winziger Cash
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winziger Cash
Hallo,
ich habe hier einen Winzling in einem Lot gefunden der interessant aussieht. Hat jemand eine Idee zur Bestimmung?
Einseitig, 0,63 gramm, 9-10 mm
schon mal besten Dank
ich habe hier einen Winzling in einem Lot gefunden der interessant aussieht. Hat jemand eine Idee zur Bestimmung?
Einseitig, 0,63 gramm, 9-10 mm
schon mal besten Dank
Re: winziger Cash
Hallo, Mistelbach,
das ist ein wirklich interessanter chinesischer Ban Liang. Rechts kann man das Zeichen ban, links liang lesen. Oben und unten sind jeweils zwei Striche zu erkennen, die zum Loch hin zeigen. Bob Reis hatte einen vergleichbaren ban liang im Angebot, ohne ihn näher zu bestimmen, er hielt ihn für echt.
Die genaue zeitliche Zuordnung ist schwierig, um es mal harmlos auszudrücken.
Ban liang wurden bereits in der Zeit der Streitenden Reiche im Fürstenstaat Qin hergestellt, und (was meist weniger bekannt ist) es gab dort auch sehr kleine, lokal hergestellte, offizielle Rundmünzen. Diese winzigen ban liang wiesen allerdings eine sehr gute Gußqualität auf. Größe und Gewicht schwankte dabei, z.B. ist mein kleinster ban liang 18 mm, aber gut 2,1g schwer, es gab aber noch kleinere und leichtere. (Alle diese Münzen dürfen nicht mit den viel häufigeren super leichten elm-leaf-ban-liang der Han-Zeit verwechselt werden!)
Ungewöhnlich bei Deinem recht rustikal gegossenem ban liang sind die zusätzlichen Striche oben und unten.
Obwohl einige Exemplare aus der Zeit der Streitenden Reiche und der Qin-Dynastie mit zusätzlichen Zeichen bekannt sind, treten sie doch öfter während der Han-Dynastie auf. Möglicherweise wurde Dein ban liang in der Übergangszeit der Qin-zur Handynastie gegossen, vielleicht als Amulett. Oder, aber das ist nur meine Theorie, als Begräbnisgeld, vergleichbar den winzigen Chicken eye -wu zhu der Han-Dynastie.
Grüße
xiaolong
das ist ein wirklich interessanter chinesischer Ban Liang. Rechts kann man das Zeichen ban, links liang lesen. Oben und unten sind jeweils zwei Striche zu erkennen, die zum Loch hin zeigen. Bob Reis hatte einen vergleichbaren ban liang im Angebot, ohne ihn näher zu bestimmen, er hielt ihn für echt.
Die genaue zeitliche Zuordnung ist schwierig, um es mal harmlos auszudrücken.
Ban liang wurden bereits in der Zeit der Streitenden Reiche im Fürstenstaat Qin hergestellt, und (was meist weniger bekannt ist) es gab dort auch sehr kleine, lokal hergestellte, offizielle Rundmünzen. Diese winzigen ban liang wiesen allerdings eine sehr gute Gußqualität auf. Größe und Gewicht schwankte dabei, z.B. ist mein kleinster ban liang 18 mm, aber gut 2,1g schwer, es gab aber noch kleinere und leichtere. (Alle diese Münzen dürfen nicht mit den viel häufigeren super leichten elm-leaf-ban-liang der Han-Zeit verwechselt werden!)
Ungewöhnlich bei Deinem recht rustikal gegossenem ban liang sind die zusätzlichen Striche oben und unten.
Obwohl einige Exemplare aus der Zeit der Streitenden Reiche und der Qin-Dynastie mit zusätzlichen Zeichen bekannt sind, treten sie doch öfter während der Han-Dynastie auf. Möglicherweise wurde Dein ban liang in der Übergangszeit der Qin-zur Handynastie gegossen, vielleicht als Amulett. Oder, aber das ist nur meine Theorie, als Begräbnisgeld, vergleichbar den winzigen Chicken eye -wu zhu der Han-Dynastie.
Grüße
xiaolong
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Re: winziger Cash
Herzlichen Dank für die fachkundige Einschätzung!
Jetzt habe ich einen Begleitzettel gefunden der "Empor(ium) 62. 12.-13.11.2009 mit Bild und Losnummer 1361 zeigt. Und nach längerem Suchen in der Schachtel jetzt weitere Schnippsel die dazugehören müssten: die Bestimmung von Emporium lautete: "1.Kaiser Kao Tsu 206-195 v.Chr. TFP-; Staack-" und ein Schnippsel: "kleinsten Pan Liang. 0,61g"
Kann das stimmen?
In dem Lot waren viel Massenware aber auch einige schöne Stücke der tang-Dy. Soweit ich beurteilen kann alles Orginale.
beste Grüße, Mistelbach
Jetzt habe ich einen Begleitzettel gefunden der "Empor(ium) 62. 12.-13.11.2009 mit Bild und Losnummer 1361 zeigt. Und nach längerem Suchen in der Schachtel jetzt weitere Schnippsel die dazugehören müssten: die Bestimmung von Emporium lautete: "1.Kaiser Kao Tsu 206-195 v.Chr. TFP-; Staack-" und ein Schnippsel: "kleinsten Pan Liang. 0,61g"
Kann das stimmen?
In dem Lot waren viel Massenware aber auch einige schöne Stücke der tang-Dy. Soweit ich beurteilen kann alles Orginale.
beste Grüße, Mistelbach
Re: winziger Cash
Hallo, Mistelbach,
Liu Bang war einer der Anführer des Aufstandes gegen die Qin-Dynastie und gründete die (Westliche ) Han-Dynastie. Er ging als dessen 1. Kaiser Gāozǔ (das ist die neuere Umschreibung für Kao Tsu) in die Geschichte ein - würde also passen. Hinzu kommt: Liu Bang übernahm die ban liang von der Qin Dynastie, schloß aber die staatlich kontrollierten Münzen und ließ Münzen in privaten Münzstätten gießen. Es gab also keine Regulierung von Gewicht, Größe und Metallbeschaffenheit. Das konnte natürlich nicht gutgehen, es kam zur Inflation etc. 121 v.Chr. wurden die ban liang schließlich von wu zhu Münzen abgelöst.
Pan liang ist ebenfalls eine ältere Umschreibung von ban liang, wie es heute verwendet wird.
Die Kürzel beziehen sich auf zwei damals hochgelobte Bücher, in denen die Münze nicht gelistet war (Herbert Staack:Die Lochmünzen Chinas 1988) und TFP (Ding Fu Pao 1992)). Beide Werke gelten heute durch die archäologischen Münzfunde in China als überholt.
Letzteres ist jedoch ein Problem für Sammler, denn gerade auch bei den ban liang ist Seitens chinesischer Wissenschaftler und Numismatiker sehr vieles völlig neu entdeckt, eingeordnet und klassifiziert worden. Publiziert wurden die neuen Erkenntnisse jedoch so gut wie ausschließlich in chinesischer Sprache!
Und es werden immer noch weitere Funde gemacht...
Jedenfalls ein sehr schönes Stück! Und Münzen aus der Tangzeit sind auch was ganz Feines
Grüße
xiaolong
Liu Bang war einer der Anführer des Aufstandes gegen die Qin-Dynastie und gründete die (Westliche ) Han-Dynastie. Er ging als dessen 1. Kaiser Gāozǔ (das ist die neuere Umschreibung für Kao Tsu) in die Geschichte ein - würde also passen. Hinzu kommt: Liu Bang übernahm die ban liang von der Qin Dynastie, schloß aber die staatlich kontrollierten Münzen und ließ Münzen in privaten Münzstätten gießen. Es gab also keine Regulierung von Gewicht, Größe und Metallbeschaffenheit. Das konnte natürlich nicht gutgehen, es kam zur Inflation etc. 121 v.Chr. wurden die ban liang schließlich von wu zhu Münzen abgelöst.
Pan liang ist ebenfalls eine ältere Umschreibung von ban liang, wie es heute verwendet wird.
Die Kürzel beziehen sich auf zwei damals hochgelobte Bücher, in denen die Münze nicht gelistet war (Herbert Staack:Die Lochmünzen Chinas 1988) und TFP (Ding Fu Pao 1992)). Beide Werke gelten heute durch die archäologischen Münzfunde in China als überholt.
Letzteres ist jedoch ein Problem für Sammler, denn gerade auch bei den ban liang ist Seitens chinesischer Wissenschaftler und Numismatiker sehr vieles völlig neu entdeckt, eingeordnet und klassifiziert worden. Publiziert wurden die neuen Erkenntnisse jedoch so gut wie ausschließlich in chinesischer Sprache!
Und es werden immer noch weitere Funde gemacht...
Jedenfalls ein sehr schönes Stück! Und Münzen aus der Tangzeit sind auch was ganz Feines

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