Mittelalterliche einseitig geprägte Münze

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Landvogt
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Mittelalterliche einseitig geprägte Münze

Beitrag von Landvogt » So 03.06.12 23:12

Hallo zusammen!

Wir haben bei Sanierungsarbeiten unserer Ruine diese Münzen gefunden.
Es handelt sich um einseitig geprägte Münzen. Bei der unteren Münze erkenne ich links zwei Quadrate und rechts daneben ein nach rechts schreitender Löwe in einem "Tor", darunter ein Schleife. Bei der anderen Münze erkenne ich nur noch eine Schleife und das Tor. Die Münzen haben beide einen Durchmesser von 15mm. Ich denke es handelt sich um Spätmittelalterliche Pfennige. Ich möchte die Münzen nicht weiter reinigen, ich hoffe man kann trotzdem was genaueres herausfinden. Wäre klasse wenn mir jemand weiterhelfen könnte, da nähere Infos für eine Publikation benötigt werden.

Es grüsst der Landvogt
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cepasaccus
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Re: Mittelalterliche einseitig geprägte Münze

Beitrag von cepasaccus » So 03.06.12 23:17

Das ist ein Pfennig, der, wenn man ihn um 180° dreht, zwei Schilde zeigt.
kitty mea felis duodeviginti annos nata requiescat in pace. laeta gaudiumque meum erat. desiderio eius angor.

Landvogt
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Re: Mittelalterliche einseitig geprägte Münze

Beitrag von Landvogt » So 03.06.12 23:25

Ohhh jetzt macht es Sinn! Dann seh ich jetzt in der unteren Münze im linken Wappen einen nach "links" schreitenden Löwen mit Zepter in der Hand. Und im rechten Wappen zwei Quadrate.

Danke!

Die ungefähre Zeitstellung wäre Klasse!
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leodux
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Re: Mittelalterliche einseitig geprägte Münze

Beitrag von leodux » So 03.06.12 23:34

Hallo,

bei der unteren Münze handelt es sich um folgende:
Markgrafschaft Brandenburg in Franken
Friedrich I. (1485-1515)
Pfennig, Schwabach
Schulten 197

Die Münze zeigt die Wappen der Burggrafschaft (Löwe) und Zollern (quadriert Silber/Schwarz).

Bei der oberen Münze bin ich mir nicht sicher.
Es könnte ein Pfennig des Bistums Bamberg sein.
Hier ein Foto zum Vergleichen:
http://www.mcsearch.info/record.html?id=465783

Viele Grüße
Peter

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Re: Mittelalterliche einseitig geprägte Münze

Beitrag von Landvogt » Mo 04.06.12 00:14

Danke hast mir sehr geholfen!

Kannst Du mir Literatur empfehlen für Hoch und Spätmittelalterliche Münzen???

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leodux
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Re: Mittelalterliche einseitig geprägte Münze

Beitrag von leodux » Mo 04.06.12 01:34

Hi,

das Thema Münzen des Mittelalters ist so umfangreich, dass es keinen Katalog gibt, der alle Bereiche gleichzeitig abdeckt.
Schau mal hier:
http://www.numismatikforum.de/viewtopic.php?f=7&t=10518

Der von mir oben zitierte Schulten: "Deutsche Münzen aus der Zeit Karls V." behandelt z.B. nur Münzen von ca. 1484 bis 1559.

Der Katalog der Sammlung Saurma enthält Münzen vom Spätmittelalter bis ca. 1620. Es gibt auch eine Online-Version:
http://www.medievalcoinage.com/saurma/s ... /intro.htm

Zum Bestimmen von Münzen sind Auktionskataloge, in denen spezielle Sammlungen versteigert wurden, sehr gut geeignet. Solche Kataloge bekommt man manchmal antiquarisch.

Hier ein paar Beispiele:

Für das deutsche Mittelalter ist z.B. die Sammlung Bonhoff (Busso Peus Nachf., Auktion 293/1977) interessant.

Ebenfalls Münzen des deutschen Mittelalters enthielt die Sammlung A. (Teil 1, Norddeutschland: Busso Peus Nachf., Auktion 317/1987 und Teil 2, Süddeutschland: Busso Peus Nachf., Auktion 319/1987).
Im Gegensatz zum Katalog der Sammlung Bonhoff, sind die beiden Katalogen der Sammlung A. noch relativ preiswert zu bekommen.

Mittlerweile gibt es eine DVD "Elektronische Handbibliothek zur Deutschen Mittelalternumismatik" mit digitalen Reprints im PDF-Format, die neben den beiden o.g. Katalogen auch noch mehrere andere Kataloge mit Mittelaltermünzen enthält. Das Lesen am Bildschirm macht zwar nicht so viel Spaß wie bei einem gedruckten Katalog, aber der Preis ist deutlich günstiger als wenn man die gedruckten Kataloge kaufen würde.

Die Sammlung de Wit, die bei der Firma Künker versteigert wurde, war sehr umfangreich und enthielt Mittelaltermünzen aus ganz Europa.
http://de.wikipedia.org/wiki/Sammlung_de_Wit

Viele Grüße
Peter

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Re: Mittelalterliche einseitig geprägte Münze

Beitrag von Mistelbach » Di 05.06.12 18:08

Hallo Landvogt,

der obere Pfennig ist schon richtig bestimmt,
Bamberg, Georg I. von Schaumburg, 1459-1475.
Krug 170.
Ist mit Krug 156 zusammen der häufigste Bamberger Pfennig. Wert etwa 1,- Euro.

beste Grüße, Mistelbach

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