3 mit Fragezeichen

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Lilienpfennigfuchser
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3 mit Fragezeichen

Beitrag von Lilienpfennigfuchser » Di 15.01.13 13:00

Hallo,
ich hoffe, Ihr habt das neue Jahr gut angefangen. Für den Rest alles Gute!

Die kleine Münze (1.u.2. Bild), 13 mm, 0,36 g, könnte in den elsässisch - lothringischen oder den niederländische Raum zu legen sein. Ich hab sie aber bisher nicht gefunden.
Der halbierte und dann ausgebrochene Pfennig "riecht" stark nach Worms (0,21g, ca. 22 mm). Eigenartig ist der kleine Perlenkreis um den (Kopf des Geistlichen?). Auf der Rs. kann man bei gutem Willen links neben dem befußten Kreuz ein Stern erkennen.
Bei der dritten Münze, aus gutem Kupfer, 1,06 g, 19,5 mm, reicht mir die sichtbare Umschrift nicht aus, um sie bestimmen zu können. Wie bekommt man die restlichen Buchstaben freigelegt?

Freundliche Grüße

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ischbierra
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Re: 3 mit Fragezeichen

Beitrag von ischbierra » Di 15.01.13 14:54

Hallo Lilienpfennigfuchser,
die letzte Münze ist ein Billon-Denier aus Frankreich. Auf der Kastell-Seite ist noch lesbar TVRONV (S CIVI(S)), also Tours, auf der Kreuzseite lese ich ICVS REX, kann also nur LVDOVICVS sein, denn die mögliche Alternative PHILIP(P)VS paßt nicht. Davon gibt es nun mehrere. Der VIII. ist es nicht, weil seine Münzen TVRONIS CIVI haben, bleiben der IX. oder der X. Ludwig von Frankreich.
Gruß ischbierra

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Re: 3 mit Fragezeichen

Beitrag von Lilienpfennigfuchser » Do 17.01.13 12:41

Hallo,
ischbierra: Besten Dank für Deinen Hinweis. An diese, doch häufige, Münze habe ich gar nicht gedacht. Das Silber hat gefehlt.
Beim Wormser bin ich noch nicht weiter gekommen.
Die 1. Münze habe ich nochmal fotografiert. Die Bilder müssten etwas besser sein. Kann mir jemand eine Richtung nennen, in der man suchen könnte?

Grüße

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Tube
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Re: 3 mit Fragezeichen

Beitrag von Tube » Do 17.01.13 17:16

Hallo

Die erste ist ein 1/4 Groschen aus der Stadt Metz . Mehr kann ich leider nicht sagen, habe keine Literatur.

Grüße
Tube

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Re: 3 mit Fragezeichen

Beitrag von Lilienpfennigfuchser » Fr 18.01.13 11:47

Hallo,
vielen Dank, Tube, für deinen Hinweis auf Metz. Metz ist richtig. Das Wappen hat mich etwas abgehalten, bei Metz zu suchen. Inzwischen weiß ich, dass das Wappen von Metz einfach links weiß und rechts schwarz ist, und mit der bearbeiteten Oberfläche stellte man das schwarz dar (s. auch kleine Wappen auf den Groschen).
1/4 Groschen gab es anscheinend in Metz nicht. Nach mehreren Literaturangaben teilte sich der Groschen in 3 Bugne = Tiercelle, deren Wert 4 Pfennige (Deniers) betrug. Es sollen Münzen zu 2 Pfennigen und 1 Pfennig geprägt worden sein.
Bei der vorgestellten Münze müsste es sich um 1 Denier (Pfennig) handeln, also 1/4 Bugne, oder 1/12 Groschen. In Metz hat im 15. Jhd. anscheinend mit dem Kleiner werden des Nominals auch der Feingehalt abgenommen, denn bei einem Gewicht der Groschen zwischen 2,3 und 2,8 g, wiegt ein mir zugänglicher 1/3 Groschen (Bugne) 1,15 g und dieser Pfennig 0,36 g.
Eine Abbildung oder Beschreibung dieser Münze habe ich bisher nicht gefunden. Für Hinweise bin ich weiterhin dankbar.

Grüße

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Tube
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Re: 3 mit Fragezeichen

Beitrag von Tube » Fr 18.01.13 12:25

Hallo Lilienpfennigfuchser

Ich glaube ich habe ihn gefunden, aber sehr schlechtes Bild.

http://www.medievalcoinage.com/saurma/s ... 1/0925.htm

Bei der Nr. 1893 steht auch was von einem 1/4 Groschen :evil: :mrgreen:

Gruß
Tube

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Re: 3 mit Fragezeichen

Beitrag von Lilienpfennigfuchser » Sa 19.01.13 16:39

Hallo,

ja, das dürfte diese Münze sein - ein Angevin (den Namen habe ich vorher nie gehört) . Besten Dank für Deinen Hinweis. Das Bild und die Größe sind vergleichbar. Leider ist kein Gewicht angegeben.
Wie ich nun bei Schrötter nachlesen konnte, ist ein Angevin nicht 1/4 Bugne( gleich 1 Denar), sondern 1/4 Denar, also 1/48 Groschen. Schrötter gibt das Gewicht mit 0,50 g an, unser Stück wiegt nur 0,36 g.
Mit so einem "Kleinzeug" haben sich die Sammler anscheinend früher kaum abgegeben. Zum Glück war es in der Saurma-Jeltschen Sammlung.

Lilienpfennigfuchser

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Re: 3 mit Fragezeichen

Beitrag von Lilienpfennigfuchser » So 03.02.13 10:52

Hallo,

zwischenzeitlich habe ich zum Bestimmen der Metzer Münze von einem Freund den"Atlas lothringischer Münzen(Moselle) 1", v. Edgar Wendling, Metz 1979, erhalten. Darin sind unter der Nr. II/F/a/3, Tafel 42, etliche Varianten aufgeführt. Bei dem gezeigte Stück ist über dem Wappen der Kopf v. St. Stefan zu sehen (mehr: zu vermuten). In der Schildmitte ist eine Perle (Punkt) und damit ist diese Variante bei Wendling nicht erfasst.
Die Umschrift der Rs. soll lauten: QVARTVS DENAIr. Damit ist die Bezeichnung 1/4 Pfennig oder 1 Angevine richtig.
Vielleicht kann dieser Vermerk jemand weiterhelfen.

Einen schönen Sonntag!

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