Preis des RIC

Alles was so unter den Römern geprägt wurde.

Moderator: Homer J. Simpson

emieg1
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Beitrag von emieg1 » Mi 04.02.09 14:58

Na das ist dann ja auch nur was für die Spezis, die ganz tief in die Materie eindringen möchten UND sich dies auch leisten können... schade eigentlich, dass für solches Material, aber gerade auch Standardwerke wie den RIC derartige Preise verlangt (und erzielt) werden :|

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helcaraxe
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Beitrag von helcaraxe » Mi 04.02.09 16:58

Der RIC ist meines Erachtens nicht zu teuer, er ist halt auch ein vielbändiges Spezialwerk, das bezahlt sein will. Wissen gibt es eben manchmal doch nicht umsonst.

Derjenige, der die Lizenzen für den Cunetio-Report erwerben würde und diesen als bezahlbaren Nachdruck druckte, der würde jedenfalls etwas Gutes tun UND sich ein kleines goldenes Näschen verdienen... ;-)

Zu den Postumus-Gewichten:
Es ist statistsch sehr problematisch und eigentlich auch unwissenschaftlich, alle schweren Antoniniane herauszunehmen. Wenn man das Gefühl hat, der statistische Mittelwert ist durch sie verfälscht, gibt man (zusätzlich) den Median an, der ist statistisch stabiler gegen Ausreißer.
Viele Grüße
helcaraxe
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Beitrag von emieg1 » Mi 04.02.09 17:31

helcaraxe hat geschrieben:Der RIC ist meines Erachtens nicht zu teuer, er ist halt auch ein vielbändiges Spezialwerk, das bezahlt sein will. Wissen gibt es eben manchmal doch nicht umsonst.

Derjenige, der die Lizenzen für den Cunetio-Report erwerben würde und diesen als bezahlbaren Nachdruck druckte, der würde jedenfalls etwas Gutes tun UND sich ein kleines goldenes Näschen verdienen... ;-)

Zu den Postumus-Gewichten:
Es ist statistsch sehr problematisch und eigentlich auch unwissenschaftlich, alle schweren Antoniniane herauszunehmen. Wenn man das Gefühl hat, der statistische Mittelwert ist durch sie verfälscht, gibt man (zusätzlich) den Median an, der ist statistisch stabiler gegen Ausreißer.
Umsonst ist es schon gar nicht, und kostenlos muss es natürlich auch nicht sein, aber welcher Jungsammler hat schon einen vierstelligen Betrag übrig?!

Diese Diskussionen gehört vielleicht nicht in diesen threat, aber daran genau "krankt" es doch, wenn es um den numismatischen Nachwuchs geht. Viele Interessierte werden doch vielleicht durch die immens hohen Preise von Standardwerken in der antiken Numismatik abgeschreckt! Wenn ich an meine Schulzeit zurückdenke: Wir haben Briefmarken gesammelt - wie die meisten anderen auch, und unser "Standardwerk" war der Michel; für ein paar Mark immer und jederzeit erhältlich! Natürlich werden diese Papierschnipsel irgendwann langweilig und dann widmet man sich einem "höheren" Sammelgebiet - im allgemeinen der Numismatik.

Ich bin damals dann auch einem Verein beigetreten - den Aachener Münzfreunden. Tja, und warum es dort (wie auch anderorts) an Nachwuchs fehlt, wurde mir einleuchtend beschrieben: Die meisten machen ihre ersten Erfahrungen durch die sog. Münzinstitute Blöde & Co.; heisst nichts anderes, als dass sie auf ein Abo einer pseudo-regulären Münzprägung hereinfallen, die natürlich nichts anderes beinhaltet als fast wertlose Medaillenprägungen, die allerhöchstens ihren Edelmetallwert "wert" sind. Nach Investition von vielem Geld und Zeit müssen sie die bittere Erfahrung machen, dass beides nicht wirklich lohnend gewesen ist. Fazit: Diese Menschen befassen sich in ihrem Leben nicht mehr so schnell mit der Numismatik - Ausnahmen bestätigen natürlich die Regel.

Und NEIN, ich bin in jungen Jahren nicht auf ein solches Angebot hereingefallen, habe aber auch mein Lehrgeld bezahlen müssen, bzw. zahle ab und an noch immer.

Von daher bin ich der Meinung, dass - allein schon aus Gründen, den numismatischen Nachwuchs zu fördern, Standardwerke preislich für JEDERMANN interessant bleiben müssen...
Zuletzt geändert von emieg1 am Mi 04.02.09 17:33, insgesamt 1-mal geändert.

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Beitrag von Pscipio » Mi 04.02.09 17:42

nummis durensis hat geschrieben:Von daher bin ich der Meinung, dass - allein schon aus Gründen, den numismatischen Nachwuchs zu fördern, Standardwerke preislich für JEDERMANN interessant bleiben müssen...
Du darfst gerne die Finanzierung des RIC übernehmen :) Aber mal im Ernst: Fachliteratur ist keine Massenliteratur und die Verlage machen damit kaum das grosse Geld. Dass ein RIC, an dem seit bald 100 Jahren gewerkelt wird, teuer ist, versteht sich doch von selbst. Wissenschaft kostet eben Geld und muss irgendwie finanziert werden. Und der RIC wird nicht für Sammler geschrieben.

Für einen Jungsammler gibt es Werke wie den Kankelfitz oder den (die) Kampmann, die wurden, im Gegensatz zum RIC, für Sammler geschrieben und sind nicht teuer.
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Beitrag von emieg1 » Mi 04.02.09 17:50

Also wenn mich der Jackpot getroffen hätte, wäre ich zu einer Übernahme der Finanzierung ohne Wimpernzucken natürlich bereit gewesen. Ok, natürlich, gute Literatur hat natürlich ihren Preis (wenn auch die von mir geliebten Schriften des Marcus Aurelius preisgünstiger zu haben sind als der RIC :wink:)...

aber für WEN ist der RIC denn dann "geschrieben"...?

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Beitrag von Papinian » Mi 04.02.09 17:55

Jeder interessierte Jungsammler kann bei Bedarf auf das Angebot der öffentlichen Bibliotheken zugreifen.
In jeder Unibibliothek in der ich mich bisher aufhielt überprüfte ich natürlich auch den numismatischen Bestand.
Der RIC war immer dabei, stets als Präsenzbestand!
Zuletzt geändert von Papinian am Mi 04.02.09 18:01, insgesamt 1-mal geändert.
Herzlichst,
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Beitrag von emieg1 » Mi 04.02.09 17:56

PS. Ein Jungsammler, der hier den Kankelfitz bzw. "die" Kampmann zitiert, fühlt sich aber schnell unglücklich... :wink:

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Beitrag von emieg1 » Mi 04.02.09 18:02

Papinian, also die Möglichkeit, bei Bedarf (der als Sammler nun wirklich oft besteht), auf irgendwelche öffentlichen Bibliotheken zurückgreifen zu können, ist für mich nicht wirklich prickelnd! Ich wüsste nicht mal, wo in meiner Nähe eine solche zu finden wäre. Die nächstliegende wäre wohl Köln?! Und habe ich dort auch als Nicht-Student die Möglichkeit, beliebig Einblick nehmen zu können???

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Beitrag von Pscipio » Mi 04.02.09 18:04

nummis durensis hat geschrieben:aber für WEN ist der RIC denn dann "geschrieben"...?
Es ist wissenschaftliche Literatur und kein Sammlerkatalog; doch gibt es den RIC, wie Papinian richtig anmerkt, in jeder Unibibliothek und in vielen anderen grossen Bibliotheken, da haben nicht nur Professoren und Studenten, sondern auch (Jung)Sammler Zugriff.
nummis durensis hat geschrieben:Ok, natürlich, gute Literatur hat natürlich ihren Preis (wenn auch die von mir geliebten Schriften des Marcus Aurelius preisgünstiger zu haben sind als der RIC :wink:)
Das Übersetzen und Herausgeben eines Textes lässt sich wohl kaum mit dem Erstellen eines RIC vergleichen.
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Beitrag von Pscipio » Mi 04.02.09 18:06

nummis durensis hat geschrieben:die Möglichkeit, bei Bedarf (der als Sammler nun wirklich oft besteht), auf irgendwelche öffentlichen Bibliotheken zurückgreifen zu können, ist für mich nicht wirklich prickelnd!
Dann musst du ihn dir eben kaufen. Nur wird er dir nicht geschenkt, da er, wie oben erklärt, ein teures Projekt ist. Das freut mich auch nicht, doch kann ich es nachvollziehen.

Irgendwie weichen wir vom Thema des Threads ab, in dem es um das Gallische Sonderreich geht :roll: Deshalb trenne ich das hier jetzt mal ab und mache einen eigenen Thread draus.
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Beitrag von Papinian » Mi 04.02.09 18:17

Wie Pscipio bereits sagte. Jeder kann eine Unibibliothek aufsuchen und in den Präsenzbestand Einblick nehmen.

Wäre Antike Numismatik Volkssport, könnten sich die Autoren des RIC überlegen nach dem "Aldiprinzip" zu verfahren, den RIC günstig anbieten und hoffen, dass sich die Kosten durch die Anzahl der verkauften Exemplare decken.

Fakt ist aber, dass die Anzahl ernsthafter Römersammler z.B. im Vergleich zu den modernen Numismatikgebieten klein ist.

Wie bereits in diesem Thread geschrieben wurde, der RIC ist keine "Massenliteratur", sondern ein Werk das mit kaum vorstellbaren Arbeitsaufwand über Jahrzehnte hinweg entstanden ist.
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Beitrag von emieg1 » Mi 04.02.09 18:19

Pscipio, ok, ich habe da auch als (Jung)sammler Zugriff, aber sei doch mal bitte ehrlich: Möchtest du für jedes Zitat bzw. Nachschlagen zig-Kilometer weit fahren müssen...??? Also wir in Düren haben den RIC definitiv nicht in der Bibliothek!

Nun kann man sich natürlich darüber streiten, wo eine wissenschaftliche Literatur aufhört und ein "Sammlerkatalog" anfängt, und da magst du sicherlich recht haben, dass für einen "Normalsammler" der/die Kampmann ausreichend ist!!

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Beitrag von emieg1 » Mi 04.02.09 18:27

Papinian, also bitte, was heisst denn hier "Aldiprinzip"? Dann möchte ich dich im Gegensatz dazu fragen, ob die Tiefen der antiken Numismatik nur denen vorbehalten bleiben darf, die a) entweder das Geld haben, sich die Standardwerke zulegen zu können, oder b) die Zeit haben, sich auf der Suche nach einem Zitat o.ä. durch die halbe BRD zu bewegen...???

Egal, mit welchem Thema ich mich schon in meinem Leben beschäftigt habe - es gab immer Literatur, die - ähnlich kaum vorstellbar arbeitsaufwändig, aber für verhältinismässig annehmbaren Preis erreichbar war!

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Beitrag von beachcomber » Mi 04.02.09 18:30

im übrigen muss ja nicht jeder den ganzen RIC besitzen. früher oder später wird ihn ein teilbereich der römischen numismatik mehr interessieren, da reicht ja dann auch der entsprechende band, und einen band wird sich ja auch noch jeder jungsammler leisten können.
grüsse
frank

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Beitrag von emieg1 » Mi 04.02.09 18:49

Na ja, "früher oder später" sicherlich, aber bis dahin muss er sich auch ein numismatisches Grundwissen aneignen, was ihn bis dorthin gebracht hat, sich zu spezifizieren... und dann stehen die anderen Bände "nutzlos" im Regal herum...?!

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