Eure Meinung

Keltische Münzen

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pixxer
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Eure Meinung

Beitrag von pixxer » Sa 05.04.08 11:52

Hallo liebe Keltenfreunde!

Ich möchte diesen neuen Thread für Münzen machen, bei denen man sich unsicher ist ob echt oder falsch. Wir haben zwar schon eine Fälschungsgalerie, aber ich denke, die sollte wirklich nur den erkannten und bestätigten Fälschungen vorbehalten sein damit es nicht zu unübersichtlich wird. Kann ja sein dass manche der hier diskutierten Stücke echt sind.

Ich fang gleich mal mit dem Sattelkopf-Typ an, der relativ oft bei eBay auftaucht (gerade davon gibt es jede Menge Fakes, vor allem aus dem ehemaligen Ostblock). Siehe zb:

http://www.forumancientcoins.com/fakes/ ... =22&pos=95

Darum meine Frage an euch, was haltet ihr zum Beispiel von diesem Stück:

http://cgi.ebay.de/DONAUKELTEN-Tetradra ... dZViewItem


Lg und ein schönes Wochenende
Pixxer

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biatec
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Beitrag von biatec » Sa 05.04.08 13:08

Ich würde eine solche Rubrik für gut halten

und auch deine Unterscheidung - zweifelsfrei bekannte Fälschungen in der bereits vorhandenen Rubrik posten

Mit den Sattelkopf-Pferd Typen ist es schwierig, da sie meist schlecht erhalten sind und eine lange Stempelentwicklung haben.

Bei der von Dir geposteten Fälschung wäre das Gewicht interessant aber das wurde nicht bekanntgegeben - es wäre gut, wenn man zur jeweiligen Fälschung jene Beobachtungen dazuschreibt, die dem User es möglich machen die Identifizierung nachzuvollziehen und die Fälschung selbst zu erkennen.

Das von Dir gepostete fragliche Exemplar ist mir suspekt - auch wenn ich hier nur ein "Bauchgefühl" äussern kann.
Der Schrötling hat eine für den Typ ungewöhnliche Form (die sind normalerweise relativ "rund")
Das Gewicht ist in der Bandbreite der Originale
Die Vs ist sehr abgenützt hat aber ausgesprochen feine scharfe Linien vorne oben, welche die Haare darstellen sollen - diese Linien passen für mich nicht mit dem sonstigen derben Stempelschnitt und der Erhaltung der Vs zusammen.
Ich würde so eine Münze nicht kaufen

LG

biatec

nach oben - Diskussionen ob ja oder nein in einem

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pixxer
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Beitrag von pixxer » Mo 07.04.08 21:52

Ich denke genauso Biatec.

Rein gefühlsmäßig würde ich diese Münze nicht anrühren. Einerseits sieht sie total "abgenudelt" aus, andrerseits ist sie an manchen Stellen sehr scharf ausgeprägt. Irgendwie widersprüchlich und auch die Oberfläche sieht seltsam aus.

Lg Pixxer

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beachcomber
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Beitrag von beachcomber » Di 08.04.08 14:44

ich verstehe zwar zu wenig von kelten um mir ein urteil über den stil zu erlauben, aber der widerspruch zwischen scharf ausgeprägten, und flachen stellen, ist sehr leicht auf einen schlag zurückzuführen den die münze erhalten hat.
denn die flaue stelle auf dem rv korrespondiert mit der flauen stelle auf dem av.
als ob die münze mit dem av auf einem harten untergrund gelegen, und dann einen harten schlaug auf das rv bekommen hätte.
grüsse
frank

taurisker
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Beitrag von taurisker » Di 08.04.08 16:18

Hallo Gemeinde,
den Fotos und den Infos zufolge ist das Stück für mich (unter üblichen Vorbehalten selbstverständlich) ein Original.
Es handelt sich hierbei um einen "Skyphat" aus Transsylvanien 3.-2. Jhd.vuZ.; das Gewicht für das Stück ist ok und auch der Stil der Darstellung ist authentisch .... diese Stücke sieht man in unterschiedlichen "Degenerationsphasen" vom Stempelumschnitt her, das vorliegende Stück dürfte aus der 2. Phase stammen.

Av. stark aufgelöster Zeuskopf (oder Lysimachoskopf) rechts
Rv. Sattelkopfpferd, stark stilisierter Reiter
minderes AR, vgl. Dembski 1224-1228

Einen Skyphat der frühen-mittleren Phase hatte ich schon mal vorgestellt, siehe hier: http://www.numismatikforum.de/download.php?id=27312
Dembski 1216 (Lysimachoskopf-Reiter-Sattelkopfpferd-Typ)

Dazu auch der Kommentar von Harald:
Schönen guten Morgen!

Dieser Typ, der von Pink Sattelkopf benannt wurde, ist allerdings schon einigermaßen barbarisiert und stammt aus der mittleren Prägephase.
Dabei handelt es sich um eine durch Stempelumschnitt entstandene Weiterentewicklung des Typs Zweigarmreiter (OTA296)
Das Gewicht ist mit 8,56 Gramm bereits stark reduziert.

Datierung: ca. 180-140v.Chr.

Die bezeichnung Skyphati bezieht sich nicht auf einen Stamm.
Unter Skyphaten versteht man die durch Abnützung der Prägestempel im Randbereich verursachte Schüsselform bei zunehmenden Durchmesser und Verringerung der Dicke von Münzen.

Viele Grüße
Harald
Salü
taurisker

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Beitrag von pixxer » Do 10.04.08 14:11

Das ist die Schwierigkeit nur anhand von Fotos ein Urteil zu treffen. Hätte man das Exemplar in der Hand oder wären die Begleitumstände anders (nicht eBay sondern vielleicht ein großes Auktionshaus, bekannter Keltenhändler etc.) würde das eine oder andere Urteil wahrscheinlich anders ausfallen.

Hier sieht man wie sich die Meinungen scheiden...

Auf weitere lehrreiche Diskussionen hofft (auch bei anderen Stücken)
Pixxer

bruzzel
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Beitrag von bruzzel » Mo 14.04.08 21:04

Meiner Meinung nach falsch! Eure Meinung?
ebay Auktion: 320239926530

bruzzel

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beachcomber
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Beitrag von beachcomber » Mo 14.04.08 21:26

wenn falsch dann aber sehr gut gemacht! ich würde drauf reinfallen!
grüsse
frank

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Beitrag von areich » Mo 14.04.08 21:31

Iss das nicht unheimlich billig und dadurch allein schon verdächtig?

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Echter Aulerci Eburovices

Beitrag von bruzzel » Mo 14.04.08 21:39

Hier nochmal die Bilder aus der Auktion.
Halbstater mit dem Pferdchen nach links sind nicht sehr häufig.
Der Preis macht mich stutzig! eine solche Münze ist sicherlichüber Euro 1000 wert und soll hier zum halben Preis zu haben sein?
Dateianhänge
d404_1.JPG
d641_1.JPG
Zuletzt geändert von bruzzel am Mo 14.04.08 21:41, insgesamt 1-mal geändert.

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echter Aulerci

Beitrag von bruzzel » Mo 14.04.08 21:40

hier ein Bild eines echten Aulerci Halbstaters.
Quelle: coinarchives
Dateianhänge
620001.jpg

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Beitrag von taurisker » Mo 14.04.08 21:46

... always be careful with gold !!!

Keltengold würde ich nur aus seriöser Quelle kaufen ... alles andere ist Roulette :evil:
Salü
taurisker

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noch einer mit Pferdchen links

Beitrag von bruzzel » Mo 14.04.08 21:47

Hier ist einer mit Pferd nach links!
Dateianhänge
image00016.jpg

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Beitrag von beachcomber » Mo 14.04.08 22:05

genau die bilder habe ich mir auch bei coinarchives angeschaut. und deswegen
scheint mir die münze auch nicht falsch zu sein.
vielleicht ist ja ein grosser fund gemacht worden?
grüsse
frank
p.s. der oben abgebildetete halbstater ist übrigens nicht verkauft worden (für 1250 € schätzpreis)

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harald
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Beitrag von harald » Di 15.04.08 09:38

@bruzzel
Der von dir erwähnte Halbstater hat zwar einen wunderschön erhaltenen Avers, der Revers verdient in der Erhaltung sicher nur s-ss.
Das mag einer der Gründe für den verhälnismäßig niedrigen Preis sein.
Über die Echtheit möchte ich mangels Erfahrung mit westkeltischen Goldmünzen kein Urteil abgeben.

Viele Grüße
Harald

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