Bitte um Bestimmung

Asiaten und was sonst noch der Antike zuzuordnen ist

Moderator: Numis-Student

Phil84
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Bitte um Bestimmung

Beitrag von Phil84 » Mi 29.04.09 20:39

Hallo,

ich hoffe ich bin nicht total falsch hier :-)
Ich habe etwas das sie zumindest in etwa aus wie eine Münze.
Vieleicht könnt ihr mir helfen zu bestimmen was es ist.
Material ist Kuper.
Die Seite die auf dem Foto nicht zu sehen ist ist sehr glatt und etwas abgerundet.
Dateianhänge
muenze.jpg
Münze?

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areich
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Beitrag von areich » Mi 29.04.09 20:57

Ein Gewicht vielleicht?
Größe und besonders das Gewicht wäre hilfreich.

indiacoins
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Beitrag von indiacoins » Mi 29.04.09 20:59

Also..das könte viel sein.z.B eine antike Fundmünze aus Indien-Maurya. Steht aber nicht in den Katalogen,soweit ich gesucht habe.

Aber es könnte auch ein mittelalterliches Gewicht aus Ghana sein. Wenn ja, dann sicherlich sehr wertvoll.
aber ohne irgendwelche weiteren Informationen zu Alter , Landf, Herkunft , Größe Gewicht usw.wird es schwer, eine Antwort zu bekommen.

Phil84
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Beitrag von Phil84 » Mi 29.04.09 21:50

Hallo,
Danke für die schnellen Antworten!
Das Gewicht würde ich etwa auf 30-40gr. schätzen, eine genauere Waage habe ich leider nicht hier :-(
Die Maße sind: 1,8 x 1,5cm, die Höhe beträgt ziemlich genau 0,5cm
Über die Herkunft, Alter.. habe ich leider keinerlei Informationen :-(

indiacoins
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Beitrag von indiacoins » Mi 29.04.09 22:15

Niemals! sind das 30-40g? Du meinst wohl 3-4g. sonst wäre das Material bei dem Volumen ja schwerer wie Blei und Gold zusammen.
Da mußt du wohl mal googeln nach antiken Gewichten..

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rati
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Beitrag von rati » Mi 29.04.09 23:06

Das Objekt ist ein Ashanti Goldgewicht und wurde zum wiegen von Gold und auch als Handelsobjekt verwendet.Es wird als Primitivgeld eingeordnet.Es gibt figürliche und geometrische Typen und sind meist modernerer Fabrikation(19.-20.Jhd.).Ich habe einige für unter10 Euro das Stück erworben.

Gruß
rati

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Beitrag von diwidat » Mi 29.04.09 23:25

Hallo,
Gewicht ist schon richtig, aber alles Andere geht in die falsche Richtung.

Im Westen Afrikas gibt es die Guinea Küste und darin die Goldküste (gleich neben Tabora - Deutsche Kolloniensammler kennen das). Der Volksstamm an der Goldküste sind die Akans oder Ashanti, die ihren Handel mit Gold Nugget und Goldstaub abwickelten.

Im Gegensatz zu unserer Zivilisation, in der Münzen Sammler oft keine ordentlichen Waagen haben, sind die Akans alle damit ausgestattet zusätzlich zu einem "Satz" Gewichte, um ihren Handel zu betreiben.
Das oben gezeigte Gewicht ist so ein "Gold Gewicht"

Ein Händler schrieb mal, dass diese Gewichte aus Gold sind - der muss da was verwechselt haben.

Über die Dauer der Benutzung kann ich im Moment nichts genaues sagen - aber hier im Forum gibt es einen Experten dafür. Jedenfalls haben die Portugiesen, als sie (in der Zeit der Reisen von Columbus) das erste Mal die Guinea Küste bereisten, von dort schon diesen "Goldstaub" mit Heim gebracht.

Die Echtheit des obigen Gewichtes kann ich bei dem Bild nicht bestätigen.

Formen und Größen sind nicht normiert und variieren sehr stark, je nach Hersteller, Benutzer und Zeitraum. Die Verwendung wurde individuell ausgehandelt.
Der heutige Wert der Gewichte hält sich in Grenzen.
Dateianhänge
Akan-Gew-geom.jpg

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Beitrag von indiacoins » Mi 29.04.09 23:28

Richtig Goldstaubgewichte- Mit Ghana liege ich da wohl nicht verkehrt. Ich kenne jemenden, der vor kurzem an einer Ausgrabung dort teilgenommen und solche Stücke fotografiert hat. Da waren aber Hakenkreuze drauf.

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rati
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Beitrag von rati » Mi 29.04.09 23:30

Hier einige Bespiele.
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Ashanti2.jpg
ashanti1.jpg

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Beitrag von indiacoins » Mi 29.04.09 23:35

Wahnsinn!! die sind schön.


Und das sind sind 2 verschiedene Maurya-Münzen. Zum Vergleich
Dateianhänge
MAURYA.JPG

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Beitrag von indiacoins » Mi 29.04.09 23:37

Ja..solche Gewichte könnte man auch sammeln. Das hat nicht jeder.

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Beitrag von diwidat » Mi 29.04.09 23:43

Da gibt es doch tatsächlich Menschen, die da mit den Swastikas Probleme haben, das muss aber irgenwie innen liegen - sozusagen internistisch.

Ein Teil der Gewichte zeigt positiv Justierungen, also gezielte Gewichts Erhöhungen mit kleinen Blei Stücken. Für mich ist das der Beweis, dass es sich nicht doch nur um x-beliebige Messingklötzchen Handelt, sondern um wirkliche Gewichte, da die Stücke von beiden Geschäftspartnern benutzt wurden.
Mehr Gewicht heißt mehr Gold auf die Waage!
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Akan-Gew-2-geom.jpg

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Beitrag von diwidat » Do 30.04.09 00:06

Sehr oft werden auch Objekte aus der direkten Umgebung als Gewichte gearbeitet.

Ein Doppel Krokodil mit abgebrochenen Schwanz und Fuß zur Gewichtsjustierung,
einen Hahn und einen Häuptlingsstuhl.
Dateianhänge
Akan-Natur-3.jpg
Akan-Natur-2.jpg
Akan-Natur-1.jpg

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Beitrag von indiacoins » Do 30.04.09 08:23

Tolle Sachen, bin aber leider in der Nacht eingeschlafen und kann mich jetzt erst dazu äußeren.
Obwohl mir jetzt nicht ganz klar ist, was der Stuhl zu bedeuten hat?

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Beitrag von diwidat » Do 30.04.09 21:29

Die Stühle und Hocker gehören in die Serie der Ashanti Goldgewichte, genau wie die menschlichen Figuren von rati.
Die Original Gewichte haben eine Höhe von 4 - 5 cm und sind genau so als verlorener Guss gearbeitet, dass jedes Stück ein Unikat ist.

In Natura sind die Stühle fein und filigran gearbeitet und werden als Arbeitsplatz des amtierenden Häuptlings hoch verehrt.
Einige der Originale sind heute in den Völkerkundemuseen zu sehen.

Die Schildkröte ist 4 cm lang.
Dateianhänge
Akan-Natur-5.jpg
Akan-Natur-4.jpg

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