Focas Tremissis
Moderator: Wurzel
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Focas Tremissis
Hallo,
dieser ziemlich zerknitterte Focas Tremissis (1,36 Gramm) stammt aus derselben Alt-Sammlung wie der vermeintliche hybride Tremissis (http://www.numismatikforum.de/ftopic30912.html).
Auffällig ist wieder eine doch eher ungewöhnliche Umschrift, die aber schon seit folgende Auktion bekannt ist:
http://www.coinarchives.com/a/lotviewer ... 2&Lot=1623
Beinahe könnte man meinen, daß beide Stücke stempelgleich sind.
Viele Grüße und schöne Ostern,
Gerd
dieser ziemlich zerknitterte Focas Tremissis (1,36 Gramm) stammt aus derselben Alt-Sammlung wie der vermeintliche hybride Tremissis (http://www.numismatikforum.de/ftopic30912.html).
Auffällig ist wieder eine doch eher ungewöhnliche Umschrift, die aber schon seit folgende Auktion bekannt ist:
http://www.coinarchives.com/a/lotviewer ... 2&Lot=1623
Beinahe könnte man meinen, daß beide Stücke stempelgleich sind.
Viele Grüße und schöne Ostern,
Gerd
Timesitheus
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Hallo Basil,
mit "beinahe" habe ich auch gemeint, "bis man näher hinschaut". Der Gewichtsunterschied ist mir auch aufgefallen, aber bedeutet daß nun daß mein Exemplar zu stark außerhalb der Schwankungsbreite des Gewichts für Tremisses liegt? (Wurden Goldmünzen unter Phocas al-pezzo oder al-marco gemünzt?)
Bezüglich Datierungen verstehe ich leider nicht was Du genau sagen willst. Meinst Du die eine Münze ist frühes 7. Jarhundert und die andere 20. Jahrhundert (d.h. moderne Fälschung)?
Gruß Gerd
mit "beinahe" habe ich auch gemeint, "bis man näher hinschaut". Der Gewichtsunterschied ist mir auch aufgefallen, aber bedeutet daß nun daß mein Exemplar zu stark außerhalb der Schwankungsbreite des Gewichts für Tremisses liegt? (Wurden Goldmünzen unter Phocas al-pezzo oder al-marco gemünzt?)
Bezüglich Datierungen verstehe ich leider nicht was Du genau sagen willst. Meinst Du die eine Münze ist frühes 7. Jarhundert und die andere 20. Jahrhundert (d.h. moderne Fälschung)?
Gruß Gerd
Timesitheus
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Danke Basil.
Da habe ich wieder etwas gelernt. Ich glaube, ich habe irgendwann einmal gelesen, daß z.B. der Solidus unter Konstantin d. Gr. al marco ausgemünzt wurde. Leider weiß ich jetzt nicht ob das auch schon falsch ist bzw. wann der Übergang von al marco zu al pezzo bei der Solidusprägung stattfand.
Eine so genaue Datierung ist für mich phaszinierend. Ich denke dazu gehört verdammt viel Erfahrung und sehr viel Spezialliteratur.
Viele Grüße, Gerd
Da habe ich wieder etwas gelernt. Ich glaube, ich habe irgendwann einmal gelesen, daß z.B. der Solidus unter Konstantin d. Gr. al marco ausgemünzt wurde. Leider weiß ich jetzt nicht ob das auch schon falsch ist bzw. wann der Übergang von al marco zu al pezzo bei der Solidusprägung stattfand.
Eine so genaue Datierung ist für mich phaszinierend. Ich denke dazu gehört verdammt viel Erfahrung und sehr viel Spezialliteratur.
Viele Grüße, Gerd
Timesitheus
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Hallo Basil,
Du hast recht, aber
ich denke es gibt eine babylonische Sprachverwirrung (auf Grund eines alten Tippfehlers bei Aföldi?) bei einigen Autoren bezüglich Verwendung der Begriffe „al marco“, al pezzo und „al numero“
Zitat:
Constantinus I. hatte im Jahr 309 n. Chr. mit der Schaffung des Solidus (Abb. 16) zum ersten Mal in der Antike eine Goldmünze herausgebracht, die im Gewicht von 4.54 g al marco ausgeprägt worden war, das heißt, daß – im Gegensatz zur gebräuchlich gewesenen al pezzo Prägung, bei der aus einem römischen Pfund eine bestimmte Anzahl etwa gleichwiegender Münzen ausgebracht wurden – jeder Solidus im Gewicht genau kontrolliert worden war.
aus : http://www.nationalbank.at/de/img/roemi ... 14-784.pdf
Richtig sind wohl aber:
http://www.anumis.de/lexikon/a/pa104.html
http://www.anumis.de/lexikon/a/pa105.html
http://www.anumis.de/lexikon/a/pa106.html
Jetzt bin ich zwar etwas schlauer, aber ich werde nachschauen, wo die Begriffe noch verwechselt wurden (wenn ich mich richtig erinnere bei Maria R.- Alföldi, Gloria Romanorum und noch einigen anderen).
Viele Grüsse,
Du hast recht, aber
ich denke es gibt eine babylonische Sprachverwirrung (auf Grund eines alten Tippfehlers bei Aföldi?) bei einigen Autoren bezüglich Verwendung der Begriffe „al marco“, al pezzo und „al numero“
Zitat:
Constantinus I. hatte im Jahr 309 n. Chr. mit der Schaffung des Solidus (Abb. 16) zum ersten Mal in der Antike eine Goldmünze herausgebracht, die im Gewicht von 4.54 g al marco ausgeprägt worden war, das heißt, daß – im Gegensatz zur gebräuchlich gewesenen al pezzo Prägung, bei der aus einem römischen Pfund eine bestimmte Anzahl etwa gleichwiegender Münzen ausgebracht wurden – jeder Solidus im Gewicht genau kontrolliert worden war.
aus : http://www.nationalbank.at/de/img/roemi ... 14-784.pdf
Richtig sind wohl aber:
http://www.anumis.de/lexikon/a/pa104.html
http://www.anumis.de/lexikon/a/pa105.html
http://www.anumis.de/lexikon/a/pa106.html
Jetzt bin ich zwar etwas schlauer, aber ich werde nachschauen, wo die Begriffe noch verwechselt wurden (wenn ich mich richtig erinnere bei Maria R.- Alföldi, Gloria Romanorum und noch einigen anderen).
Viele Grüsse,
Timesitheus
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Das Auffällige an diesem Stück ist die dativische Legendenform FOCAE statt FOCAS. Das ist parallel zu den Solidi, von denen es die Dativ-Legende auch gibt, und zwar aus der Frühzeit der Herrschaft 602/03. Die Tremisses mit der dativischen Legendenform sind sehr selten, aber keineswegs, wie in der Künker-Auktion behauptet, bislang unbekannt. Siehe
Andreas U. Sommer, Ein unedierter Tremissis des Phokas (602-610 n. Chr.), in: Schweizer Münzblätter 152, Jg. 38, November 1988, S. 108-109, sowie Andreas U. Sommer, Ein weiterer neuer Tremissistyp des Phokas (602-610 n. Chr.), in: Schweizer Münzblätter 161, Jg. 41, Februar 1991, S. 6-7
Wolfgang Hahn, Zur Münzprägung des frühbyzantinischen Reiches. Anastasius I. bis Phocas und Heraclius-Revolte 491-610, Wien 2005, verzeichnet den Typ ebenfalls.
Beste Grüsse,
aestasaestatum
Andreas U. Sommer, Ein unedierter Tremissis des Phokas (602-610 n. Chr.), in: Schweizer Münzblätter 152, Jg. 38, November 1988, S. 108-109, sowie Andreas U. Sommer, Ein weiterer neuer Tremissistyp des Phokas (602-610 n. Chr.), in: Schweizer Münzblätter 161, Jg. 41, Februar 1991, S. 6-7
Wolfgang Hahn, Zur Münzprägung des frühbyzantinischen Reiches. Anastasius I. bis Phocas und Heraclius-Revolte 491-610, Wien 2005, verzeichnet den Typ ebenfalls.
Beste Grüsse,
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Hier ein Link zu den Artikel über die FOCAE-Tremisses:
http://www.byzanz.eu/Bilder/Muenzen/aes ... rtikel.tif
Beste Grüsse
aestasaestatum
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