Benzotriazol.
- Homer J. Simpson
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Hi Pingu,
wenn DIE Münze wirklich echt ist, hättest Du einen der extrem seltenen und teuren Sesterzen des Titus mit Kolosseum hintendrauf. Aber leider sind davon natürlich mehr falsch als echte im Umlauf, auch in schlechter Erhaltung, ich hatte vor kurzem selber einen. Zeig mal her!
Homer
wenn DIE Münze wirklich echt ist, hättest Du einen der extrem seltenen und teuren Sesterzen des Titus mit Kolosseum hintendrauf. Aber leider sind davon natürlich mehr falsch als echte im Umlauf, auch in schlechter Erhaltung, ich hatte vor kurzem selber einen. Zeig mal her!
Homer
Wo is'n des Hirn? --- Do, wo's hiig'hört! --- Des glaab' i ned!
- pingu
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Hallo Homer,
bevor jemand wirklich einen Infarkt bekommt....
Die Münze existiert nicht. Das du aber auch so schnell reagierst hätte ich nicht gedacht. Das war eine Blitzbestimmung. Eigentlich wollte ich diwidat noch seinen Spaß beim lesen der Behandlung einer 50-100.000Euro Münze gönnen (mom. bei Vcoins eine gelistet), aber ich glaube da dreht hier die Römerfraktion frei und ich werde gesteinigt.
Daher noch mal Entschuldigung für den Beitrag.
Gruß
pingu
bevor jemand wirklich einen Infarkt bekommt....
Die Münze existiert nicht. Das du aber auch so schnell reagierst hätte ich nicht gedacht. Das war eine Blitzbestimmung. Eigentlich wollte ich diwidat noch seinen Spaß beim lesen der Behandlung einer 50-100.000Euro Münze gönnen (mom. bei Vcoins eine gelistet), aber ich glaube da dreht hier die Römerfraktion frei und ich werde gesteinigt.
Daher noch mal Entschuldigung für den Beitrag.
Gruß
pingu
Wer sein Geld mit Konsum verschwendet, wird die wahren Freuden eines Numismatikers nie kennenlernen....
Hallo Homer J. Simpson,
ich hatte gebrauchsfertige Lösung gekauft, 4% BTA in Ethanol/Isopropanol gelöst.
Leg die Münzen mehrere Stunden in die Lösung ein, dann herausholen, trockentupfen - fertig. Das BTA verbindet sich sich mit dem Münzmetall zu einer reaktionsunfähigen Verbindung. Die Bronzepest braucht nicht entfernt zu werden, sie kann sich nicht weiter ausbreiten.
Ein eventueller grauer Belag nach dem Trocknen kann von der Münze mit Isopropanol abgewischt werden. Am Aussehen der Münzen hat sich bei mir nichts verändert, ausser das die pestverseuchten Stellen ein wenig dunkler wurden.
Die Behandlung sollte alle 3 Jahre wiederholt werden.
Viele Grüße
Hermann
ich hatte gebrauchsfertige Lösung gekauft, 4% BTA in Ethanol/Isopropanol gelöst.
Leg die Münzen mehrere Stunden in die Lösung ein, dann herausholen, trockentupfen - fertig. Das BTA verbindet sich sich mit dem Münzmetall zu einer reaktionsunfähigen Verbindung. Die Bronzepest braucht nicht entfernt zu werden, sie kann sich nicht weiter ausbreiten.
Ein eventueller grauer Belag nach dem Trocknen kann von der Münze mit Isopropanol abgewischt werden. Am Aussehen der Münzen hat sich bei mir nichts verändert, ausser das die pestverseuchten Stellen ein wenig dunkler wurden.
Die Behandlung sollte alle 3 Jahre wiederholt werden.
Viele Grüße
Hermann
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Hallo,
warum ist die Behandlung alle 3 Jahren zu wiederholen? Sind die entstehenden Verbindungen gegen Licht oder Luftsauerstoff instabil?
Ich bin momentan am überlegen, ob ich die Behandlung an Cash Münzen durchführe oder die Kandidaten einfach entsorge. Die Preise sind bei den Stücken nicht so das eine Behandlung zwingend nötig wäre (kaufe öfters ungereinigte Cash-Münzen aus China oder Indonesien) mich reut jedoch die Zeit die ich investiert habe um die Münzen halbwegs lesbar zu machen zumal manche Stücke bis auf winzige Stellen (meißt der Rand) absolut intakt sind und schöne Varietäten darstellen.
viele Grüße
pingu
warum ist die Behandlung alle 3 Jahren zu wiederholen? Sind die entstehenden Verbindungen gegen Licht oder Luftsauerstoff instabil?
Ich bin momentan am überlegen, ob ich die Behandlung an Cash Münzen durchführe oder die Kandidaten einfach entsorge. Die Preise sind bei den Stücken nicht so das eine Behandlung zwingend nötig wäre (kaufe öfters ungereinigte Cash-Münzen aus China oder Indonesien) mich reut jedoch die Zeit die ich investiert habe um die Münzen halbwegs lesbar zu machen zumal manche Stücke bis auf winzige Stellen (meißt der Rand) absolut intakt sind und schöne Varietäten darstellen.
viele Grüße
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das Chemikalienangebot des Händlers umfasste das grosse Thema "Restaurierung von Bodenfunden". Der Händler konnte wohl nicht wissen, was mit seinem BTA behandelt werden würde.
Wenn jemand z.B. einen Orden ausgräbt, ist die Patina wohl eher unerwünscht. Der Finder wird sie wohl bis auf das blanke Metall entfernen und dann mit BTA behandeln. Bei einem Orden kann ich mir vorstellen, dass er öfters vorgezeigt wird und durch einige Hände geht. Es erscheint mir möglich, dass dadurch die entstandene Schutzschicht im Laufe der Zeit abgerieben wird. Dann ist eine erneute Behandlung alle paar Jahre sinnvoll.
Bei einer Münze mit Patina dürfte eine Behandlung wohl etliche Jahre bis Jahrzehnte wirksam sein.
Ich würde mal probieren, ob sich das BTA nicht in einfachem Brennspiritus löst. Wenn ja, wäre der Zeitaufand für die Konservierung doch gering.
Auch um eine geringwertige Münze würde es mir leidtun, wenn sie statt Konservierung im Mülleimer landet.
Viele Grüße
Hermann
Wenn jemand z.B. einen Orden ausgräbt, ist die Patina wohl eher unerwünscht. Der Finder wird sie wohl bis auf das blanke Metall entfernen und dann mit BTA behandeln. Bei einem Orden kann ich mir vorstellen, dass er öfters vorgezeigt wird und durch einige Hände geht. Es erscheint mir möglich, dass dadurch die entstandene Schutzschicht im Laufe der Zeit abgerieben wird. Dann ist eine erneute Behandlung alle paar Jahre sinnvoll.
Bei einer Münze mit Patina dürfte eine Behandlung wohl etliche Jahre bis Jahrzehnte wirksam sein.
Ich würde mal probieren, ob sich das BTA nicht in einfachem Brennspiritus löst. Wenn ja, wäre der Zeitaufand für die Konservierung doch gering.
Auch um eine geringwertige Münze würde es mir leidtun, wenn sie statt Konservierung im Mülleimer landet.
Viele Grüße
Hermann
- Homer J. Simpson
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- pingu
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Hallo,
vielen Dank für die Auskunft. Werde mir dann mal etwas Granulat besorgen und testen. So kann ich hoffentlich viele Stücke vorm weiteren Zerfall retten.
Rein vom Verständniss her finde ich eine alkoholische Lösung (5% in 96%igem Alkohol) besser als eine wässrige Lösung auch unter dem Aspekt das eine Trocknung nach der Behandlung schonender und einfacher ist.
Grüße
pingu
vielen Dank für die Auskunft. Werde mir dann mal etwas Granulat besorgen und testen. So kann ich hoffentlich viele Stücke vorm weiteren Zerfall retten.
Rein vom Verständniss her finde ich eine alkoholische Lösung (5% in 96%igem Alkohol) besser als eine wässrige Lösung auch unter dem Aspekt das eine Trocknung nach der Behandlung schonender und einfacher ist.
Da geht es mir genauso - war nicht gerade glücklich ausgedrückt.Auch um eine geringwertige Münze würde es mir leidtun, wenn sie statt Konservierung im Mülleimer landet.
Grüße
pingu
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Hallo Homer,Homer J. Simpson hat geschrieben:Hallo, ich möchte mal diesen Thread wiederbeleben.
Ich will doch mal mit Benzotriazol arbeiten, da beim Einlegen befallener Münzen in die empfohlene Na2CO3 / NaHCO3-Mischung die Restpatina gleich mit aufgelöst wurde und die Oberfläche relativ häßlich kupfrig bis grau wurde. So sollen meine Münzen, die vielleicht nur einen punktuellen Befall mit Bronzepest haben, hinterher nicht aussehen.
Ich habe mir Benzotriazol hier gekauft:
http://shop.ebay.de/benzotriazol?_from= ... zol&_naf=1
Schneller Versand, gute Verpackung, schöne Briefmarken drauf; und es wird als Granulat verkauft, so daß also nicht viel Staub entstehen dürfte. Der Verkäufer liefert auch ein komplettes Datenblatt mit. Nun hätte ich aber gern noch ein paar Infos zu dem Stoff und vor allem zu seiner Anwendung.
Angst vor Vergiftungen habe ich eigentlich nicht; ich arbeite mit Kleinstmengen, trinke und esse das Zeug nicht, und wenn es als mindergiftig eingestuft ist, ist es nicht so gefährlich, daß es mich aus drei Metern anspringt oder durch die Haut vergiftet.
1. Wie stark muß die Lösung sein, und worin wird das Benzotriazol gelöst (Wasser / dest. Wasser / Alkohol, und ggf. wievielprozentig?)?
2. Wird die Münze eingetaucht (oder eingelegt? Wie lange?), oder wird das B. punktuell aufgetragen?
3. Durchdringt der Stoff die Bronzepest und verhindert das Voranschreiten des Prozesses, oder muß vorher alles mechanisch abgetragen werden?
4. Wird der Rest hinterher abgespült, oder bleibt der Stoff drauf?
Danke im voraus für Eure Tips,
Homer
hast du mittlerweile Erfahrungen gesammelt mit BTA?
Das würde mich sehr interessieren, weil ich mir am letzten WE jetzt auch mal etwas davon bestellt habe

- Medalstrike
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Habe mir das BTA Granulat auch bei diesem Händler besorgt,
und bin direkt ans Werk gegangen.
Habe einen kleinen Porzellan Tiegel mit 100% Alkohol gefüllt
(so daß die Münze bedeckt ist)
und eine Messerspitze Granulat hinzugefügt, mit dem Mörser
etwas zerstossen und dann umgerührt.
Münze eingelegt, Deckel drauf, 6 Std. einwirken lassen.
Danach war die Münze komplett von einer weissen Schicht bedeckt.
(Der Alkohol hatte sich verflüchtigt)
Diese Schicht habe ich dann nochmal mit Alkohol und einer
weichen Bürste beseitigt.
Zum Ende die Münze noch trocken gefönt, und hier ist das Ergebnis.
Gruß Medalstrike
und bin direkt ans Werk gegangen.
Habe einen kleinen Porzellan Tiegel mit 100% Alkohol gefüllt
(so daß die Münze bedeckt ist)
und eine Messerspitze Granulat hinzugefügt, mit dem Mörser
etwas zerstossen und dann umgerührt.
Münze eingelegt, Deckel drauf, 6 Std. einwirken lassen.
Danach war die Münze komplett von einer weissen Schicht bedeckt.
(Der Alkohol hatte sich verflüchtigt)
Diese Schicht habe ich dann nochmal mit Alkohol und einer
weichen Bürste beseitigt.
Zum Ende die Münze noch trocken gefönt, und hier ist das Ergebnis.
Gruß Medalstrike
Die dritte Seite einer Medaille ruht im Auge des Betrachters
- beachcomber
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aus meiner erfahrung kann ich sagen, dass ein tauchbad gar nichts bringt!
es ist genauso effektiv, die befallenen stellen mit einem feinen pinsel einzustreichen, das zeug wirkt und trocknet sofort, man kann es dann mehrfach wiederholen, und nach ein paar minuten die ausfallende weisse ablagerung mit alkohol oder aceton abwischen.
manche stücke musste ich nach ein paar wochen nochmal dieser prozedur unterwerfen, was dann meistens gereicht hat!(ich lebe allerdings auch in einer ziemlich feuchten gegend, in einer normalen geheizten umgebung sollte nichts weiter passieren
)
grüsse
frank
es ist genauso effektiv, die befallenen stellen mit einem feinen pinsel einzustreichen, das zeug wirkt und trocknet sofort, man kann es dann mehrfach wiederholen, und nach ein paar minuten die ausfallende weisse ablagerung mit alkohol oder aceton abwischen.
manche stücke musste ich nach ein paar wochen nochmal dieser prozedur unterwerfen, was dann meistens gereicht hat!(ich lebe allerdings auch in einer ziemlich feuchten gegend, in einer normalen geheizten umgebung sollte nichts weiter passieren

grüsse
frank
- Onkel Titus
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@Nummis durensis nochmals vielen Dank für diesen Link!
Hallo allerseits,
vielleicht hab ichs überlesen, müssen befallene Stellen vorher mechanisch gereinigt werden bevor das in Alc. aufgelöste BTA draufgepinselt wird? Habe nämlich heute einen neuen "Patienten" bekommen.
Viele Grüße
Onkel Titus
Hallo allerseits,
vielleicht hab ichs überlesen, müssen befallene Stellen vorher mechanisch gereinigt werden bevor das in Alc. aufgelöste BTA draufgepinselt wird? Habe nämlich heute einen neuen "Patienten" bekommen.
Viele Grüße
Onkel Titus
Es ist leichter tausend Dinge halb zu tun, als auf einem Gebiet Meister zu werden (chin. Sprichwort)
- Onkel Titus
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Dank & Befall von Repromünzen
@Nummis Durensis
Trotzden nochmals viiiiielen Dank!
Hast mir echt geholfen.
PS: War heute im Museum (Varus läßt grüßen
) habe dabei bei mehreren Repromünzen (Typ As mit Varus Gegenstempel) so etwas wie weißen "Schimmel" entdeckt. Was war das nochmal für ein Oxydationsprozess (Zinnpest?) Ich meine, dieser Befall einer Repromünze sei auch schon einmal besprochen worden (nur wo und wann?). Was mich aber besonders erschrocken hat, war der kurze Zeitraum zwischen Herstellung und Befall. Also Vorsicht, falls jemand vor hat, solche Münzen als Belegexemplare in die Sammlung zu legen.
Viele Grüße
Onkel Titus
Trotzden nochmals viiiiielen Dank!

Hast mir echt geholfen.
PS: War heute im Museum (Varus läßt grüßen

Viele Grüße
Onkel Titus

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