Die Spur der Münze
Die Spur der Münze
Hallo liebe Münzfreunde,
ich gebe es gleich zu: Ich selbst bin kein Numesmatiker.
Aber ich bin seit kurzem im Besitz dieses US Trade Dollar 1879 (echt?, Nachprägung?, Fälschung?)
Wer hat Lust sich auf die Spur dieser Münze zu begeben?
Konkret:
Kann jemand schon anhand der Bilder eine Einschätzung treffen?
Ich bin gespannt . . .
Viele Grüße
Holger Barth
ich gebe es gleich zu: Ich selbst bin kein Numesmatiker.
Aber ich bin seit kurzem im Besitz dieses US Trade Dollar 1879 (echt?, Nachprägung?, Fälschung?)
Wer hat Lust sich auf die Spur dieser Münze zu begeben?
Konkret:
Kann jemand schon anhand der Bilder eine Einschätzung treffen?
Ich bin gespannt . . .
Viele Grüße
Holger Barth
- olricus
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Re: Die Spur der Münze
Hallo holger66,
ohne Bild ist eine Einschätzung unmöglich, es gibt aber von den Dollars viele sogen. Chinafälschungen,
als erste Prüfung solltest Du mal einen Magneten nehmen, die Fälschungen bestehen aus einer
Eisenlegierung und werden vom Magneten stark angezogen, echte aus Silber sind nicht magnetisch.
Grüße von olricus
ohne Bild ist eine Einschätzung unmöglich, es gibt aber von den Dollars viele sogen. Chinafälschungen,
als erste Prüfung solltest Du mal einen Magneten nehmen, die Fälschungen bestehen aus einer
Eisenlegierung und werden vom Magneten stark angezogen, echte aus Silber sind nicht magnetisch.
Grüße von olricus
Re: Die Spur der Münze
Besten Dank.
Ist alles richtig.
Die Crux hier ist aber, dass ganz unabhängig von den anderen Prüfungen schon das Vorhandensein des Münzprägezeichens "S"
für die Münzprägestätte San Fransisco, nach meinen deckungsgleichen Recherchen bei Numespedia und bei einem Münzhändler
wohl eindeutig dafür spricht, dass es eine Nachprägung ist. Denn den 1879er Trade Dollar gibt es gemäß Katalog nicht mit
Münzprägezeichen. Er wurde nur in Philadelphia geprägt und darf um echt zu sein damit kein Münzprägezeichen haben.
Soweit so gut.
Das macht die Geschichte für mich aber erst recht interessant.
Aber dazu morgen mehr.
Falls jemand Lust hat.
Gruß
Holger
Ist alles richtig.
Die Crux hier ist aber, dass ganz unabhängig von den anderen Prüfungen schon das Vorhandensein des Münzprägezeichens "S"
für die Münzprägestätte San Fransisco, nach meinen deckungsgleichen Recherchen bei Numespedia und bei einem Münzhändler
wohl eindeutig dafür spricht, dass es eine Nachprägung ist. Denn den 1879er Trade Dollar gibt es gemäß Katalog nicht mit
Münzprägezeichen. Er wurde nur in Philadelphia geprägt und darf um echt zu sein damit kein Münzprägezeichen haben.
Soweit so gut.
Das macht die Geschichte für mich aber erst recht interessant.
Aber dazu morgen mehr.
Falls jemand Lust hat.
Gruß
Holger
Re: Die Spur der Münze
So, ich wieder . . .
Also aufgrund des genannten Münzprägezeichens ist es klar, dass es sich um eine Nachprägung handelt.
Soweit ich das einschätzen kann ist es eine sehr gut gemachte Nachprägung. Meines Erachtens stimmen alle Details der Prägung, das Gewicht, die Abmessung und auf ein Magnet wirkt die Münze auch nicht. Ob es deswegen wirklich Silber ist, weiß ich allerdings nicht.
Also hat sich hier jemand wirklich viel Mühe gegeben und bestimmt auch einiges dafür investiert.
Und . . . Er hat ein Münzprägezeichen angebracht, was es leicht macht (oder sogar machen soll?), die Münze als Nachprägung zu identifizieren.
Meine laienhafte Frage: Warum? Aus welcher Motivation heraus?
Basis ist natürlich, dass es sich beim 1879er Trade Dollar grundsätzlich um eine sehr wertvolle Münze handelt. Laut Numespedia wurden nur 1.541 Stück geprägt. Auch dadurch ab 1878 viele Trade Dollar zerstört wurden, geht der von mir kontaktierte Münzhändler von noch ca. 500 vorhandenen Münzen weltweit aus. Das ist echt wenig, oder? Bei eBay bietet ein Händler aus den USA Originale für ca. 3.000 € an (in proof Qualität).
Sollte hinter dieser aufwendigen Nachprägung also ein Sammler stecken, der somit in Ermangelung eines Originales seine Trade Dollar Sammlung vervollständigen wollte? Das scheint es ja zu geben. Doch warum macht er dann das Münzprägezeichen "S" drauf? Das gibt es bei anderen Trade Dollar ja tatsächlich. Nur beim 1879er halt nicht. Repliken werden doch nach meinem Kenntnisstand anders gekennzeichnet. Mit "R" zum Beispiel.
O.K. Ich finde das sehr spannend.
Auch, ob diese Nachprägung nun trotzdem einen Sammlerwert hat. Für den Veranlasser der Nachprägung hatte sie ja zumindest einen, der den Aufwand rechtfertigt. Lasst mich mal spinnen . . . Vielleicht gibt es diese Nachprägung nur einmal. Damit wäre sie ja viel seltener als die Originale.
Wie gesagt. Ich finde die Geschichte sehr interessant. Und da sind wir ja noch nicht mal dabei, wo die Münze herstammt und wo ich sie her habe . . .
Also aufgrund des genannten Münzprägezeichens ist es klar, dass es sich um eine Nachprägung handelt.
Soweit ich das einschätzen kann ist es eine sehr gut gemachte Nachprägung. Meines Erachtens stimmen alle Details der Prägung, das Gewicht, die Abmessung und auf ein Magnet wirkt die Münze auch nicht. Ob es deswegen wirklich Silber ist, weiß ich allerdings nicht.
Also hat sich hier jemand wirklich viel Mühe gegeben und bestimmt auch einiges dafür investiert.
Und . . . Er hat ein Münzprägezeichen angebracht, was es leicht macht (oder sogar machen soll?), die Münze als Nachprägung zu identifizieren.
Meine laienhafte Frage: Warum? Aus welcher Motivation heraus?
Basis ist natürlich, dass es sich beim 1879er Trade Dollar grundsätzlich um eine sehr wertvolle Münze handelt. Laut Numespedia wurden nur 1.541 Stück geprägt. Auch dadurch ab 1878 viele Trade Dollar zerstört wurden, geht der von mir kontaktierte Münzhändler von noch ca. 500 vorhandenen Münzen weltweit aus. Das ist echt wenig, oder? Bei eBay bietet ein Händler aus den USA Originale für ca. 3.000 € an (in proof Qualität).
Sollte hinter dieser aufwendigen Nachprägung also ein Sammler stecken, der somit in Ermangelung eines Originales seine Trade Dollar Sammlung vervollständigen wollte? Das scheint es ja zu geben. Doch warum macht er dann das Münzprägezeichen "S" drauf? Das gibt es bei anderen Trade Dollar ja tatsächlich. Nur beim 1879er halt nicht. Repliken werden doch nach meinem Kenntnisstand anders gekennzeichnet. Mit "R" zum Beispiel.
O.K. Ich finde das sehr spannend.
Auch, ob diese Nachprägung nun trotzdem einen Sammlerwert hat. Für den Veranlasser der Nachprägung hatte sie ja zumindest einen, der den Aufwand rechtfertigt. Lasst mich mal spinnen . . . Vielleicht gibt es diese Nachprägung nur einmal. Damit wäre sie ja viel seltener als die Originale.
Wie gesagt. Ich finde die Geschichte sehr interessant. Und da sind wir ja noch nicht mal dabei, wo die Münze herstammt und wo ich sie her habe . . .
- sigistenz
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Re: Die Spur der Münze
Ich sammle die nicht, kann aber generell sagen, dass manche Fälscher der Einfachheit halber die nicht datierte Seite der Münze für mehrere -oder alle- Jahrgänge benutzen. Das würde das Zustandekommen deines Stücks erklären.
Sigi
.

Sigi
.
Re: Die Spur der Münze
O.K. Das wäre eine Erklärung. Danke.
Übrigens ist die Nachprägung nicht aus reinem Silber.
Gemäß Gewicht von ca. 23 Gramm handelt es sich wohl um eine Silberlegierung.
Das mit der Nachprägung durch einen Sammler ist wahrscheinlich Quatsch.
Ob es eine wie auch immer entstandene Nachprägung ist oder doch nur eine Fälschung zum Umlauf, ist bestimmt nicht mehr rauszufinden.
Auch nicht, ob das Münzprägezeichen mit Absicht oder doch nur aus Unachtsamkeit aufgebracht wurde.
Falls doch ein Sammler ein Interesse an dieser Nachpägung hat, da ein Original ja kaum zu bekommen ist, kann er sich ja melden.
Es ist allerdings auch keine proof Qualität und einen Materialwert gibt es auch nicht. Wäre also nur ein "Anschauungsstück".
Gruß
Holger
Übrigens ist die Nachprägung nicht aus reinem Silber.
Gemäß Gewicht von ca. 23 Gramm handelt es sich wohl um eine Silberlegierung.
Das mit der Nachprägung durch einen Sammler ist wahrscheinlich Quatsch.
Ob es eine wie auch immer entstandene Nachprägung ist oder doch nur eine Fälschung zum Umlauf, ist bestimmt nicht mehr rauszufinden.
Auch nicht, ob das Münzprägezeichen mit Absicht oder doch nur aus Unachtsamkeit aufgebracht wurde.
Falls doch ein Sammler ein Interesse an dieser Nachpägung hat, da ein Original ja kaum zu bekommen ist, kann er sich ja melden.
Es ist allerdings auch keine proof Qualität und einen Materialwert gibt es auch nicht. Wäre also nur ein "Anschauungsstück".
Gruß
Holger
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