß der Großteil der bekannten Prägungen des Typs RIII einen Buckelavers zeigen.
Diese Vorgangsweise war nicht nur in unserem Gebiet verbreitet, sondern wurde ebenso bei den Ostekelten und den Westkelten im Zeitraum von ca. 120v.Chr. bis 80v. Chr. häufig angewendet.
Zu Deiner Frage nach der Stückzahl:
Dr. Dembski machte 2004 eine Bestandsaufnahme der Roseldorfer Fundmünzen, die bei uns gemeldet wurden und kam beim Typ R III auf eine
Anzahl von 44 Exemplaren.
Hochgerechnet auf die Dunkelziffer der nicht gemeldeten Exemplare aus Roseldorf und der von anderen Fundplätzen kann man von einer Anzahl von weit über hundert Nachweisen dieses Typs ausgehen.
Aber kollboy, sei beruhigt, mit diesem Avers ist dein Stück trotzdem selten.
Viele Grüße und Danke fürs herzeigen
Harald
Ja sowohl Avers, als auch Reversstempel sind bekannt.
Vom Aversstempel Deiner Münze sind mir ca. 12 Stücke bekannt .
Wie bei den anderen Aversstempeln dieses Typs wurde das Bild am Stempel nach dessen Abnutzung nicht mehr nachgeschnitten.
Das führte dazu, daß der Großteil der bekannten Prägungen des Typs RIII einen Buckelavers zeigen.
Diese Vorgangsweise war nicht nur in unserem Gebiet verbreitet, sondern wurde ebenso bei den Ostekelten und den Westkelten im Zeitraum von ca. 120v.Chr. bis 80v. Chr. häufig angewendet.
Zu Deiner Frage nach der Stückzahl:
Dr. Dembski machte 2004 eine Bestandsaufnahme der Roseldorfer Fundmünzen, die bei uns gemeldet wurden und kam beim Typ R III auf eine
Anzahl von 44 Exemplaren.
Hochgerechnet auf die Dunkelziffer der nicht gemeldeten Exemplare aus Roseldorf und der von anderen Fundplätzen kann man von einer Anzahl von weit über hundert Nachweisen dieses Typs ausgehen.
Aber kollboy, sei beruhigt, mit diesem Avers ist dein Stück trotzdem selten.
Viele Grüße und Danke fürs herzeigen
Harald
Hallo Harald,
ist man der Meinung, dass dieser Typ auch in Roseldorf geprägt wurde oder ist es lediglich ein Typ, der in NÖ stärker umgelaufen ist.
Ich würde vom Münzbild her eher annehmen, dass die Stücke nicht im klassischen "Roseldorfer" Gebiet geprägt wurden sondern weiter westlich, auch gestützt auf die Affinitäten zu den Süddeutschen Typen.
Wie sind die prozentuellen Anteile gemessen an den klassischen I und II Typen ?
LG
biatec
ist man der Meinung, dass dieser Typ auch in Roseldorf geprägt wurde oder ist es lediglich ein Typ, der in NÖ stärker umgelaufen ist.
Ich würde vom Münzbild her eher annehmen, dass die Stücke nicht im klassischen "Roseldorfer" Gebiet geprägt wurden sondern weiter westlich, auch gestützt auf die Affinitäten zu den Süddeutschen Typen.
Wie sind die prozentuellen Anteile gemessen an den klassischen I und II Typen ?
LG
biatec
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biatec,
Obwohl ich an einer Publikation dieses Typs arbeite, kann ich folgende Details vorab bekanntmachen:
Dieser Typ zeigt, wie Du richtig erkannt hast Affinität zum Manchinger Kleinsilber, aber auch durch eines seiner Aversbilder zu den Kleinsilbermünzen der Boier in Böhmen.
Prägenachweise gibt es aus Roseldorf noch keine, ich gehe aber auf Grund der hohenFundzahlen in Niederösterreich von einer Prägung in unserem Gebiet aus.
Zum Vergleich des Prozentuellen Anteils verweise ich auf die von Dembski erstellte Statistik:
R I: 143
R II: 398
R III: 44
Gruß
Harald
Obwohl ich an einer Publikation dieses Typs arbeite, kann ich folgende Details vorab bekanntmachen:
Dieser Typ zeigt, wie Du richtig erkannt hast Affinität zum Manchinger Kleinsilber, aber auch durch eines seiner Aversbilder zu den Kleinsilbermünzen der Boier in Böhmen.
Prägenachweise gibt es aus Roseldorf noch keine, ich gehe aber auf Grund der hohenFundzahlen in Niederösterreich von einer Prägung in unserem Gebiet aus.
Zum Vergleich des Prozentuellen Anteils verweise ich auf die von Dembski erstellte Statistik:
R I: 143
R II: 398
R III: 44
Gruß
Harald
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Zum Vergleich ein Exemplar aus frischen Stempeln.
Ich finde dabei ist auch gut erkennbar, dass es sich um eine Stierdarstellung mit den für diese Zeit typischen kugelförmigen Ausätzen der Hörner handelt.
Was meint ihr, könnte das Beizeichen unter der Schnauze des Stieres bedeuten?
Ich kenne nur eine Parallele zu diesem Beizeichen bei Paulsen 227.
Kleinsilber Typ Roseldorf II, Prototyp 1
Gewicht: 0,41Gramm,
D: 9mm
legiertes Silber
Viele Grüße
Harald
Ich finde dabei ist auch gut erkennbar, dass es sich um eine Stierdarstellung mit den für diese Zeit typischen kugelförmigen Ausätzen der Hörner handelt.
Was meint ihr, könnte das Beizeichen unter der Schnauze des Stieres bedeuten?
Ich kenne nur eine Parallele zu diesem Beizeichen bei Paulsen 227.
Kleinsilber Typ Roseldorf II, Prototyp 1
Gewicht: 0,41Gramm,
D: 9mm
legiertes Silber
Viele Grüße
Harald
Zuletzt geändert von harald am Fr 24.04.09 14:16, insgesamt 1-mal geändert.
Ich halte nach wie vor auch eine Deutung als Hirsch für möglich - es ist ein sehr schlank geschnittenes Tier, das durchaus die Physionomie von Wild (eher als die gedrungene Form eines Stieres) aufweist.
In der keltischen Glaubenswelt spielt der Hirsch ja eine bedeutende Rolle.
Das Beizeichen bei der Schnauze ist sehr interessant - könnte es eine Schirrung sein ?
Innerhalb des Beizeichens ist fast so etwas wie ein Vogel erkennbar.
Aber man muss immer aufpassen, dass einem nicht die Phantasie durchgeht - besonders bei der keltischen Symbolik.
Interessante Fundstatistik - würde eher für einen nahegelegenen aber nicht dort befindlichen Prägeort sprechen. Bedeutender ist für mich die deutlich von den Roseldorfern abweichende Schrötlingsform und das extrem niedrige Gewicht (selbst im Vergleich zu den späten aufgelösten IIern)
Hochinteressante Diskussionen mit Dir und Herfried
LG
biatec
LG
biatec
In der keltischen Glaubenswelt spielt der Hirsch ja eine bedeutende Rolle.
Das Beizeichen bei der Schnauze ist sehr interessant - könnte es eine Schirrung sein ?
Innerhalb des Beizeichens ist fast so etwas wie ein Vogel erkennbar.
Aber man muss immer aufpassen, dass einem nicht die Phantasie durchgeht - besonders bei der keltischen Symbolik.
Interessante Fundstatistik - würde eher für einen nahegelegenen aber nicht dort befindlichen Prägeort sprechen. Bedeutender ist für mich die deutlich von den Roseldorfern abweichende Schrötlingsform und das extrem niedrige Gewicht (selbst im Vergleich zu den späten aufgelösten IIern)
Hochinteressante Diskussionen mit Dir und Herfried
LG
biatec
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