magnetische ae4
Moderator: Homer J. Simpson
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magnetische ae4
hallo,
neulich, beim betrachten von münzen, spielt der sohn eines freundes ein bisschen mit seinem stabmagneten, und plopp - hängt eine keltische silberdrachme an seinem magneten!
nun habe ich zwar schon von subferraten sesterzen gehört, aber subferrate keltenmünzen waren mir dann doch neu. aber wie man weiss, waren die kelten ja prima metallverarbeiter, und warum sollten sie nicht auch mal drachmen mit eisenkern fabriziert haben?
wo wir also schon dabei waren, haben wir mal den magneten an einem lot von ca. 60 spätrömern ausprobiert - und siehe da, drei dieser kleinen AE4s sprangen an den magneten!! zwei davon von constans aus siscia, einer von constantius aus thessalonika.
das gewicht der beiden aus siscia entspricht ziemlich genau dem sollgewicht, während die münze aus thessalonika viel zu leicht ist, allerdings auch viel zu dünn, um noch einen eisenkern in sich zu tragen.
meine vermutung ist also daher, dass diese münzen eher einen starken eisenanteil an der legierung besitzen.
ist euch mal was ähnliches aufgefallen, oder habt ihr mal was über eisenhaltige legierungen von spätrömern gehört?
grüsse
frank
neulich, beim betrachten von münzen, spielt der sohn eines freundes ein bisschen mit seinem stabmagneten, und plopp - hängt eine keltische silberdrachme an seinem magneten!
nun habe ich zwar schon von subferraten sesterzen gehört, aber subferrate keltenmünzen waren mir dann doch neu. aber wie man weiss, waren die kelten ja prima metallverarbeiter, und warum sollten sie nicht auch mal drachmen mit eisenkern fabriziert haben?
wo wir also schon dabei waren, haben wir mal den magneten an einem lot von ca. 60 spätrömern ausprobiert - und siehe da, drei dieser kleinen AE4s sprangen an den magneten!! zwei davon von constans aus siscia, einer von constantius aus thessalonika.
das gewicht der beiden aus siscia entspricht ziemlich genau dem sollgewicht, während die münze aus thessalonika viel zu leicht ist, allerdings auch viel zu dünn, um noch einen eisenkern in sich zu tragen.
meine vermutung ist also daher, dass diese münzen eher einen starken eisenanteil an der legierung besitzen.
ist euch mal was ähnliches aufgefallen, oder habt ihr mal was über eisenhaltige legierungen von spätrömern gehört?
grüsse
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Ich nehme an, daß es sich bei der Herstellung um nur schlecht getrennte Erze handelte, aber damit begebe ich mich aufs Glatteis, weil ich da kein Fachmann bin. Um Nickel, das ja auch magnetisch ist, kann es sich jedenfalls nicht handeln, weil es zu schwach magnetisch ist.
MfG
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Omnes vulnerant, ultima necat.
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Bei meinen alten Chinesen habe ich mal genau den gleichen Effekt beobachtet, nachdem mich jemand darauf hin gewiesen hatte.
Meine Chinesen sind ca. 200 bis 400 Jahre älter als die Spätrömer, dass mir der Gedanke eines Material Transfers kommen könnte.
Die Römer hatten einen lebhaften Handel mit den Chinesen betrieben!
Die Hemdchen der reichen Römerinnen waren aus chinesischer Seide und ganz durchsichtig.
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1) Nickel ist nur als reines Metall ausreichend ferromagnetisch, wie Peter 43 bereits schrieb, theoretisch mögliche Seltene Erden sind praktisch auch auszuschließen, so daß nur Eisen bleibt.
2) Meines Wissens (kein Geologe) findet sich Eisen nie in denselben Lagerstätten wie Kupfer, außerdem erfordert es eine deutlich höhere Verhüttungstemperatur. (Deshalb liegt die Eisenzeit nach der Bronzezeit.) Ein versehentliches Mitverhütten erscheint mir also unwahrscheinlich.
3) Es gibt tatsächlich stabile Kupfer-Eisen-Mischkristalle, diese scheinen jedoch keine wirtschaftliche Bedeutung zu haben; ich habe nicht einmal einen Legierungsnamen gefunden.
4) Ich habe einen Hinweis gefunden, daß Kupfer mit Hilfe von Eisenmineralien geschmolzen wird.
Vielleicht könnte es also sein, daß irgendein schlauer römischer Hütteningenieur mehr Eisen zugegeben und das dann übriggebliebene Kupfer selber wirtschaftlich verwertet (=geklaut) hat.
mfg
2) Meines Wissens (kein Geologe) findet sich Eisen nie in denselben Lagerstätten wie Kupfer, außerdem erfordert es eine deutlich höhere Verhüttungstemperatur. (Deshalb liegt die Eisenzeit nach der Bronzezeit.) Ein versehentliches Mitverhütten erscheint mir also unwahrscheinlich.
3) Es gibt tatsächlich stabile Kupfer-Eisen-Mischkristalle, diese scheinen jedoch keine wirtschaftliche Bedeutung zu haben; ich habe nicht einmal einen Legierungsnamen gefunden.
4) Ich habe einen Hinweis gefunden, daß Kupfer mit Hilfe von Eisenmineralien geschmolzen wird.
Vielleicht könnte es also sein, daß irgendein schlauer römischer Hütteningenieur mehr Eisen zugegeben und das dann übriggebliebene Kupfer selber wirtschaftlich verwertet (=geklaut) hat.
mfg
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