Medaille Ludwigshafen 1993 erbitte Hilfe!

[heiheg]

Hallo zusammen, ich bräuchte mal wieder eure Hilfe.
Ich hab hier eine moderne Medaille von Ludwigshafen aus dem Jahre 1993. Sicherlich nichts wertvolles, aber für mich als Sammler bayerischer Münzen und Medaillen doch ganz interessant. Der Anlass ist klar: Die Medaille erinnert an die Namensgebung 1843 durch den bayerischen König Ludwig I. und an die Gründung der selbständigen Gemeinde Ludwigshafen 1853 durch Maximilian II. So weit so gut.
Was mich irritiert: die Medaille ist auf dem Rand gepunzt, und zwar mit 1000 (die letzte Null ist schlecht erkennbar) und mit der Zahl 28.
Die Maße der Medaille: Durchmesser 35mm, Dicke 2,8mm, Gewicht 22,7g
Selbst wenn man berücksichtigt, dass man die Dicke nur sehr ungenau messen kann, da die Medaille relieffartig gestaltet ist, kann es sich zweifelsohne nicht um Gold handeln. Da müsste sie sehr viel schwerer sein. Auch für Silber ist sie noch zu leicht. Ganz offensichtlich handelt es sich um eine Metalllegierung.
Ich frage mich aber, was dann die Punze soll? Handelt es sich dabei um eine 1000er Vergoldung? Und die Nummer 28? Soll das bei einer limitierten Auflage die laufende Prägenummer sein?
Und wer macht sich eine solche Mühe, bei einer relativ wertlosen Medaille eine laufende Nummer einzuprägen?
Wer kann mir dazu etwas sagen? Ich freue mich für jeden Beitrag!

[Lutz12]

Die 1000 sollte die Punze für 1000er Silber sein, die 28 ist die laufende Nummer der Auflage. Die Aussage "relativ wertlose" Medaille liegt im Auge des Betrachters. Es gibt nicht viele Sammler, die bei Medaillen nicht nur den "Metallwert" sehen und deshalb moderne Medaille verteufeln. Ich finde, das Stück hebt sich von der Gestaltung schon von vielen modernen Medaillen ab.
PS: der Aufwand eine laufende Nummer einzuprägen ist nicht so groß, die Stempelherstellung ist der kostenintensivste Teil der Medaillenproduktion.
Gruß Lutz

[heiheg]

Vielen Dank Lutz12
leider kann ich nicht ganz zustimmen. Die Medaille kann nicht aus Silber sein. Wie ich anfangs schon erwähnte, ist sie dafür zu leicht. Nach dem Wassertest nach Archimedes hat sie ein Volumen von 2,5 cm³. Das ergibt ein spezifisches Gewicht von ca. 9. Kupfer/Nickel hat etwa 8,9 und Silber hätte 10,5 (kg/dm³). Ansonsten gebe ich dir Recht. Ich finde auch, dass die Medaille gelungen ist und sich doch von so manchem modernen Gepräge positiv abhebt. Für mich hat sie einen ideellen Wert, da ich bayerische Münzen und Medaillen sammle und der bayerische Kontext ja eindeutig ist.
Der 1000er Stempel ist für mich nach wie vor ein Rätsel. Für eine Fälschung ist die Medaille doch nicht bekannt genug? Gibt es denn niemanden, der ein zweites Exemplar hat, einer aus Ludwigsburg und Umgebung? Irgendjemand in dieser Region muss doch das gute Stück ausgegeben haben. Solange ist das doch noch gar nicht her (1993).

[KarlAntonMartini]

Als Herausgeber solcher besseren Medaillen kommen in betracht: regionale Banken/Sparkassen oder numismatische Vereine. Ein Belegexemplar landet dann regelmäßig im örtlichen Heimatmuseum. Das wären Anlaufpunkte zum Fragen. - Silber unterscheidet sich von Cu-Ni auch durch einen anderen Glanz, man müßte es also auch sehen. Eigentlich kann eine Lösung des Rätsels nur in einer Verwechslung des Schrötlings liegen. Grüße, KarlAntonMartini

[Lutz12]

Wenn man das ,Stück in der Hand halten könnte, wäre aus der Erfahrung schnell zu sagen, ob Silber oder Kupfer-Nickel. Die Volumenberechnung enthält regelmäßig den Fehler, dass die Dicke am Randstab gemessen wird, damit das echte Volumen kleiner ist, als berechnt. Die Dichteunterschiede sind nicht so gross, dass man Silber ausschließen kann. Bei Gold ist solche Berechnung meist eindeutig, bei Silber nicht.