Beitrag
von Peter43 » Sa 07.01.06 15:36
Hallo Donolli!
Moushmov 1514 zeigt genau die Rückseite Deiner Münze. Aber es ist nicht Zeus, sondern Hades oder Serapis, was man am dreiköpfigen Kerberos li vor seinen Füßen sehen kann. Ich persönlich tendiere eher zu Serapis, weil es aus Tabugründen keinen Hadeskult in Griechenland gab. Leider unterscheidet Moushmov nicht nach Vorderseiten, sodaß eine genaue Bestimmung noch aussteht.
Nicopolis ad Istrum. Gordian III Æ27 (4 Assaria).
geprägt unter dem Legat (Statthalter) Sabinius Modestius
Av.: AVT K M ANT GORDIANOC AVG, Büste, drapiert und cürassiert, mit
Strahlenkrone, n.r.
Rv.: YP CAB MODECTOY NIKO - POLEITWN PROC / ICTPO
Serapis thront n.l., hält Szepter und Patera, zu seine Füßen Kerberos
Zur Schreibweise: C = Sigma, W = Omega
AVT = AVTOKRATOR = IMPERATOR
YP = HYPATEYONTOC, Abl.absolutus von HYPATEYWN, also 'als consularischer
Legat dienend', z.B. YP CAB MODECTOY = als Sabinius Modestus Legat
war
Anm.: In Thrakien und Mösien handelt es sich immer um Legaten
(Statthalter), nicht um Magistrate (Stadtobere)!
NIKOPOLIS PROC ICTRON = Nikopolis ad Istrum, hier im Dativ der Widmung
Ister ist der alte Name der unteren Donau, daher auch der Name
AUSTRIA und Österreich (und nicht von Reich im Osten!). Allerdings lag
Nikopolis nicht an der Donau, sondern an einem Nebenfluß.
Die genaue Bezeichnung und der genaue Wert dieser Provinzmünzen ist nicht genau bekannt. Auf Grund ihres Gewichtes in Gramm werden sie bezeichnet als z.B AE30, AE28, AE25 usw. Diese Münze soll laut Wildwinds ein Tetrassarion sein (Assarion = gr. für As), also 4 Asses wert gewesen sein. Manchmal steht auch ein Buchstabe auf dem Reversfeld, z.B. ein E für Pentassarion.
MfG
Omnes vulnerant, ultima necat.