Ambiani AV-Stater, neue Variante ??

Keltische Münzen

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quinctilius
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Ambiani AV-Stater, neue Variante ??

Beitrag von quinctilius » Do 12.03.09 16:14

Hallo an alle,

hier ein kleines Bilderrätsel für Euch. 3 Stater der Ambiani, keltisches Volk in Belgien. Die Serie wird oft in die Zeit des Gallischen Krieges datiert. Verbreitungsschwerpunkt: Belgien und Südengland.
Alle Stücke stammen aus sicheren Quellen, so dass man Fälschungen weitestgehend ausschließen kann. Nun das Rätsel: Die Münzen 2 (meine Sammlung) und 3 (Fundregion Essex) weichen von der Standardversion 1 ab. Die Vorderbeine des Pferdes sind nämlich durch eine Linie verbunden. Weiß jemand, ob das in der Literatur irgendwo erwähnt wird ? Möglicherweise eine neue Variante ? Meine Recherchen nach weiteren Vergleichsstücken bei Coinarchives, Wildwinds, CNG, etc. blieben leider erfolglos. Wird hier evtl. ein "gehobbeltes" Pferd gezeigt ? Das ist auch heute noch gängige Praxis, um das Durchgehen von Pferden zu vermeiden. Wer weiss mehr ?

Euer Quinctilius
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AmbianiStater.JPG

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pixxer
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Beitrag von pixxer » Do 12.03.09 16:56

Hallo Quinctilius!

Nette Stater und eine interessante Theorie.

Allerdings denke ich, dass es sich hierbei um einen Stempelriss handelt. Etwas ähnliches findet sich auf folgender Münze:

http://www.coinarchives.com/a/lotviewer ... 306&Lot=34

und mit dem Bogen in die andere Richtung (nach oben) auf dieser hier:

http://www.coinarchives.com/a/lotviewer ... D=51&Lot=3

LG Pixxer

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quinctilius
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Beitrag von quinctilius » Do 12.03.09 18:47

Hallo Pixxer,

ja tatsächlich, besonders bei dem ersten der beiden Stücke scheint diese Linie zw. den Beinen auch erkennbar zu sein. Aber nun die Kernfrage: Wenn Stempelriss, warum immer an der gleichen Stelle ? :-)

Gruß
Quinctilius
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Beitrag von Schniedelwutz » Fr 13.03.09 22:25

Ganz von der Hand zu weisen ist quinctilius Theorie nicht.Es gibt ja auch Variationen in der Bodenlinie.Jetzt kommt mir wieder der Gedanke an Fußfesseln,Ich muß dabei auch an eine alte Diskussion über den Kroisbacher nachdenken,das Kroisbacher Pferd über Fußfesseln.Bei der Kroisbacher Darstellung handelt es sich mit großer Wahrscheinlichkeit um Fußfesseln vielleicht als Zureithilfe.Vielleicht gibt es sogar noch mehr Darstellungen von Pferderuhigstellungen durch Fesseln auf Münzbildern als man denkt!

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Beitrag von quinctilius » Sa 14.03.09 19:21

....noch ein Nachtrag: Wie der VCoins Händler mir mitteilte, wurde mein Stück (2) wie das Timeline Stück (3) in England gefunden. Also möglicherweise ein lokales Phänomen ?
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Beitrag von Schniedelwutz » Mo 16.03.09 23:06

Hoffentlich nicht so eine Variante wie die vom Cheridon Smiler Stater.

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harald
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Beitrag von harald » Di 17.03.09 21:19

Also ich finde, da es sich um Exemplare aus verschiedenen Stempeln handelt, ist die Möglichkeit eines Stempelrisses an derselben Stelle eher unwahrscheinlich.
Abgesehen davon haben die meisten der mir bekannten Stempelrisse ein anderes Aussehen.

Möglicherweise wirklich eine Variante.

Über die Autentizität kann ich Mangels genauer Kenntnisse über den Stil westkeltischer Prägungen kein Urteil abgeben.
Vom Gefühl her würde ich sie aber als echt bezeichnen.

Viele Grüße

Harald

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SB
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Beitrag von SB » Fr 24.04.09 19:55

Ich bin zwar kein Keltenspezialist, da ich eigentlich nur Altdeutschland sammle, aber ich bin ebenfalls der Meinung, dass es sich um eine Variante von einem anderem Stempel handelt. Man vergleiche nur mal den "Bogen" direkt über dem Pferd. Bei der Münze 2 ist dieser Bogen deutlich breiter als bei Münze 1.

Gruß
SB

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